Wanderberichte 2023
Wandern Dezember 23
13.12.2023 – Nikolauswanderung – zur Burg von Orba und entlang Fontilles
Mit einer überschaubaren Gruppe ging es auf gesäuberten Pfaden entlang. Eine trockene Quelle samt Bassin am Wegesrand. Vor dem eigentlichen Aufstieg waren wir schon warmgelaufen: Abhänge runter, einen Stufenweg hoch. Hier gibt es sehr viele Wege, einige davon im Wald. Es wirkt zerklüftet, hier und da kleine Schluchten. Der Wanderweg führte uns im Zickzack hoch zum Fuße des Berges, wo hoch oben die Burgreste thronen.
Nun begann der anstrengende Part – auf einem Wasserrohr. Allerdings wurde mit jedem Höhenmeter die Aussicht besser, leider auch stürmisch. Vielleicht ganz gut, dass sich die Sonne nicht blicken ließ. Nach Regen sah es jedenfalls nicht aus. Nach dem ersten steilen Aufstieg wurde in der Ferne die Ruine sichtbar. Wieder runter, es wurde etwas leichter bis die letzten Höhenmeter erklommen und wir vor den Resten aus islamischer Zeit auf 420 hm standen. Ein paar Wände stehen noch und vor einigen Jahren sind Abgrenzungen gesetzt worden. Im Windschatten genossen wir die Aussicht auf das Orbatal, das Meer winkte, der Montgo mit seiner imposanten Form und in der Ferne Cullera. Die dunkelgrauen Wolken gaben einen schönen Kontrast. Auf der anderen Seite das Vall de Pop und die angrenzenden Berge wie die Sierra de Carrascal und der Caball Verd. Der Abstieg ist nicht ohne und wer sich nicht konzentriert kann schon mal auf dem Hosenboden landen. In Gedanken können einem die Tiere leidtun, die damals das Material hochgetragen haben. Denn egal welcher Aufstieg auch gewählt wird, es ist anstrengend.
Nachdem wir den Burgberg verlassen haben, ist der Weg einfach und den Sturm verstummte. Leider sind manche Wege privatisiert worden und es muß deswegen Straße gegangen werden. Es geht an der immer noch sehr gut erhaltenen Abgrenzungsmauer von Fontilles entlang und auf Pfaden Richtung Straße. An einer offenstehenden Eisentür gelangen wir in das Reich Fontilles‘ und auf weichem Waldboden huschten wir zum nächsten Pfadeinstieg. Hier geht es steiler in den Barranco. Der Waldweg, teilweise rutschig. Leider ist der Bach trocken aufgrund der fehlenden Niederschläge. Der Pfad windet sich durch eine verwunschen wirkende Gegend. Ein paar Serpentinen weiter nach oben gab es eine Picknickpause und der Nikolaus hat sich nicht lumpen lassen. Der hat in einem Versteck eine Überraschung zurückgelassen, die Lauthals begrüßt wurde. Ein „Tischlein deck-dich“ wurde auf einem Fels aufgefahren und alle erhielten was Flüssiges und Festes. Das eigentliche Picknick kam fast zu kurz. Aber alles hat ein Ende und es lag noch eine gute Strecke vor uns.
Nach dem Aufstieg ein Abstieg, an einer Quelle mit Wasser vorbei –ein Campesino hatte seine Zitronenernte eingefahren und war sie am Umladen – und Richtung Tal mit Aussicht auf die Sierra del Mediodia und das Stiergehege. Dank der Mauren gibt es diese (Verbindungs-)pfade, denn sie verknüpfen die Dörfer miteinander. An einer neuen Kreuzung ein neuer freigegebener Streckenabschnitt – Familienfreundlich. Nun ja, im März war sie noch freundlich, aber nun hat sich der Bambus wieder so sehr von oben hinuntergebogen, dass es wie früher eher wieder wanderunfreundlich geworden ist, denn es war zugewachsen. Auf allen Vieren die ersten Meter, dann konnte aufrecht gegangen werden. Es war auf jeden Fall eine Gaudi, obwohl es so nicht geplant war. Natur eben! Ab da war nichts mehr zu befürchten. Die Wege gepflegt und erst auf den letzten Kilometern auf einer ruhigen Straße zu den Autos, die am Kreisel auf uns warteten.
Diese Wanderung war die letzte im Dezember 2023. Ich hoffe auf nette Wanderbegeisterte und schließe mit einem frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2024!
Suscha Borchers
6.12.2023 – Nikolausrundwanderung
An der heutigen Mittwochswanderung war der 6. Dezember der Nikolaustag. Um 10.00 Uhr trafen sich 34 Wanderer auf dem großen Parkplatz am Anfang von dem Dorf Jesus Pobre. Von da aus gingen wir zuerst auf Feldwegen und Wanderwegen durch Orangen, Oliven und Mandelplantagen, danach ein kurzes Stück auf einer Asphaltstraße an der Tramlinie Denia-Alicante entlang. Ab dieser Straße führte uns rechts ein schöner säuberlich links und rechts des Weges gerodeter Wanderweg durch einen verwunschenen Wald. In dem Wald gab es zum Teil recht verfallene alte Ruinen, die früher bestimmt eine beachtliche Größe hatten. Bei einer solchen Ruine, wo davor aus Baumstämmen präparierte Sitzgelegenheiten waren, machten wir eine Rast für ein Picknick.
Auf diesem Wanderweg blieben wir bis am Ende dem Wald, um danach auf einem Feldweg weiter an gepflegten Orangenplantagen und einem größeren Gemüsegarten vorbei auf ein erneut frisch asphaltiertes Sträßchen zu gelangen. Nach einer kurzen Steigung links runter rechts wären wir gleich wieder im Dorf Jesus Pobre angekommen. Wir aber blieben auf dieser Straße entlang an Häuser, die nebenan Gehege hatten mit Hühnern. An einem Haus vorbei, wo davor in einem Holzhäuschen Honig zum Verkaufen ausgestellt war. Nach diesem Haus gings recht in eine schmale Straße, entlang an einer Orangenplantage auf einen rechts folgenden Wanderweg weiter bis wieder eine Asphaltstraße kam. Aber kurz danach kamen wir wieder auf einen Wanderweg, der uns am Golfplatz La Sella entlang führte. Am Ende des Wanderweges gings recht ein kurzes Stück hoch auf eine Lichtung im Wald und da warteten wir alle gespannt auf das was kommen sollte.
Nach ein paar Minuten kam hinter einem Gebüsch versteckt der Nikolaus hervor, mit einem prall gefüllten Sack. Zuerst mal fragte er alle, ob jemand ein Gedicht könne. Aber nicht alle konnten ein Gedicht aufsagen und zur Strafe mussten dann diejenigen Kniebeugen machen, was von allen mit einem großen Gelächter begleitet auch ganz brav gemacht wurde. Danach leerte der Nikolaus seinen mit Nüssli, Mandarinen und Schoggitaler gefüllten Sack aus und alle bedienten sich reichlich.
Nach dem sich der Nikolaus von uns verabschiedet hatte, gingen wir weiter nochmals ein Stück am Golfplatz entlang um dann rechts wieder durch ein Waldstück auf einer Straße hoch an einer Barriere vorbei um dann gleich darauf, in einen schmalen Wanderweg abzubiegen. Auf diesem Wanderweg stiegen wir hoch an verlassenen Feldern und Terrassen vorbei, bis wir an eine offene Tür von einem halb angebrachten Zaun kamen. Von da aus weiter auf einer Asphaltstraße und das letzte Mal in einen schmalen Pfad abbiegend an Gärten entlang bis wir im Dorf Jesus Pobre ankamen.
Eine abwechslungsreiche Rundwanderung mit einem gelungenen Überraschungsbesuch vom Nikolaus bei so gar nicht winterlichen Temperaturen durften wir heute erleben.
Esther Holliger
Wanderleitung
Wandern November 23
29.11.2023 – Neue Rundwanderung von Murla
Am Mittwochmorgen warteten 32 Personen in Murla beim Cementerio. Murla ist ein kleiner Ort in der Provinz Alicante mit einer Bevölkerung von etwa 540 Einwohner. Von da ging es zuerst durchs Dorf, an der Festungskirche mit ihrem modernen Turm vorbei. Danach ging es auf Feldwegen weiter runter zum Rio Gorgos den wir überquerten und danach weiter durch ein kleines Waldstück hoch auf eine Ebene mit Mandel, Oliven und Orangenplantagen.
Nach den Plantagen wieder runter durch einen kleinen Wald auf einem schönen Wanderweg zu der Quelle Font i Bassa dels Durmáis wo wir eine Rast machten. Danach weiter auf Feldwegen am Rio Gorgos entlang, den wir erneut überquerten. Zuerst aber mussten wir ein kleines Stück im Flussbett weitergehen, um auf der anderen Seite auf einen Wanderweg zu gelangen, der uns dann durch Mandel und Olivenplantagen führte, bis wieder ein kurzer Anstieg über einen Wanderpfad hoch zum Dorf führte. Das letzte Stück von der Wanderung gingen wir noch durch das kleine Dorf Murla mit seinen engen Gassen hoch zu unseren Autos.
Esther Holliger
Wanderleitung
29.11.2023 – Von Tormos zur Centella Quelle
Das kleine, beschauliche Dorf Tormos am Fuße der Sierra del Mediodía hält einige schöne Routen bereit. Seltsamerweise findet sich diese nicht auf den Infowandertafeln wieder, dabei ist es eine sehr abwechslungsreiche Tour.
Ein Stück Straße und in einer Kurve fallen die Ministeinmännchen kaum auf. Hier geht es in den Barranco rein und bereits nach wenigen Metern in Serpentinen rauf, den Barranco so verlassend, im Zickzack hoch. Diese Steigung liegt im Schatten. Dementsprechend grün ist es und bei Feuchtigkeit ist es etwas schwerer, hochzukommen. Dann ist dieser Teil geschafft und sogleich verändert sich die Vegetation. Ab jetzt ist Sonne angesagt und der Pfad wird steiniger. Es geht über Terrassen mit Ruine. Nun muß gut aufgepaßt werden. Am höchsten Punkt kann die Aussicht genossen werden. Das Orbatal in fast seiner ganzen Länge ist zu sehen. Da ist nur der Hügel im Wege, den wir im Schatten hoch sind.
Dieser Anblick wird uns fast die ganze Zeit da oben zuteil sein. Die Segaria mit ihrem leider verbrannten Teil und die Dörfer Benimeli, Beniarbeig und Ondara nur zu erahnen. Die Sierra de Seguili, Orba und so weit das Auge reicht, Berge. Von Orbas Burgresten zum Caball Verd und die steilen Wände der Höllenschlucht. Kurz ist Motorlärm zu hören, welches von Sägen der Forstarbeiter stammt. Der Pfad ist nicht einfach und erreichen dann einen „Unterschlupf“, verborgen von einem Wäldchen. Richtig urig und verwunschen gelegen, eine Ruine, wo sich bestimmt auch mal Ziegen aufhalten. Dort legten wir eine Trinkpause ein. Die war nötig, denn es war schön warm. Nach kurzem Aufenthalt blieb uns diese Atmosphäre erhalten. Auch mußten dann die Hände zu Hilfe genommen werden.
Bis dann eine Wasserleitung halb im Boden verlegt auftauchte, das Zeichen, dass die Quelle nicht mehr weit ist. Zu meiner Überraschung hatten Forstarbeiter die hohen Gräser geschnitten und es sah recht gut aus. Die Centella Quelle liegt versteckt in einer felsigen Ecke, mit einem natürlichen Becken und einer Wasserrinne. Da haben sich die Arbeiter mit ihrem Gerät nicht hingetraut, denn die Vegetation ist wild. Nach diesem eigentlichen Highlight verließen wir diese nette schattige Ecke und ab da nur noch Sonne. Am nächsten Wegweiser dann das Picknick, wo wir den Logenplatz hatten. Windstill und super Aussicht auf die bereits erwähnten Berge. Das einzig unschöne, die halb verbrannte Sierra del Mediodía im Rücken. Das Großfeuer 2022 vom Vall de Ebo hat da fast bis zum Wanderpfad gewütet.
In Serpentinen runter, alles frei geschnitten – und doch kann man sich vertun – bis wir unten ankamen. Vom schmalem Pfad auf breiten Forstweg und wieder auf einem Pfad der uns durch einen schmalen Barranco führt. Die verbleibende Strecke führt an Feldern vorbei, Terrassen und Wäldchen. Hier könnte man fast die kleinen Wegmarkierungen übersehen. Nun haben wir wirklich das Orbatal vor uns. Grün und voller Zitrusplantagen. Mit ausgebreiteten Armen könnte es umarmt werden. Zum Schluß wieder auf Asphalt und der Parkplatz ist erreicht. Auf einer Restaurantterrasse gab es dann das verdiente Essen.
Suscha Borchers
15.11.2023 – Von Senija zur Höhle. Steiler Ab– und Aufstieg
Bestes Wetter hatten wir für die Runde. In Serpentinen langsam hoch, konnten wir schon bald einen Blick auf die immer noch gepflegten alten Mauern erhaschen, welche das Umfeld der einen Seite Senijas prägen. Durch ein Wäldchen ging es dann hoch Richtung Kreuz, dem höchsten Punkt. Von da ein toller Blick zur Küste und den umliegenden Bergen wie Ifach, Olta, Bernia, Solana. Von den Städten dabei Benissa und eben Senija. Neben dem Kreuz gibt es auch eine Sitzgelegenheit, die heute aber nicht gebraucht wurde.
Nach kurzer Trinkpause dann runter zur Straße und dann auf einem Pfad Richtung Autobahn. Auf diesem Höhenrücken eine schöne Aussicht zum Montgó und weiteren Hügeln, wo sich sichtbar die Wanderwege hoch schlängeln. Von der einfachen Strecke verabschiedeten wir uns nun und das Klettern begann bis die Höhle vor uns auftauchte. Jener Teil war noch einfach. Die Höhle ist groß, wurde von einigen erkundet und sich erfrischt. Lagerfeuerspuren gab es dort auch. Diese Höhle ist nicht nur von der Autobahn aus zu sehen. Jetzt ging es an den schwierigen Abstieg.
Anfangs hilft auch ein Griff in die Sträucher beim Bremsen, aber auch auf den Hosenboden muss mal ausgewichen werden, wenn gerade keine Flora zur Verfügung steht. Leider viel sandiger Untergrund bis es endlich wieder Felsig wird. Dann auch wieder Wald zum Abkühlen. Der Autobahnlärm rückte in den Hintergrund. Bald verstummten die Unterhaltungen, denn es ging fast senkrecht hoch. Ein anstrengender Abschnitt. Schnell raste der Puls. In dieser Schlucht wehte kein Lüftchen, dadurch wurde es unangenehm und ein paar Pausen waren nötig. Aber selbst diese Steigung war bald vorbei und alle deswegen erleichtert. Die Temperatur war höher als für den Tag angegeben.
Die ersehnte Picknickpause erfolgte am Rande eines Wäldchens, wo einige Ruinen liegen. Auf breitem Waldweg nun entspannt an Häuschen entlang, bis der Kreis der Wanderung sich fast schloss. Ab da konnte wieder die Aussicht genossen werden, das Jalón Tal (oder auch Vall de Pop) mit seinen Dörfern Lliber, Jalón, Alcalalí und Parcent.
Auf einem Nebenpfad gelangt es zu einer Ruine, die inmitten der „trockenen Steine“ liegt, den „pedra seca“. Diese Terrassenabgrenzungen bestehen aus dunkelgrauen Steinen, die ohne Hilfe von Lehm und Zement geschichtet sind. Am Wegesrand befinden sich Tafeln mit Erklärungen. Ab dieser Ruine geht es dann bergab nach Senija zurück. Das Dorf hat sich auch einen Namen gemacht wegen der Malereien an einigen Hausfassaden.
Einige von uns gingen noch ins Restaurant, wo es ein leckeres Menü gab.
Suscha Borchers
1.11.2023 Die Solana. Auf den Cao, der Hausberg Benissas
Heute wollte ein langgezogener Bergrücken erstiegen werden. Aber zuerst genossen wir die Aussicht von einem Turm. Die Mutigen stiegen hinauf. Nicht ganz einfach, da einige Stufen fehlen. Jedenfalls hatten wir da unsere Gaudi. Oben wehte ein starker Wind, unten dagegen windstill. Wir ließen den Blick über den fast unbebauten Hügel schweifen. Ein paar unvollendete Häuser gammeln da vor sich hin seit einigen Jahrzehnten, sind auch von der Straße sichtbar. Wer weiß, wie der Rechtsstreit ausgeht und ein weiterer Hügel vielleicht seine Jungfräulichkeit verliert. Jedenfalls stehen am Ende der Straße Absperrungsgitter.
Bei jedem Schritt kamen wir der Solana näher. Trockene, klare Luft und später ein angenehmer Wind machten den Aufstieg perfekt. Dort wo der Pfad anfängt, konnte Ibiza am besten betrachtet werden. Sogar Valencia war zu sehen. Schmetterlinge flogen um uns herum und Herbstzeitlose säumten hier und da den Pfadrand in verschiedenen Lila-Blautönen. Wir hatten schon fast den Rundumblick, bevor wir überhaupt oben waren: Montgo, Cumbre del Sol, Ifach, Olta, Bernia. In der Ferne Ponoig, Sanchet und Aitana. Caball Verd, Sierra del Mediodia und die Segaria. Zur einen Seite das Meer und auf der anderen dann in der Tiefe einen Barranco (durch den ging es zurück) und verlassene Terrassen und Ruinen, bzw. eine wenig bewohnte Gegend. Und je nachdem wo wir gingen, der Verkehr auf der Autobahn oder die Ruhe, unterbrochen von Unterhaltungen. Bei dem Aufstieg kann man sich sehr täuschen wegen des Zieles. Es scheint nur noch ein Hügel zu fehlen, aber nein, da liegt noch ein weiterer dazwischen. Beim letzten Part braucht es auch etwas die Hände. Es liegen große Steine durcheinander und uns schlägt strenger Geruch entgegen. Tiere sind jedoch nicht zu sehen.
Dann ist der höchste Punkt erreicht. Der Betonpfeiler liegt nun auf dem Boden. Beim Vorwandern hing er noch halb in der Höhe – was auch immer dazu geführt hat. Und, oh Wunder, bei Windstille konnten wir das Picknick genießen, bevor wir uns an den steilen Abstieg machten. Dort liegen inzwischen Ketten befestigt als Hilfe, die gut ankam. Sicher unten bei den Ställen angekommen, folgten wir rechts einem Pfad bis zur Straße. Diesen dann bis zum Ende, wo ein unscheinbarer, unmarkierter Pfad beginnt, der uns langsam aber sicher hinunterführte. Viele dicke Eicheln an den Sträuchern warten vielleicht auf das Verspeist werden – von Wildschweinen. An einer Ruine vorbei und das piksige Gestrüpp machte es uns ziemlich schwer. Beim Vorwandern war es noch nicht so schlimm… Wohl dem, der eine lange Hose anhatte. Den Barranco hatten wir dann zur Linken.
Die Qual hatte irgendwann ein Ende und gelangten schließlich auf eine Straße. In dem Gebiet liegen Chalets, ein Campingplatz und eine Bodega inmitten von Weinfeldern. Da wir etwas spät dran waren, entschied ich mich an der Hauptstraße entlangzugehen. Leider war dadurch unser reservierter Tisch vergeben und wir mußten etwas warten.
Suscha Borchers
Wandern Oktober 23
22. bis 29. Oktober 2023 - Wanderwoche Sierra de Montánchez Extremadura
1. Tag, Anreise
Sonntagmorgen pünktlich um halb 7 Uhr standen alle Wanderteilnehmer von der Wandergruppe beim McDonald’s wo uns unser Busfahrer Moises Medina aus Montánchez abholte und uns sicher die vielen Kilometer nach Mérida in unser Hotel Velada brachte. Bei strömenden Regen empfingen uns Karin Ander und Uwe Fischer. Unsere lieben Wanderführer für die ganzen 6 Tage im Bus und erzählten uns, was wir in der ganzen Woche so alles erwarten konnten an Wanderungen und Kultur von der Gegend um die Sierra de Montánchez.
Danach bezogen alle ihre Zimmer und um 20.00 Uhr ging es immer noch wie aus Kübeln gießend in ein Restaurant, wo wir unser Nachtessen einnahmen.
2. Tag, Montag, Montánchez
Bedauerlicherweise mussten wir die heutige Wanderung anders angehen, weil durch den starken Regen die Woche davor der Fluss viel Wasser führte und auch Bäume umgefallen waren und dadurch dieser Wanderweg gesperrt wurde. Anstatt durch die Schlucht der Mühlen, beschlossen Karin und Uwe von Montánchez aus eine Rundwanderung von ca. 10 km zu machen, weil auf Mittag wieder Regen angesagt wurde. Also fuhr uns der Busfahrer nach Montánchez. Auf der Fahrt dahin erzählte uns Uwe viel Interessantes über die Gegend und Geschichte von Montánchez mit etwa 1700 Einwohnern.
Zuerst ging es an Gehegen vorbei mit Kühen und die bekannten schwarzen Cerdo Ibéricos und danach durch Oliven und Feigenhaine sowie Rebgärten, eingezäunt durch Natursteinmauern, die an einigen Stellen dick mit Moos überwachsen waren und durch Steineichen und Kastanienwälder hoch zu einer neuen Aussichtsplattform. Von da aus hätten wir eine herrliche Aussicht auf die Gegend rund um Montánchez gehabt. Aber leider war alles mit einem dichten Nebel verhangen. Während der Rundwanderung änderte sich dann auch noch das Wetter und es fing wieder an zu regnen. Also Stopp und alle zogen ihren Regenschutz an und kaum waren alle angezogen, hörte es auf zu Regnen. Doch abermals nur für eine kurze Zeit. Erst beim Herunterwandern Richtung Montánchez wurde das Wetter wieder freundlicher.
In Montánchez gab es am Mittag im Restaurant Méson ein für diese Region typisches spanisches Essen. Nach dem Mittagessen machten wir noch einen kleinen Rundgang durch das Dorf, hoch zum Castillo de Montánchez mit seinem gigantischen Blick in die Weite, wo wir von da aus auch 6 Gänsegeier betrachten konnten, die hoch über unseren Köpfen flogen. Gegen 17.00 Uhr ging es wieder zurück nach Mérida in unser Hotel.
3. Tag, Dienstag. Rundwanderung, Besichtigung des Nationalparks
Monfragüe und Trujillo
Die heutige Tagestour ging in den Nationalpark Monfragüe. Der Park hat eine Größe von knapp 180 Quadratkilometern. Uwe, unser Wanderreiseführer, wusste auch über diesen Nationalpark viel Interessantes zu erzählen. Namensgeber des Naturparks ist die Burg Monfragüe und wurde im 9. Jahrhundert von islamischen Eroberern angelegt. Zuerst aber mussten wir mal zum Nationalpark hinkommen und das dauerte eine Weile. Auf der Autovía Ruta de la Plata fuhren wir an beweideten Eichenhaine Dehesas vorbei Richtung Villareal de San Carlos, von da aus auf einer kurvenreichen Straße bis zu einem Parkplatz von dem aus unsere heutige Rundwanderung ging.
Die Wanderung hoch zum Castillo de Monfragüe dauerte ca. 1,5 h. Oben angekommen hatten wir einen atemberaubenden Ausblick über den Nationalpark. Hoch über unseren Köpfen, auf einer Aussichtsplattform über dem Tajo, sahen wir viele Geier fliegen. Die Mönchsgeier bilden mit über 250 Paaren die größte Kolonie in Spanien, noch häufiger sind die Gänsegeier anzutreffen. Nachdem alle versucht haben einige Gänsegeier zu fotografieren, was manchmal gar nicht so einfach war, wanderten wir durch einen Eichenwald hinunter zum Tajo und den am Fluss entlang führenden Wanderweg zurück zum Parkplatz.
Auf dem Rückweg besuchten wir noch das Mittelalterstädtchen Trujillo mit seiner arabischen Festung, das die Geburtsstadt des Eroberers Francisco Pizarro ist.
Auch von dieser Stadt wusste Uwe sehr viel Interessantes zu erzählen. Die Stadt Trujillo zählt mit ihren etwa 9.500 Einwohnern zu den kleineren Städten in der Extremadura, die ihre Attraktionen bewahren konnte, ohne diese extrem herauszuputzen. Die Abfolge der Ortsbezeichnungen vom keltischen Truaca, über das römische Turgalium, das maurische Taryala, das mittelalterliche Truxiello zum heutigen Trujillo deuteten auf die lange Geschichte des Ortes hin.
Heute noch sichtbaren Spuren beginnen mit der Zeit der Herrschaft der Mauren, die bis ins Jahr 1232 andauerte.
Nach dem ereignisvollen und interessanten Wandertag fuhr uns der Busfahrer zurück nach Mérida. Auch an diesem Tag fiel immer wieder mal ein wenig Regen.
4. Tag, Mittwoch. Rundwanderung Alcuéscar, Santa Lucía del Trampal
Heute Morgen ging es wieder Richtung Montánchez in das Dorf Alcuéscar von da aus ging unsere Rundwanderung um den Berg Centinella, durch eine ganz andere Gegend. Die war zwar auch am Anfang mit Weideflächen, wechselte dann aber ab mit vielen Olivenhainen und Korkeichenwäldern
Während unserer Rundwanderung kamen wir an einer drei Kilometer südlich dem Dorf Alcuéscar gebauten kleinen Basilika aus der Zeit der Westgoten 7. Jh. vorbei, wo wir in einem kurzen Film im Museum etwas über den Hintergrund erfahren durften. Danach ging es weiter an großen teils geschälten Korkeichen vorbei zurück ins Dorf Alcuéscar wo wir in einem urigen Restaurant ein sehr gutes regionales Mittagessen einnahmen. Um 16.00 Uhr ging es zurück nach Mérida und nach einer kurzen Rast im Hotel machten wir mit Uwe noch eine Stadtbesichtigung bei endlich mal trockenem Wetter.
5. Tag, Donnerstag. Wanderung auf den Spuren der Kelten
Nach einer ca. 1‑stündigen Fahrt in die Sierra de Montánchez in das Dorf Botijo wanderten wir zuerst durch eine Dehesa mit vielen aus Steinen gemauerten kleinen Schafspferchen, danach am Rio Tamuja entlang auf fast ebenen romanischem Wanderweg. Es ging vorbei an einer alten römischen Brücke, verschiedene alte Wassermühlen und über Dehesas mit all seinen Tieren und kuriosen Landschaften, besichtigten eine Ausgrabung eines alten Dorfes aus der Eisenzeit und Zeugnisse der damaligen Eisenverhüttung. Leider ging auch dieser Tag nicht ohne Regen.
6. Tag, Freitag. Wanderung Los Pilones
Startpunkt der heutigen Wanderung war das Dorf Albalá. Von da aus ging es für alle über einen alten Römerweg hoch nach Montánchez. Zunächst passierten wir Fincas mit Rindern, dann Olivenhaine und weiter oben säumen große Eichen den Weg. An der gesamten Strecke liegen Natursteinmauern mit dem für die Gegend typischen Finca-Eingängen aus riesigen Granitsteinblöcken.
Am späteren Mittag gab es in einem Restaurant ein regionales Essen mit einem Stück Fleisch, das sich Lagarto nennt (Eidechsenstück) vom Cerdo Ibérico, also ein schmales längliches Muskelfleisch aus dem Rücken.
7. Tag, Samstag. Rundwanderung in die Berge des Cristobals
Heute ging die Fahrt nach Almoharín, das Dorf ist bekannt für seine herrlichen (Bonbón de higo) Feigenbonbon. Die werden in dem Dorf noch von Hand zubereitet. In einem Laden konnte man die Bonbón de higos probieren und auch gleich kaufen.
Von Almoharín aus begann auch die Rundwanderung. Die starke Gruppe machte die Wanderung bis zum Gipfel San Cristobal mit 13 km und die leichtere Gruppe die Wanderung mit 9 km durch große Feigenplantagen. Am späteren Mittag gab es auch gleich in diesen Dorf ein sehr gutes regionales Essen vom Ibérico Schwein. Nach dem reichhaltigen Essen ging es zurück ins Hotel in Mérida.
Am Sonntagmorgen nach dem Frühstück um 8.00 Uhr fuhr uns Moises Medina um 9.00 Uhr zurück nach Dénia. Eine schöne, mit einer vollkommen anderen Gegend, als bei uns an der Küste und mit vielen Eindrücken hinterlassende Wanderwoche, trotz immer wieder mal mit regnen ging zu Ende.
Esther Holliger
Wanderleitung
18.10.2023 – Von Murla zum Caball Verd
Heute war es das erste Mal, dass eine geplante schwere Wanderung wegen fast 30°C nicht so stattgefunden hat wie vorgesehen war.
Der erste Teilanstieg bis zur Ermita im Schatten war bereits schweißtreibend. Dort war anscheinend lange keine Pflege betrieben worden, denn die Büsche standen zuhauf. Ein an der Tür angelehnter angebundener Mopp wurde erst belustigt kommentiert, bis sich herausstellte, dass er zum Glockenläuten dient. Ideen muß man haben!
Aufgrund der Wärme entschieden wir eine leichtere Strecke nach Fontilles zu machen. Diesmal im Uhrzeigersinn. Über wilde Terrassen und eine schnell ansteigende Piste hoch, hier und da süßliche Blumendüfte schnuppernd und uns quasi zu Füssen liegend die Ebene bei Murla, die Fontillesmauer im Blick wie in der Ferne der Montgo, die Segaria und im Dunst das Meer, an einer Ruine vorbei. Der angenehme Weg führt zur Straße nach Fleix wo ein Abstecher zu den Eseln gemacht wurde, die wahrscheinlich heute den besten Tag des Jahres hatten: Die drei schlemmten Apfelstückchen, die ihnen von einigen gereicht wurden. Dann ging es weiter, den Caball zur linken, ein mildes Lüftchen wehte und der Blick wurde frei auf Campell und die Sierra del Mediodia.
An beackerten Feldern vorbei bis es dann auf einem Waldpfad nach Fontilles/Leprastation herunterging. Der letzte Teil ist nicht ganz einfach. Fontilles läßt Wanderer/Spaziergänger wieder zu. Das Schild „wegen Covid betreten verboten“ ist entfernt worden. Dort, wo es eine gute Aussicht auf das Zentrum hat, konnten wir im Halbschatten unser Picknick auf Bänken (Sitzunterlagen von Vorteil) abhalten. Die Sonne knallte ganz schön. Viele Autos fuhren vorbei, alles Besucher.
Gestärkt hatten wir einen letzten steilen Anstieg auf Betonstraße zu bewältigen bis wir die Grenze Fontilles‘ erreichten. Ab da ging es dann bequem Richtung Murla erst auf der Straße, dann auf einem Pfad im Schatten, zurück. Nur knapp verfehlten wir eine Schafherde, die den Pfad entlang kamen, welchen wir anfangs zur Ermita genommen haben. Auch wenn wir für das Restaurant etwas früh dran waren, auf der Terrasse sehr angenehm zu sitzen, geschützt vor der Sonne. Ja, die Entscheidung für die andere Strecke war goldrichtig, da es wirklich fast 30ºC waren.
Suscha Borchers
4.10.2023 – Auf zum Pla de la Casa
Vom beschaulichen Dorf Facheca im Valle de la Seta geht es gen Serrella-Massiv. Die Luft ist kühl, aber auch schon an die 25ºC. Wir passieren ein Waschhaus, treffen wenig später auf Forstarbeiter, die den Weg und zugewachsenen Bachlauf freischneiden. Schnell gewinnen wir an Höhe, zuerst glücklicherweise im Schatten, den Barranco del Moro rechter Hand. Der Pfad ist größtenteils mit Erde saniert. Sieht recht frisch aus. Der Pfad führt uns ins Herz der Serrella. Sie wird auch die alicantinischen Pyrenäen genannt. Eine Höhle, Cova de Bernat, zur rechten, die dem Vieh als Schutz diente. Ein Häuschen kommt in Sicht, von wo aus Wasserleitungen ausliegen, die Font (Quelle) del Cuquero. Praktischerweise gibt es auch einen Wasserhahn, von dem sich bedient werden kann. Es wurden neue Wanderschilder angebracht, mit QR-Code. Ausprobiert haben wir es nicht. Hier ist es saftig grün und die Felswände ragen zu beiden Seiten steil hoch.
Ab nun gibt es kaum mehr Schatten. Schafe sind an einem Hang unterwegs. Es dauert ein wenig, bis wir sie erblicken. Auch Wanderer mühen sich den steilen Pfad hinunter. Die Blumen werden bestaunt, wie auch ein Insekt. Könnte eine invasive Grillenart sein, jedenfalls gibt sie ähnliche Laute von sich. Fast über uns fliegen Raubvögel. Dann endlich die Gabelung zum Pla de la Casa. Hier kann ein guter Teil der Berge bereits gesichtet werden. Ein Nachbarberg ist der Malla del Llop. Ein steiler Abschnitt muß gemeistert werden und von oben die erste Belohnung, der Blick auf den Schneebrunnen. 13 m tief, 11,5 m an Durchmesser, aus dem 18. Jahrhundert. Das Dach existiert nicht mehr.
Jetzt erklimmen wir die letzten Höhenmeter, bis das Kreuz erreicht ist. Eine sagenhafte 360º Aussicht auf sämtliche Berge der Marina Alta und Baja. Tief unten blöken die Schafe. Hier oben wird gepicknickt, bis uns der kühle Wind vertreibt. Wieder vom Thron runter fällt eine Ausbuchtung auf. Dort hat sich mal ein Wachturm befunden. Unten angekommen, wird der Schneebrunnen betrachtet. Das Areal ist von einem Gitter umgeben, wegen Restaurierungsarbeiten. Hier sind überall die Stiefmütterchenpolster, ein autochthoner Busch.
Ein Stück auf der Hochfläche, bis es wieder heruntergeht. Die Felsenkulisse hat schon was. In der Ferne ist die Feuerwache der Serrella zu sehen. Nun wird es unangenehm. Loses Gestein und teils steil runter bis eine Fläche erreicht ist. Von dort aus dauert es nicht lange, bis das „Loch von Afrika“ bestaunt werden kann. Die Natur ist ein grandioser Baumeister. „Loch“ ist eigentlich nicht richtig. Damit sind fast die Höhepunkte dieser Wanderung abgearbeitet. Der See von Guadalest ist fast voll. Schade, dass es dunstig ist. So kommt die Farbe gar nicht zu Geltung.
Bergab nun zur Font Roja, dort wird der Wasservorrat aufgefüllt. Bei der Wärme ist das nötig. Hier wurde der Einstieg zum Pfad ausgebessert. Zu guter Letzt folgt die Höhenpromenade mit einigen Kletterabschnitten. Hier sollte keiner lang, der Höhenangst hat. Auf der Strecke kann nach einem steilen Abwärts noch ein alter romanischer Brunnen bestaunt werden, mit Wasserrinne. Hiernach geht es in Schlangenlinien am Berg entlang. Die Dörfer Tollos und Benimassot sind sichtbar. Leider auch immer noch die Brandspuren. Die Landschaft ist von Schluchten durchzogen. Cocentaina, Muro de Alcoy am Horizont zu sehen. Irgendwann wird auch Facheca sichtbar, jenes Dorf, von dem aus wir loszogen.
Allmählich merken wir die Muskeln, abwärts wird es deswegen fast unangenehm. Aber dann ist der Abstieg geschafft und das Dorf liegt vor uns. Eingekehrt sind wir in Benigembla, da das Restaurant in Famorca mittwochs geschlossen hat, wegen Besitzerwechsels. Dort haben wir uns verwöhnen lassen und hatten einen schönen Platz im Halbschatten.
Suscha Borchers
Wandern September 23
20.9.2023 – Auf zum schlafenden Löwen – Ponoig
Die erste Tour nach den Sommerferien. Die Bedenken waren anfangs groß, weil der Wetterbericht Regen voraussagte. An einer sehr abgelegenen Straße unterhalb des Puig Campana, dem Hausberg Finestrats, starteten wir zu dritt die Runde. Viele sind nicht da und die Temperatur kann auch davon abgehalten haben bzw. der Fitnessgrad. Der heiße Sommer hat nicht gerade zum Wandern animiert.
Die Vegetation noch nass, vom letzten Regen, die Wege jedoch nicht rutschig und dank relativ hoher Luftfeuchtigkeit kamen wir beim ersten Aufstieg schnell ins Schwitzen. Erdbeerbäume (madroños) locken mit Früchten und es wurde probiert. Ein guter Teil im Schatten, bis es zur Hauptstrecke um den Puig kommt. Die Schutzhütte lassen wir links liegen.
Sanft bergauf bis zu einer Lichtung, wo sich entschieden werden kann zwischen Umrundung des Puig, zum Gipfel oder eben Richtung Ponoig, schlafender Löwe. Im Volksmund heißt der Berg so. Es braucht aber viel Fantasie, um eben den „schlafenden“ in seiner Form zu sehen. Auf jeden Fall wollten wir heute auf seine „Mähne“. Es folgt ein schönes Stück Höhenpromenade. Da noch ohne Wolken. An einem Aussichtspunkt eine kleine Stärkung und der finale Aufstieg dann nur zu zweit. 1,8 km scheinen nicht viel zum Gipfel, doch wir wurden schnell eines Besseren belehrt. Anfangs noch zügig, muß dann doch sehr aufgepaßt werden. Je höher sind in regelmäßigen Abständen Markierungen.
Endlich geschafft, der „Kopf“ in 1.184 m ist erstiegen, die Belohnung eine kühle Brise. Und natürlich die Aussicht. Die Wolken schieben sich in Windeseile von der Küstenseite gen Massiv. Auf der anderen Seite der Aitana, der Penyo Cabal, dahinter der Sanchet. Beide mit steilen Abhängen. Tief unten schlängelt sich der Pfad. Callosa d‘en Sarria ist noch sichtbar, jedoch nicht der Bernia und Calpe. Die andere Seite ist frei. Die Sierra dels Castellets weit unter uns mit den markanten „Zähnen“ zu Fuße des Puig Campana. Oben weilen wir nicht lang. Der Abstieg umso schneller, keine Rutschgefahr, keine großen Tiere in Sicht. Kleine Grashüpfer „fliegen“ fast ständig vor uns her. Fast können sie für Schmetterlinge gehalten werden aufgrund der Farbe in den Flügeln.
Auf dem Hauptweg zurück sind wir wieder zu dritt und gehen ab dann nur noch bergab. An einer kleinen Höhle vorbei und ab da ist der Rückweg eingeleitet. Unterwegs sind auch Mountainbiker. Ein wenig ehrfurchtsvoll betrachten wir aus der Entfernung den Ponoig. Wenige Häuschen und Ruinen liegen am Weg. Dann geht es fast nur noch im Schatten im Zickzack bis wir dann in der Ferne das Auto sehen können. Hin und wieder ein frisches Lüftchen und Gerüche erfüllen kurz den Wald. Und, egal wo wir uns befinden, es gibt immer eine tolle Aussicht auf die imposanten Berge. Es hat sogar noch Feigenbäume, die kleine Früchte tragen. Das sind wohl die Spätzünder.
Wir haben etwas länger gebraucht, doch das war für die Einkehr nicht so schlimm. Auf der überdachten Terrasse dann das leckere Essen, welches wir uns redlich verdient haben.
Suscha Borchers
13.9.2023 – Famorca zur Schäferhöhle Bernart und Font Olbis
Am Mittwoch war die erste Wanderung des Euroclub und die führte uns nach Famorca ins Hinterland von der Comunidad Valencia im Vall de Seta. Nur gerade mal 6 Personen warteten am ersten Treffpunkt in Ondara, wohl wegen der schlechten Wetterprognosen, war an diesem Tag doch Regen mit Gewitter angesagt. Aber von all dem hatten wir als wir in Famorca ankamen, nichts bemerkt, sogar die Sonne ließ sich blicken, als wir die Betonstraße hochgingen, die direkt auf das Felsmassiv des Malla del Llop zusteuert.
Rechts von der Straße zeigte uns ein Wanderschild den Wanderweg an, der auf den 1360 m hohen Malla del Llop führt. Wir aber folgten der Straße entlang, wo durch Mandel und Olivenplantagen führt und nicht lange danach gingen wir links in einen Feldweg ein, wo uns Bergab zur Höhle Bernart führte. Diese Höhle musste früher wohl von Schäfer benutzt worden sein, weil es viele gemauerte Schafpferche gibt.
Von der Höhle führte der Wanderweg links weg zuerst ziemlich überwuchert mit Brombeerranken und danach gut übersichtlich und abenteuerlich hoch zu einem recht verfallen Gehege wo früher sicher mal ein stattlicher Bauernhof war.
Von dem Gehege aus gingen wir den gelb-weißen Wanderweg PR 168 entlang durch Pinien und Steineichenwald, einen Barranco umlaufend, hoch zur auf 815 m hoch gelegenen Quelle Olbis. Bei dieser Quelle machten wir eine kurze Rast und gingen dann die gleiche Strecke wieder retour bis zum Gehege, umrundeten von oben die Höhle Bernat, danach gingen wir auf einer Landwirtschaftstrasse zurück nach Famorca.
Bei einem gemütlichen und reichhaltigen Essen im Rest. Pepe in Alcalali prosteten wir mit einem Glas Wein auf die schöne Wanderung ohne einen Tropfen Regen an.
Esther Holliger
Wandern Mai / Juni 23
4.6.2023 – Mondscheinwanderung
Sonntag, 4. Juni war Vollmond und an diesem Abend war unsere Mondscheinwanderung. Ca. 35 Personen warteten beim Sporthafen in Dénia.
Von da aus gings am Strand Playa de la Marineta Casiana Richtung Playa de las Rotas bis zur Playa del Fresquita. An dem Strand erwarteten uns Verena, Fredy, Tiziano und Beat mit einer nette Überraschung in Form eines kleinen Imbiss von Cava, Bier, Wein, Tomaten, Knoblauchtostadas und von Verena selber eingemachten herrlichen Oliven.
Vielen herzlichen Dank für eure Arbeit. Es war ein schöner Abend mit einer großen und liebenswerten geselligen Gruppe.
Und schon wieder ist ein schönes Wanderhalbjahr um. Adios und tschüss bis zum September.
Esther Holliger Wanderleitung
31.5.2023 – Rundwanderung über den Weiler Gines
10:00 war Treffpunkt bei dem Restaurant El Riu. Mit 13 Personen begann nach der Brücke der Aufstieg auf der teils steilen Teerstraße bis zum Weiler Gines von dem man einen herrlichen Blick auf die gegenüber liegenden Berge, ins Tal und das im Rücken liegende Castell de Guadalest hat.
Die Teerstraße mündete bald in einen Feldweg, der teilweise noch sehr aufgeweicht war durch den starken Regen der vergangenen Woche. Der Feldweg führte uns durch dichten Mischwald, nach einiger Zeit blickten wir auf die fruchtbare Ebene Callosa’s mit den weitläufigen Nisperos-Plantagen. Unten bei den Plantagen angekommen führte uns der Weg am Fluss entlang, den wir ca. 7‑mal überquerten über gut ausgebaute Brücken.
Früher war die Flussüberquerung bestimmt nicht so einfach, da musste man über große Steine gehen, wo sich vielleicht der einte oder andere Wanderer nasse Füße geholt hat. Die Nisperosbäume hatten teilweise noch Früchte dran, wo wir uns auch reichlich bedienten. Diese Nisperos schmeckten herrlich, waren zuckersüß und saftig. Der Wanderweg war recht schön zu gehen, an Obstbäumen wie Orangen, Zitronen, Granatapfel, Nisperos und Avocados. Die gedeihen hier prächtig im Schutz der bewaldeten Berghänge.
Oleander und Schilfrohr säumen das Bachbett und den Weg, dem wir ca. eine Stunde lang folgten. Nach der Unterquerung der alten Brücke Pont de Gines folgte noch der kurze steile Aufstieg zur Straße wo nach Guadalest führt und retour über die Brücke zu unseren Autos beim Restaurant El Riu in dem wir nach der schönen und abwechslungsreichen Wanderung freundlich und mit reichlichem Essen bedient wurden.
Esther Holliger
17.5.2023 – Forna – auf den Hausberg Els Frares
Ein perfekter Tag für eine perfekte Abschlußwanderung vor den Club-Ferien.
Anstelle der steilen Betonpiste, die in dem kleinen Dorf Forna zwischen den Häusern hochgeht, entschied ich mich für einen nicht markierten Pfad oberhalb des Parkplatzes. Schnell geht es in die Höhe und der Blick auf das Dorf wird teilweise frei. Weiter oben an der Betonpiste ein Zeichen, dass wir nun auf dem Pilgerpfad unterwegs sind. Nicht zu warm fließt trotzdem bald der Schweiß, denn wir müssen immer noch an Höhe gewinnen. Auffallend viele Schmetterlinge, wo die Sonne hinschien. Leider begleiteten sie uns nicht.
Auf Sonne folgt Schatten. So gesehen ein herrlich zu gehender Pfad durch einen lichten Wald. Bald kam die Kreuzung, wo es sich zwischen Villalonga und Font d´en Carròs zu entscheiden hat. Da wir eine Runde machten, Richtung Font d´en Carròs. Von dem Wald mussten wir uns jedoch bald trennen. Und wieder bergauf, nur nicht so steil. Die Berge im Hinterland wurden sichtbar und die Stille wollte genossen werden. Nun war der Blick frei auf die Provinz Valencia. Gandia und Ador sichtbar. Der Monduver mit seiner markanten Form und Cullera. Die Höhenpromenade währte nicht lange, jetzt folgte der nicht einfache Abstieg. Stück für Stück arbeiteten wir uns runter und die Vegetation nahm wieder zu. Wild romantisch, knorrige Bäume mit ausladendem Geäst. Es dauert eine Weile, bis der tiefste Punkt erreicht ist. Dann ist es mehr ein Schlendern, bis die Straße erreicht ist. Dieser folgen wir bergauf bis zum letzten Haus. Hundegebell empfängt uns und nur ein paar Meter weiter wartet ein Rastplatz auf uns mit Aussicht. Sonnig und windstill läßt es sich dort gut aushalten.
Nach dem Kräfte sammeln folgen wir dem Pfad, der gleich hinter unserem Picknickplatz leicht in die Höhe geht. Dann kommt der steile Teil, wo die Hände gebraucht werden, zum Hochstemmen. Nun ist auch Font d‘den Carros zu erkennen. Viel Wald und Pisten werden sichtbar. Dann ist es geschafft und stehen auf der Forstpiste. Wir wenden uns nach links, wo am Wegende die ganze Küste von Cullera bis Dénia sichtbar wird. Dieser kleine Abstecher hat sich gelohnt und dann geht es eine Weile in die entgegengesetzte Richtung runter. Der einzige Schandfleck ist der riesige Steinbruch bei Forna. Da sieht man besser weg. Interessanter sieht da die restaurierte Burg Fornas aus, die rechts vom Steinbruch steht. Leider ist sie nur sonntags geöffnet.
Der nächste Abzweig, ein unscheinbarer Waldweg – aber ausgeschildert – mündet dann in den Pfad bergab und in Schlangenlinien geht es Richtung Forna, welches erst spät sichtbar wird. Der Wald endet kurz vor dem Dorf und durch eine schöne gepflegte Gasse gelangen wir auf die Hauptstraße. Na, eine Straße nicht direkt, Pflastersteine. Praktischerweise befindet sich an der Hausecke ein Laden, der eigenen Honig verkauft. Da wird auch gleich zugeschlagen. Das Dörfchen mit weniger als 100 Einwohnern ist pittoresk, sehr gepflegt und an den Fassaden ranken sich teils Weinreben. Richtig schmuck.
Unser reservierter Tisch ist auf der Terrasse unter einem Baum. Besser hätten wir es nicht treffen können vor der Sommerpause.
Suscha Borchers
10.5.2023 – Segária – Auf zum iberischen Dorf
Die Segária zu machen, ist schon ein kleines Abenteuer. Bei Kaiserwetter, nicht zu warm und ein leichter Wind, rückten wir ihr auf den steinigen Pelz.
Die Wegränder teils geschnitten und immer wieder nach oben schauend, um nicht die nächsten Steinmännchen zu übersehen. So ging es im Zickzack immer höher, bis schließlich die Hände eingesetzt werden mussten. Das kurze, aber technisch anspruchsvolle Stück hoch, das einiges abverlangt. Hin und wieder Verschnaufpausen. Die Südseite ist voller kleiner Palmen und Macchia. Oben konnten wir den Ausblick über die unter Wasser stehenden Reisfelder bis nach Cullera genießen. Dann einen guten Teil wieder runter. Nun ist alles grün, üppiger Bewuchs und ein fast bequemer Pfad. Ja, die Wetter (Nord-) seite strotzt nur so vor Frische. Und das, obwohl es seit Monaten nicht mehr geregnet hat. Dieser Teil liegt im Schatten, also Erholung vor dem 2. Aufstieg der es genauso in sich hat, vielleicht etwas komplizierter. Der Pfad schlängelt sich gen Massiv, vorbei an verlassenen Terrassen, die in grauer Vorzeit gewiss mal anders ausgesehen haben. Hin und wieder gebückt auf den Mauersteinen emporsteigend, den Ranken ausweichen und die üppige Vegetation bestaunend. Fast ein Dschungel. Fehlen nur noch wilde Tiere.
Je höher, umso anstrengender wird es, bis es an eine Gabelung kommt. Links zur Portet de Beniarbeig, wir gehen nach rechts Richtung Antennen bzw. den Burgresten von Benimeli. Bald zweigt ein Pfad ab nach links zu den Burgresten. Viel ist nicht zu sehen. Mauerreste mit Torbögen sind zu erkennen. Der Pfad geht weiter und mit Ketten in die Höhe. In einem Onlineartikel ist zwar von einem „aljub“- arabisch „Brunnen“ die Rede, jedoch nicht auffindbar oder es muss noch höher gestiegen werden. Dann auf einem Plateau die wohlverdiente Rast mit super Ausblick. Der Golf von Valencia fast perfekt überschaubar – nur das Segáriamassiv ist da im Wege und der Montgó blitzt auf der anderen Seite hervor zwischen Steinformationen. Die Burgruine, uneinnehmbar und geschützt, an der steilen Felswand gebaut. Was für Architekten! Diese Festung hat einmal die Landgüter des Girona-Tales bewacht, in den sich u.a. Orba, Sanet i Negrals und Benidoleig befinden.
Ab dann ist Höhenpromenade vom Feinsten zu den Antennen. Die Region liegt uns zu Füßen: Felder, Dörfer, Berge, so scheint es. Die Sierra del Mediodia, der Caball Verd, die Bernia, die Sierra de Seguili, Cumbre del Sol. Sodann wird der Rückweg eingeleitet, jetzt ist alles bergab bis es zu einem nun trockenen Brunnen gelangt. Wir nehmen den leichten Weg runter – nur auf dem letzten Kilometer wird es steil. Im Schatten die letzte Trinkpause. Dann geht es an Orangenplantagen Richtung Segária Park. Eine kleine Hürde gilt es noch zu nehmen, dann ist es fast geschafft. Einige Kakteen haben viele Blüten, die sich nach und nach öffnen. Ein kleiner Farbtupfer zwischen den Felsen. Außer uns hat heute kein Wanderer die Segária beehrt. Kletterer dagegen schon.
Im „Llar de Pensionistes“ – Rentnertreff – in Beniarbeig gab es ein Menü, genau richtig für ausgepowerte Wanderer.
Suscha Borchers
3.5.2023 – Runde ums beschauliche Dorf Jesús Pobre
Sonst kannte ich dieses Dorf nur von der Durchfahrt. Beim Surfen im Netz fand ich einen Plan mit verschiedenen Routen und probierte diese mal aus. Heute sind wir eine dieser Routen gefolgt.
Bei der Kirche (XVII) geht es los und sogleich waren wir auf einer ruhigen Straße entlang der Gärten. Das Auffällige am Straßenrand sind die alten, z.T. kaputten, uralten Bewässerungskanäle. Von diesen wurden genau abgemessene Wassermassen zu den Feldern geleitet. Vom Erhabenen (gepflegten) zum Wilden übergehend wechselt es von Asphalt zu Pfad, wieder Asphalt, um dann auf einer Nebenstrecke, die beliebt bei Mountainbikern ist, zu einer Anhöhe zu gelangen (die einzige Schwierigkeit), von wo die Umgebung gut zu überblicken ist. Zwischen den verstreut liegenden Häusern die Gärten, die wir auf unserem Weg passierten. Die Urbanisation von Pedreguer, die Berge dahinter und natürlich der Montgó, das beschauliche Dorf, die Cumbre del Sol und ein wenig von Gata de Gorgos.
Anfangs war es etwas frisch, die Sonne versteckte sich hinter den Wolken. Den Hügel mussten wir logischerweise wieder runter. Bevor wir auf die Nebenstraße) kamen (führt auch am Golf Club la Sella vorbei, die an dem Tramgleis (Dénia-Benidorm) entlangführt, erregten Kästen hinter einem Zaun unsere Aufmerksamkeit: Tauben, die in Holzkästen eingesperrt sind und irgendwann losgelassen werden. Die Tauben haben gefärbte Flügel. Es handelt sich hierbei um ein sehr fragwürdiges Hobby, bei denen dem Besitzer hohe Preisgelder winken. Wenig später geht es durch ein Waldstück, das einem verwunschen vorkommt. Fast am Ende taucht eine Ruine mit als Baumstämmen präparierten Sitzgelegenheiten auf, die wir als Picknickplatz nutzen. Es ist schon eine urige Atmosphäre, was würden uns diese Mauersteine wohl erzählen, wenn sie könnten.
Angenehm kühl fällt es schwer sich zum Weitergehen aufzuraffen. Die Wegränder sind gereinigt worden, nur wurde leider der Flaschenabfall nicht mitgenommen. Wären wir später an der Weggabelung geradeaus weitergegangen, kommt es wieder zurück ins Dorf. So flanierten wir an Orangenplantagen vorbei, die Aromen genießend. Auf der Straße am nächsten Brunnen vorbei, hier und da sind hölzerne Hinweisschilder angebracht, und dann wieder einem Pfad zwischen Häusern folgend, wo man schon denken kann „hier geht es doch gar nicht weiter“. Hier hält sich jemand Hühner, die uns gar nicht beachten. Von einem weiteren Waldpfad (die Kette über dem Weg wird ignoriert) konnten wir heimlich den Golfern zusehen.
Der nächste Abschnitt sorgt für Unsicherheit, muß doch eine Schranke umgangen werden und eine Sicherheitskamera soll eigentlich für Abschreckung sorgen. Doch der nächste Pfad liegt kaum sichtbar in einer Kurve und so verlassen wir diese „Sicherheitswohnanlage“. Nun geht es an verlassenen Feldern und Terrassen vorbei und steigen hoch, bis wir an eine offene Tür kommen. Wieder etwas Asphalt treten und das letzte Mal auf einen Pfad an Gärten entlang. Dann hat das Dorf uns wieder.
So gesehen war es eine abwechslungsreiche Tour, die es dem Besucher gestattet, Interessantes zu erleben. Sei es Architektur, Brunnen und Natur. Wir waren zwar etwas früh fertig, konnten trotzdem schon etwas zur Überbrückung im Restaurant El Sequer bekommen. Jeden Sonntag findet übrigens ein „Mercado de Riurau del Senyoret“ statt – dort wurden früher die Weintrauben zum Trocknen hingelegt.
Suscha Borchers
Wandern April 23
26.4.2023 – Aitana – Abenteuer Erdbebenspalte
O Schreck, der Morgen präsentierte sich sehr windig und mit tiefliegenden Wolken. Beim Losfahren zeigte sich jedoch, daß in der anderen Marina der Himmel wolkenlos war. Das Ziel der Aitana in der Marina Baja, mit seinen 1.558 m der höchste Berg der Comunidad Valenciana.
Hinter dem Mascarat-Tunnel Erleichterung: windstill. Nach einer zum Schluß sehr holperigen Anfahrt ab Benifató zur Partagat-Quelle sind wir unterhalb des Aitanamassivs. Die steilen Felswände vor uns geht es stetig bergauf. Unwirtlich sieht die Gegend aus und die Felsbrocken strahlen bereits die über 20 °C ab. Es wird grüner und die wenigen schattigen Plätze werden für Trinkpausen genutzt. Hagebuttensträucher säumen den Pfad, haben kaum Früchte. Bienen und Hummeln sind eifrig an der Arbeit. Zum Glück kann der Wasservorrat an der Quelle weiter oben ergänzt werden. Aber vorher wird der Schneebrunnen bestaunt, der etwas weiter unterhalb liegt. Er hat kein Dach so wie andere und es kann hinuntergegangen werden. Nach einer kühlen Stärkung an der Quelle setzen wir unseren Weg auf dem botanischen Pfad fort (Hinweisschilder auf Kräuter, wo leider noch keine sind) und uns zum „Passet de Rabosa“ bringt – valencianisch für Fuchsdurchschlupf. Hier muss geklettert werden, um dann vor der Felsspalte zu stehen, durch die man zum „Avenc“ gelangt – eine tiefe Erdbebenspalte. Vor zwei Jahren war dieser „Passet“ nur mit Mühe zu durchklettern. Eine Kette wurde gespannt, die das Hochsteigen erleichtert. Weiter hinten liegen Brocken.
Anmerkung: es kann auch oben rum gestiegen werden, ist nur nicht so interessant. Das zweite Hindernis folgte sogleich: das Hinuntersteigen in den „Avenc“. Zwar nicht ganz in die Tiefe doch ein gutes Stück. Begrüßt wurden wir von Moos, urigem Wurzelwerk und einer Galerie „stillgelegter“ Stalagmiten. Einfach nur gigantisch, was das damalige Erdbeben da angerichtet hat und wie klein wir dort wirken. Unser Picknickplatz liegt im Halbschatten, nicht weit von weiteren Spalten, in die man sich höchstens abseilen kann. Diese Spalten sind einzigartig. Größere Wandergruppen tauchen auf. Da wir etwas spät losgegangen sind, fällt der höchste Punkt des Aitana weg und machen uns gleich auf den Rückweg. Einen Teil legen wir an der Kante zurück, der uns einen anderen Blick über den Aitana gibt. Tief unten schlängelt sich der Pfad, auf dem wir entlang sind. Der Panoramaweg läßt an Aussichten nichts zu wünschen übrig: der Puig Campana mit seinem markanten fehlenden Stück, der ungleich kleinere Ponoig zur linken. Dahinter die Sierra Helada zu erahnen. Rechts der Amadorio Stausee. Vom kleinen Peñon de Ifach, dem Bernia, dem Castellet von Castell de Castells, der Stausee von Guadalest, der Malla del Llop und der Serrella ist alles dabei. Der Montgo und die Cumbre del Sol werden von Wolken überrannt. Der Weg zieht sich ziemlich in die Länge, aber bald ist der Abstieg geschafft und es geht auf einer Piste gen Parkplatz. Hin und wieder liegen Aromen in der Luft, die stark an Maggi erinnern. Die machten uns letztlich Appetit auf einen Restaurantbesuch unweit von Benifató wo wir leckeres Essen bekamen.
Suscha Borchers
12.4.2023 – Zu der Burgruine von Castell de Castells
Vom Picknickplatz außerhalb des Dorfes Castell de Castells ging es gleich gut hoch Richtung des Zieles der heutigen Tour, der Maurenburg aus dem 13. Jahrhundert unter Al-Azraq, der mit den blauen Augen.
Erst auf einer Betonpiste und dann auf einem durchgestrichenen Pfad in Serpentinen gemächlich weiter. Zistrosen und Kräuter säumen den Pfad. Nach dem Erreichen der ersten Forstpiste, gegenüber der nächste Pfad, der uns wiederum auf eine weitaus höher gelegene Forstpiste brachte. Wegen des schon merkbaren Temperaturanstieges gab es mehrere Trinkpausen. Für diesen Mittwoch war eine Warnung deswegen herausgegeben worden. Jene Piste mußten wir noch hoch. Je näher wir unserem Ziel kamen, umso mehr genossen wir die Aussicht. Am Fuße der Felsnase ein kleines Picknick, um für den letzten Anstieg gewappnet zu sein. Der nun schmale Pfad wurde steiler, sandig und geröllig bis die „1. Etage“ in Sicht kam und die Zisterne auftauchte, die gut mit Wasser gefüllt ist. Dieser Abschnitt wurde gut erkundet, bis dann der Kletterteil folgte.
Langsam und vorsichtig stiegen wir dem eigentlichen Ziel entgegen. Für unerfahrene und nicht schwindelfreie Wanderer nicht zu empfehlen. Hier und da kleine Büschel mit Schwiegermutterkraut. Leider war die Ecke nicht Mückenfrei. Beim Erreichen des kleinen Plateaus, wo sich weitere Mauerreste befinden, ein Aufatmen und Wow-Ausrufe eben wegen der umwerfenden Aussicht, die sich uns da bot. Von den 1051 m. ein guter Blick in die Marina Baja mit den Bergen Sierra Helada, der Puig Campana, Ponoig, Sanchet, der Aitana mit der Militärbasis; die Serrella, der Malla del Llop, der Peña del Castellet von Castell de Castells (auf dem wir nun waren) und der Aixorta, die die natürliche Grenze zwischen der Marina Baja und der Marina Alta bilden, alles dabei. Tief unter uns der gut gefüllte Stausee von Guadalest mit seinem tiefen Smaragdblau und die Dörfer Spielzeugklein. Leider auch gut sichtbar der verbrannte Teil der Sierra de Alfaró oberhalb entlang der Malafi-Schlucht. Nach dem 2. kleinen Picknick konnten wir uns nur schwer von unserem Logenplatz trennen. Im Übrigen wolkenlos, warm und schwach windig. Genau richtig. Schmetterlinge tanzten um uns herum. Den Abstieg brachten wir alle ohne Probleme hinter uns. Überall sind Mauerreste und es ist sehr schwer bis unmöglich, sich diese Festung vorzustellen, die sie einmal war. Auf jeden Fall ein guter Standort.
Leider wurde die Forstpiste zementiert und erst weiter unten gab es eine kleine Abkürzung durch den Wald. Der Abstieg folgte ungleich schneller auf einem gepflegten Pfad. Hin und wieder gibt es Steinstufen. Einem Baum hat jemand ein bißchen Winterkleidung verpaßt. Kurz vor Erreichen der Betonpiste am Anfang noch eine fieser Abschnitt mit lockerem Untergrund. Bedauerlicherweise standen die Autos nicht im Schatten, so hatte es innen 29 °C. Da es in dem Dorf keine Gastronomie hat, nach Benigembla wo bereits ein reservierter Tisch auf uns wartete.
Suscha Borchers
Wandern März 23
31.3.2023 – Montgó mal anders
Guter Dinge zogen wir los, bewunderten zunächst die kleinen botanischen Hinweise, die den serpentinenartigen Weg säumen.
Nachdem der Pfad Richtung „Cueva del Agua“ (Wasserhöhle) eingeschlagen war, dauerte es nicht lange und die erste Schicht wurde ausgezogen. An der nächsten Kreuzung halten wir uns rechts Richtung „Cim de Montgó“, zur Spitze des Montgó auch wenn diese nicht unser Ziel ist. Dieser Aufstieg befindet sich auf der Nordseite, somit viel Vegetation wie wilder Fenchel und Blumen. Die Sonnenstrahlen dürftig. Teilweise waren die Palmen geschnitten, nur der Schnitt lag noch da und war etwas rutschig. Die senkrechten Felswände zu beiden Seiten, einfach nur gewaltig. Die vielen Nischen bieten den Vögeln viele Nistplätze. Leider wurde es auf dem zuletzt anstrengenden Anstieg (ein Seil ist ausgelegt) auf einmal sehr windig und unangenehm. Endlich oben an der nächsten Wegkreuzung angekommen, die wohlverdiente Trinkpause. Eine gute Sicht auf Dénia und den Golf von Valencia.
Ab der Segària bzw. El Vergel war (leider) gut der braune Qualm vom Großbrand im Hinterland der Provinz Castellón zu sehen, der wie eine Wand auf dem Meer stand. Leider blies es die ganze Zeit, so schickten wir uns schnell an, mit Seitenwind voran zukommen. Je weiter runter wir kamen, um so mehr gewannen wir an schöner Sicht: die Cumbre del Sol, der Ifach, Olta, Bernia links gelegen. Der Golfplatz von La Sella kam in Sicht. Ein kurzer Höhlenbesuch durfte nicht fehlen. Die liegt etwas abseits des Weges. Die Berge weiter weg locken mit ihren Höhen. Im Grunde genommen ein perfekter Tag, wenn der kräftige Wind nicht wäre. Dann folgte ein anderer Abschnitt, die Pinien nahmen zu und spendeten Schatten und Windschutz. Da fand sich auch ein Picknickplatz. Wir waren fast umgeben von Pinien, die viele Prozessionsraupennester tragen. Hin und wieder entdeckten wir Schmetterlinge, Bienen sowie eine Hummel.
Weiter bergab Richtung Jesús Pobre um dann einen geheimen Pfad zu folgen, im Hintergrund das Montgómassiv. Wieder in den Wald zu tauchen, dort überall Mauerterrassen mit, so scheint es, Beeten. Auch Ruinen fanden sich. Eine Abkürzung genommen, da machten sich zwar etliche Gewächse etwas breit, aber das macht nichts. So schlugen wir einen Kreis und kamen an unserem vorherigen Picknickplatz vorbei. Einen Teil des Pfades, den wir vorher herunterkamen, ging es leider wieder hoch, das fiel schon etwas schwer und ab da war der angenehme Rückweg eingeleitet. Immer im Schatten, jetzt wieder andere Vegetation. Ja, der Montgó hat zwei Gesichter: trocken und feucht. Auf und ab, auch mal geröllig. Den Blick über den Golf schweifend festgestellt, dass Cullera sichtbar war. Der Qualm hatte sich verzogen. Nur das Feuer welches seit einer Woche alles verschlingt, leider nicht immer noch nicht gelöscht.
Der letzte steile Abstieg in Angriff genommen, kamen die Häuser immer näher. Dann hatten wir zu guter Letzt eine Sicht auf den Teil, wo der Aufstieg ist, den wir uns bei Sturm hochgequält hatten. Kaum zu glauben, dass da ein Pfad hochgeht. Der geschlängelte Pfad zieht sich zum Ende ziemlich hin, aber dann ist es endlich geschafft und haben mit Bravour diese Wanderung hinter uns gebracht, die etwas mehr als 5 Stunden gedauert hat. Somit haben wir uns die Einkehr redlich verdient.
Suscha Borchers
22.3.2023 – Rundwanderung von Benirrama zum Castillo de la Gallinera
Die heutige Wanderung von 32 Personen, geführt von Ines, führte uns ins Vall de Gallinera, dieses beeindruckende Tal liegt im Nordosten der Provinz Alicante, in der Region Marina Alta.
Ein Tal, das für seine kleinen und charmanten Dörfern bekannt ist (Benirrama, Benialí, Benissivá, Benitaia, Alpatro, La Carroja, Llombai und Benissili). Aber vor allem wegen seiner Feldern mit Mandelbäumen, Johannisbrotbäumen „Algorrobo“ Olivenbäumen, Orangenbäumen und natürlich den großen Kirschbaumkulturen. Unsere Wanderung begann von dem Dorf Benirrama über einen Feldweg an Kirschbäumen entlang, die leider noch nicht blühten, hoch zum Castillo.
Das Castillo de Gallinera ist eine Festung, die auf einem langgestreckten Hügel am Eingang des Vall de Gallinera liegt. Es ist weithin sichtbar und war mal von beachtlicher Grösse. Das Castillo stammt aus der arabischen Zeit. Es bestand aus zwei Einfriedungen und wurde in der Zeit von Jaime I von Al-Azraq kontrolliert. Später wurde es von den Kastiliern besetzt und 1356 von Juan Mercer für das Königreich Valencia zurückerobert. 1396 beschädigte ein Erdbeben das Castillo schwer und 1644 verursachte ein erneutes Erdbeben große zusätzliche Schäden. Heute ist von dem einstmals stolzen Castillo nicht mehr viel vorhanden und teilweise von viel Buschwerk total überwuchert.
Nach einer kurzen Rast wanderten wir gemütlich zurück nach Benirrama und gingen anschließend in Forna im Restaurant Nautilus fein essen.
Esther Holliger
15.3.2023 – Benitaia – Kirschengenußwanderung
Die große Erwartung zog sich leider hin. Am Anfang des Gallinera – Tales wurde unsere Geduld ziemlich strapaziert, da die Straße geteert wurde. Die großen, breiten Maschinen schienen da fehl am Platze. In Benissiva wurde hinter der Kooperative geparkt und es ging mit fast einer Stunde Verspätung los.
Ein traumhaftes Wetter, wie geschaffen für eine Genußtour. Nur leider war die Natur gegen uns. Die Bäume gestutzt, nur so gut wie keine Blüte. Lediglich am Anfang konnten wir uns fotomässig etwas austoben. Der steinige Pfad ist gut gepflegt. Ein Paar überholte uns und sind zu ihrem Kletterziel fast unterhalb der Foradà gestiegen.
Wir stiegen derweil bis zur nächsten Kreuzung und genossen die Aussicht auf die Foradà, das Meer zur anderen, das ganze Gallinera Tal und die nicht mehr so verbrannt aussehende Hochebene, wo im August 22 im Vall de Ebo ein Blitz einen Großbrand auslöste. Das Grün sprießt üppig und die Palmen sehen recht gut aus. Wir machten uns auf den Weg zum Corral, wo es eine ausgebaute Höhle gibt, mit Fenstern, von der es außerdem einen fantastischen Blick auf das Felsenfenster hat. Im Corral hielten wir das Picknick ab. Vom wilden Spargel wurde gekostet. Die ganze Zeit windstill und warm. Herz, was willst du mehr? – Blüte, bitteschön! Zwar hatte ich vorgehabt über La Carroja zurück nach Benitaia, doch ich erhoffte mir von einem anderen Abstieg noch etwas mehr Blüte. Der Pfad präsentierte sich wie reingewaschen vom Feuer und hin und wieder mußte gut vorausgeschaut werden, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren – was auch geschah. Schön zu gehen, sanft rauf und runter bis zu einer Ruine am Wegesrand, wo der Pfad durch verbrannte Äste versperrt ist. Also eine kleine Kletterpartie drumherum. Die Ruine steht zum Verkauf. Leider sind die Telefonnummern nicht mehr zu sehen… Wer also etwas Vieh hat und die lange Anfahrt nichts ausmacht, könnte es sogar unentgeltlich nutzen – kleiner Scherz. Der ehemalige Dreschplatz liegt gegenüber der Ruine. Und dann winkte uns der Abstieg entgegen. Bei dem Abstieg mußten wir – wie auch nach oben – an einer Sperre gegen Mountainbiker durch.
Da verließen wir nun den Höhenweg, von dem aus wir einige bewohnte (Hundegebell und volle Wäscheleine) und unbewohnte Häuser sahen. Es wurde Pflanzenkunde betrieben und geschnuppert. Und immer den Felsenbogen vor der Nase. In Serpentinen den Weg hinunter – von breit nach steinig und stufig und schmal an alten nicht mehr bewirtschafteten Terrassen vorbei und da wurde die Hoffnung auf weitere Blütenpracht zerstört. Das Gallinera-Tal liegt noch im Schlaf. In zwei Wochen soll es so weit sein. Bislang lag ich nicht so falsch. Kurz vor dem Kloster kam es zu dem Hauptweg und es wurde gleich das Restaurant angesteuert, wo wir schön auf der Terrasse sitzen konnten.
Suscha Borchers
8.3.2023 – Rundwanderung von Gata de Gorgos – Ermita Benitzaina
Die heutige Wanderung ging von Gata de Gorgos aus, und mit 39 Personen ging es zuerst über das neue Bahntrasse, danach einen Kreuzweg hoch zur Kapelle Ermita del Santíssim (Crist del Calvari).
Von da gingen wir ein kleines Stück durch Gata de Gorgos und dann auf einem schönen Feldweg entlang Richtung Rio Gorgos. Leider war der Wanderweg von den vielen Mountainbiker sehr ausgefahren. Die Biker hatten da in die Wege richtige Schanzen eingebaut. Die konnten wir zum Glück umgehen, zwei Biker kamen uns auch auf diesem Weg entgegen. Am Rio Gorgos angekommen, mussten wir ihn das erste Mal überqueren. Ab da konnten wir immer rechtsseitig am Gorgos entlang wandern, bis dann wieder eine Überquerung kam und die war ein bisschen anspruchsvoller. Jeder suchte sich selber den besten Weg über die großen Felsen und Steine. Aber alle kamen heil auf der anderen Seite des Gorgos an.
Ab da war wieder ein Feldweg linksseitig vom Gorgos und dann kam nochmals einen Übergang, aber der war eine ganz normale Straße. Nur wenn der Gorgos viel Wasser hat, ist diese Stelle sicher nicht passierbar. Ab da hatten wir leider ein Stück Teerstraße und es ging auch wieder ein wenig bergauf. Aber mehr oder weniger im Schatten durch einen kleinen Wald. Oben an der Höhe angelangt machten wir eine längere Rast, bis es dann über einen schmalen Pfad weiter ging und der wieder in eine Teerstraße mündete.
Schon bald danach kam wieder eine Feldstraße, gingen vorbei an noch blühenden Mandelbäumen und weiter einen schmalen Pfad wieder zum Rio Gorgos. Den mussten wir nochmals überqueren und das war auch die schwierigste Überquerung, mussten doch alle da über ein wenig große Steine runter ins Flussbett, aber auch das schaffen alle hervorragend. Auf der anderen Seite ging es leicht hoch und auf einem schmalen Wanderweg weiter, bis wir an der Kläranlage von Gata de Gorgos ankamen. Ab da hatten wir noch ein kurzes Stück Teerstraße unter der Bahnbrücke durch und schon waren wir bei den Autos.
Wir alle hatten einen schönen Wandertag bei idealem Wanderwetter.
Esther Holliger
1.3.2023 – Cim de La Safor
Trotz der frühen Stunde und niedriger Temperatur fand sich eine Handvoll interessierter Mitglieder ein. Allein der Anblick des Massivs, an dessen Fuß ein stillgelegter Steinbruch liegt, nötigt einem Respekt ab. Dort oben noch ein paar Grade weniger.
Auf dem anstrengenden Weg nach oben, gekrönt von Kletterpassagen, die kleinen Korkeichenbäume mit ihren starken Stämmen wurden gut genutzt, um sich weiter hoch zu stemmen. Statt in angenehmen zickzack führt der Pfad ständig steil hoch. Vereinzelt Päuschen gemacht, um die Aussicht zu genießen und um Atem zu schöpfen. Ab einem bestimmten Punkt ist auch der Fluß Serpis zu hören und zu sehen. Bis dann endlich der Punkt erreicht war, die erste Sehenswürdigkeit zu erhaschen: die Finestra, ein natürliches Felsenfenster mit Blick ins Tal. In der Ferne der Montgó. Dieser Berg schafft es immer wieder in unser Blickfeld. Nach der Fotosession und Sonnengenuß weiter und immer noch bergauf. Diese Strecke scheint kein Ende zu nehmen. Bis dann der Abstieg in die Ebene kommt wo sich die nächste Sehenswürdigkeit befindet: die nevera , ein „Schneebrunnen“. Damals wurde dort Eis gelagert und für die Konservierung genutzt. Mit dem Muli oder Esel wurde dieser herunter transportiert. Eine Knochenarbeit, die sich heute wohl kaum jemand mehr vorstellen kann. Ein Teil ist leider zerstört, es kann runtergestiegen werden, was keine Selbstverständlichkeit ist.
Dann noch eine letzte Anstrengung für den Gipfel mit fast Rundumsicht – immerhin 1.013 m hoch. Die Wolken türmen sich am Horizont auf, während wir den Ausblick auf die Umgebung genießen. Ab da muß ich mit Smartphone Fotos machen, die Batterien meiner großen Kamera sind wohl von der Kälte ausgelaugt worden. Das Vall de Gallinera zur Linken, der Stausee von Beniarrés, der Benicadell mit seiner herausstechenden Form, die Städte Lorcha, Muro de Alcoy, Cocentaina und Alcoy im Hinterland.
Auf dem Weg runter wurde kurz der Atem sichtbar. Am Rande des Schneebrunnens das wohlverdiente Picknick mit Sonne. Leider währte die Rast nicht lange. Wind kam auf, also Aufbruch. Oft ist der Pfad anstrengend, weil sehr steinig. Ein paar steile Passagen und ein Picknickplatz mit Grill und Wasserzapfstelle taucht bei der Font Olbits auf. Eine kurze Trinkpause und … ein paar Tropfen fallen. Es gibt noch blühende Mandelbäume zu bewundern. Der Rest ist bedauerlicherweise Asphalt.
Suscha Borchers
Wandern Februar 23
22.2.2023 – Rundwanderung von Fleix am Fusse des Caball Verd
Pünktlich um 10 Uhr fuhren wir vom Centro Comercial mit um die 30 Personen in Richtung Fleix im Vall de Laguart. Oben in Fleix angekommen, welche Überraschung: Da warteten nochmals ca. 30 Personen, zählen war da unmöglich. Ich war da total überrascht und fast ein bisschen überfordert, aber auch sehr erfreut, dass so viel Wanderer bei meiner ersten Wanderung als Wanderleiterin teilgenommen hatten.
Also ging die ganze Gruppe los, zuerst durch das kleine Dorf Fleix Richtung Caball Verd. Nach einer Teerstrasse ging es zuerst eine Treppe hoch und da konnte Fredy die Leute zählen und kam auf die stolze Zahl von 62 Personen. Von der Treppe aus ging es über einen teils steilen Wanderweg und Teerstrasse Bergauf, ja die 230 Höhenmeter mussten erklommen werden. Oben angekommen an einer beschilderten Kreuzung am Fuße des Caball Verd konnten sich alle erholen bei einer Rast.
Danach ging es auf dem Höhenweg unter dem lang gezogenen Rücken des Caball Verd gemütlich immer wieder die schöne Aussicht genießend Richtung Benimaurell. Bei einem kleinen einsamen Wochenendhaus mit herrlicher Aussicht auf das ganze Tal machten wir eine Rast. Wenige Meter von dem Haus führte uns ein schmaler Pfad hinab durch einen Steineichenwald weiter Richtung Benimaurell. Nach dem Dorf gingen wir nicht den gewohnten Weg bei dem Waschhaus von Benimaurell vorbei nach Fleix, sondern einen anderen Weg und konnten uns dadurch ca. die Hälfte von einem Fußmarsch auf der Straße ersparen, wo vom Waschhaus Benimaurell zum Waschhaus von Fleix ging.
Nachdem sich die meisten beim Parkplatz verabschiedet hatten, gingen 20 Personen ins Restaurant El Quijote in Orba, dort wurden wir sehr herzlich empfangen und mit einem reichhaltigen Essen belohnt.
Esther Holliger
15.2.2023 – Zur Talsohle des Bernia. Auf verschwiegenen Pfaden die Mandelblüte erleben
Im Konvoi ging es von Jalon zum Berniamassiv. Bedeckt und sehr frisch, so sollte es größtenteils bleiben. Erste Station an der Quelle, wo selbst im Hochsommer immer Wasser fließt. Anstelle des bekannten Pfades rauf zum Loch weiter auf dem breiten Weg bis kurz vor einem Tor und dort auf geschwungenen Pfad langsam gen Tal. Bei einer Ansammlung Häuser machte ein Hund auf sich aufmerksam und eine Mitwanderin mußte wegen Angst in die Mitte genommen werden
Ab dann in Kurven auf einer Forstpiste weiter runter (statt Masken mal einen Fahrradschlauch gefunden) und auf Asphalt wieder hoch. Bei den ersten Mandelbäumen ließ sich dann die Sonne blicken und einige nutzten den Augenblick. Leider fand einer der Anwohner es nicht so toll, dass ich es „gewagt“ hatte, ein paar Schritte auf der Wiese zu machen – wegen eines besonders schönen blühenden Baumes, die ihm gehörte. Nicht eingezäunt und ungepflegt. Eine Entschuldigung meinerseits folgte. Er sah uns mißtrauisch nach. So etwas ist noch nie vorgefallen.
Am Talboden angekommen, Trinkpause, der Bernia thront ab da über uns. Steil hoch bis zu einer verfallenen Finca mit schönem Blick auf das Tal bzw. barranco, der undurchquerbar sein dürfte. Dort fand sich tatsächlich ein WC, Klärgrubenanschluß wohl eher nicht. Auf jeden Fall eine tolle Lage. Hinter der Ruine geht der Pfad los und wir durchquerten ein Waldstück bis wir das nächste Haus erreichten. In dem Gebiet gibt es ein ausgeklügeltes Wegesystem, die Häuser abgeschieden, dennoch zu erreichen, mit Auto oder per pedes. Die Terrassen sind gepflegt, was von den meisten Bäumen jedoch nicht gesagt werden kann. Leider ist die Mandelblüte nicht so üppig wie erhofft. Können froh sein, überhaupt noch in den Genuß zu kommen. Bei einer verfallenen Finca halten wir das Picknick ab und lassen den Blick schweifen. Der Bergzug Solana und der Weiler Pinos, der Montgó. Zu erahnen ist das Loch im Bernia. An jener Finca zeigt „unser Wegweiser“ Richtung Quelle Bernia. Ein vorletztes Mal Bergauf, an einem Haus vorbei, welches an einen großen Fels gebaut wurde. Schade, dass der Baum davor ein Affenbrotbaum (algarrobo) ist, denn ein rosablühender Mandelbaum wäre der Sichtfang schlechthin. Pittoresk fügt sich das Häuschen in die Landschaft. Alsdann geht es auf den Pfad zurück, wieder hoch, den wir runterkamen. Auf den letzten Metern zwangen uns Mountainbiker vom Pfad, stiegen nicht mal ab. Zum Glück hatte ich die mit einem Zuruf abgebremst.
Das Highlight nach dem tollen Menü kam in Form eines privaten Konzertes von Gästen, wo 2 Gitarre spielten. Das war so mitreißend, dass wir am Ende zum Mitsingen aufgefordert wurden und uns dann unter Applaus verabschiedeten.
Suscha Borchers
1.2.2023 – Kreuz von Pedreguer und Eselsfriedhof
Bei knackiger Kälte versammelten sich die Mutigen teils gut vermummt zur ersten Wanderung im neuen Jahr unterhalb der Ermita. Diesmal war eine völlig neue Variante dran, die gut mit Farbe (grün-weiß) bzw. Steinmännchen markiert ist.
Rechts neben der Ermita geht es abwechselnd über Felsen und Pfad recht steil zum Kreuz. Die Belohnung folgt auf dem Fuße, nämlich eine super Sicht auf das Städtchen und me(eh)r. Nach kurzer Pause zum Atem holen und Teil-Entledigung der Kleidung geht es dann deutlich entspannter auf dem geschwungenen Pfad weiter. Der Blick schweift über die Schlucht, tief unter uns der ausgewiesene Hauptpfad, auf den wir weiter oben noch stoßen werden. Die Segária und das Orbatal zur Rechten.
Allmählich wird es angenehm warm, kein Lufthauch weht. Überall aufgebuddelte Erde. An einer Gabelung angekommen, links geht es runter zum Hauptpfad, wo das Schild des zum Cementerio de Burros , dem Eselsfriedhof, steht. Vielleicht ist es nur der Fantasie jemandes entsprungen, denn es gibt keinerlei Information über diesen. Einige von uns haben sich über die dortigen Mauern zu einer Art Corral durchgekämpft und einen Blick über den Abgrund geworfen. Dort hätten damals die Esel durchaus „entsorgt“ werden können. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass die Leute ihre kranken Tiere vor langer Zeit dort ließen zum Sterben.
Immer Obacht, mit den Piniennestern kommt es bald auf den Hauptweg, der an einem nach und nach zusammengebauten Häuschen vorbeiführt. Auf einem nichtmarkierten Nebenpfad wird ein Großteil des Gebietes sichtbar. Zerteilt von barrancos , an deren Rändern Ruinen und Terrassen liegen, die von harter Arbeit auf dem kargen Boden zeugen. Der Pfad führt über ein „Grundstück“ mit neuem Haus und Anpflanzungen; hier bietet sich eine Trinkpause an. All das Material muß mit Mulis hingebracht werden. Einmal ist mir einer mit seinem Herrn begegnet. Ein wenig später kommen wir an einen breiten Weg, am Rand ein Brunnen mit Wasser und versteckt gelegenen Ruinen. Der Montgó ist stets präsent, wacht über alles. An eingezäunten Terrassen mit jungen Weinpflanzen geht es vorbei. Vor der Pandemie wurde da noch das Gelände geräumt, nichts war eingezäunt. Auf einem schönen Pfad gelangten wir zum Picknickplatz, der auch für ein Nickerchen genutzt wurde. Kein Bienengesumm oder Vogelstimmen, kaum Blütenpracht. Winter!
Während des weiteren Marsches langsam bergab wiederum Einblicke in barrancos und Terrassen, alles sauber angelegt. Die Umgebung ist geprägt davon. Der Blick wurde frei auf die Urbanisationen von Gata und Pedreguer. Leider liegt eine Strecke Asphalt noch vor uns bis wir zum Park kommen, von wo aus ein Pfad an den Hintergärten vorbei führt. Vorher üppige Vegetation, nun gestutzt und gesäubert, sieht diese Gegend ganz anders aus. In der Ferne hoch oben das Kreuz der Ermita San Blais thront, wo wir hochstiegen.
Hinterher belohnten wir uns mit einem leckeren Menü.
Suscha Borchers / Wanderleitung