Die Fahrt nach Calpe war kurzweilig, mit drei Autos im Gefolge. Zwei weitere stießen am Olta dazu. Windstill und kalte Luft, einige hatten sich gut eingepackt. Zu vierzehnt hatten wir den schützenden Wald bis zur Ermita als Begleiter. Hier und da blitzte der Peñon de Ifach durch die Bäume. Als wir dann den Höhenweg erreichten, lag nicht nur Calpe uns zu Füßen, sondern auch der Monte Toixunddie Mascarat-Schlucht, die der Trenet passiert. Die Sierra Heladaund Alicante schienen so nahe wegen der kalten Luft. Hinter dem Berg wo die Luxusurbanisation Altea Hills liegt, lugen der Puig Campana, Ponoig und Sanchet hervor. Der lange Rücken des Berniamassivs, welches dann fast immer unser ständiger Sichtbegleiter war. Die Forstpiste ist ein Auf und Ab wie auf einer Achterbahn.
Am Wegesrand gibt es einen Hinweis auf die Pedrera de la Mola. Dort wurde zwischen 1917 – 1945 in mühseliger Arbeit Steine herausgebrochen und in Wagen zum Bahnhof geschoben. Bis zu 10 Mal bis ein Waggon voll war bzw. die Wagen mußten zur Hälfte geleert werden, um sie bergauf schieben zu können. Ein langer Weg, denn es gab keinen direkten Abzweig zum Bahnhof.
Hin und wieder müssen wir Mountainbikern Platz machen. Zwischendurch mußten die Wanderschuhe einer Wanderin verarztet werden. Glücklicherweise hielt die Konstruktion, doch ein Rest Zweifel blieb – bei mir. Für kurze Zeit die Forstpiste verlassend auf schmalem Pfad (beliebt bei MTB´s) fanden wir einen gesäuberten Wald vor. Die Angst vor Bränden ist enorm. Überall sind wegen Regenmangels braune Pinien zu sehen.
Vor einem steileren Anstieg wurde Kraft getankt. Den hochzukommen nicht ganz einfach, da viel lose Erde. Auf der nächsten „Etage“ wurde verschnauft, zudem gab es dann eine gute Sicht auf den Bernia und den Weiler Pinos der zu Benissa gehört, mit der langgestreckten Solana im Hintergrund. Weit unten tummelte sich eine Ziegenherde auf dem Forstweg. Dann auf schmalem zum Ende hin steilen Pfad ein ganzes Stück runter und später wieder rauf auf einem nicht gekennzeichnetem Weg. Da war eine Tür – zum Glück geöffnet. Man weiß ja nie, was Wanderern da so in den Weg gestellt werden könnte… Somit hatten wir den Oltà umrundet und die Aussicht auf die Cumbre del Sol und Moraira mit seinem Cap D‘or rundeten die Wanderung ab.
Dann hatte der Wald uns wieder und es war nicht mehr weit zum Parkplatz. Ein Restaurant hatte Platz für uns und wir konnten ein leckeres Menü genießen.
Suscha Borchers
Fotos: Suscha Borchers