Als Kathedrale des Wanderns bezeichnen die Spanier das in der Marina Alta gelegene Vall de Laguart, wo jedes Jahr der traditionelle nationale Wandertag statt findet. Viele tausend begeisterte Wanderer finden sich an einem Sonntag im Oktober ein, um gemeinschaftlich den etwa 6‑stündigen Rundweg durch den Barranco d‘Infern mit anschließendem Rahmenprogramm zu absolvieren. 14,5 Kilometer, 845 Höhenmeter und 5946 maurische Stufen sind bei dieser klassischen Route, die zu den spektakulärsten im Land Valencia zählt, zu überwinden.
Aber außer diesem bekannten Rundweg hält das Vall de Laguart noch eine Fülle von Wanderungen für den passionierten Naturfreund bereit. So wie die Rundwanderung der 2000 Stufen, die dem Wanderfreund nicht alles an Kondition abverlangt, aber ihn dennoch mit dem letzten Drittel dieser so bekannten klassischen Route in Berührung bringt.
Zu dieser Rundwanderung durch das Seitental der „Höllenschlucht“ starteten wir heute mit unserer fröhlichen und gut gelaunten Wandergruppe bei wieder mal frühlingshaften Temperaturen im hübschen Ort Benimaurell. Die berühmten 2000 maurischen Stufen mussten wir gleich am Anfang überwinden, um in den Barranc de Racons hinab und wieder zum Juvees del Poble d’Alt aufzusteigen. Bei dieser früheren maurischen Ansiedlung mit Höllenschluchtblick genossen wir unsere ausgiebige Mittagsrast bei strahlendem Sonnenschein.
Der anschließende Aufstieg zum Collado de la Garga ließ bei uns allen die Schweißtropfen perlen und schien keine Ende nehmen zu wollen. Aber wie großartig war dafür die Aussicht auf dem Collado de la Garga, wo alle prominenten Gipfel der Region auf sich aufmerksam und uns Lust auf weitere Wanderabenteuer machten. „Ohne Fleiß kein Preis!“
Als kleines Highlight entpuppte sich dann auch noch der letzte Abstieg auf einem schönen Panoramapfad am Fuße des Bergriesen Caball Verd. Die Blicke reichten über das grüne Orbatal bis zum Meer, die Mandelbäume zeigten ihre ersten Blüten und die Gänseblümchen strahlten mit dem Ginster um die Wette. Diesen abwechslungsreichen Wandertag ließen wir dann wie immer in einem netten Dorfrestaurant ausklingen.
Ingrid Lechner