Endlich mal wieder ein Konzert! Im vollen Saal begeisterte am vergangenen Dienstag der spanische Gitarrist Lisardo Rodriguez die Teilnehmer des Euro-Clubs. Der 39-Jährige ist in Stuttgart geboren und startete bereits mit sieben Jahren seine Karriere als Musiker am Conservatorio Profesional de Música Tenor Cortis in Dénia. Sein Fachgebiet ist die klassische Gitarre. Rodriguez hat unzählige Wettbewerbe gewonnen und ist ein national und international agierender Solist.
Die Teilnehmer wurden Zeuge einer hervorragenden Spieltechnik, die im ersten Teil auf Stücken des Komponisten Francisco Tarrega fußte. Tarrega gilt als der meistgespielte Komponist von Gitarrenmusik. Mit Capricho arabé und Fantasía sobre motivos de la Traviatta aus dem 19. Jahrhundert hatte der Komponist Tarrega eine musikalische Revolution ausgelöst. Oder sagen wir besser, er hat die Art, wie man Gitarre spielt, völlig umgekrempelt und mit neuer Sitzposition und Anschlag die damalige Spieltechnik weiterentwickelt. Insbesondere Recuerdos de la Alhambra, Erinnerungen an die Alhambra, erfordert eine extrem genaue und schnelle Anschlagshand. Wer schon einmal in Granada war und die Alhambra besichtigt hat, der erinnert sich sicher an die sommerlich flirrende Hitze dort und auch an die unzähligen plätschernden Brunnen. Rodriguez schaffte es meisterhaft, durch sehr schnelle Tonwiederholungen, dieses Hörerlebnis und die dazu passenden Bilder vor dem geistigen Auge der Konzertbesucher zu erschaffen. Ein Genuss mit geschlossenen Augen!
Im zweiten Teil des Abends entführte Rodriguez die Besucher in die Klangwelt des spanischen Flamenco. Die Klänge erzählen Geschichten aus dem spanischen Alltag, sie handeln von Liebe und auch von Leid. Ausdruck eines ganz besonderen Lebensgefühls. Rodriguez präsentierte Klassiker wie die Serenata Española, die Petenera und Soleares. Die Stücke zeigten einen Künstler, dessen ganzes Sein seine Musik erfüllt.
Elisabeth Neumann-Wievel
Fotos: Aloys Kolbeck/Dieter Metz
Es sei noch erwähnt, dass zu Beginn des Abends den Wirtsleuten unseres Clublokals, Manuela und Salva, nachträglich zum Geburtstag gratuliert wurde.
Fotos: Barbara Schellenberg
In der Pause stellten Lehrer der Münchener Fachoberschule für Gestaltung die geplanten Kunst- und Theaterworkshops vor, auf die bereits im Rundbrief hingewiesen wurde.
Fotos: Barbara Schellenberg