1. Vom Weiler Lleus nach Pinos: Mandelblütenerlebnis
Von Jalón Richtung Benissa und auf einer Nebenstrecke ins Tal nach Lleus. Bei Bilderbuchwetter zog es uns von der Ermita Lleus (Benissa) nach Pinos. Durch einen Autobahntunnel, die Seite wechselnd, ging es auch gleich in die Höhe. Bei angenehmen Temperaturen führte uns der „Schmuggler“-Pfad durch Wäldchen, ließ den Blick auf unpassierbare Schluchten frei. Die Pinien scheinen alle gesund zu sein. Hier und da Pausen zum Genießen. Die Befürchtung, die Mandelblüte könnte zu Ende sein, wurde nicht wahr.
Am Weiler Pinos angekommen, wurde eine schöne Sicht auf den Calper Ifach frei. Zur anderen Seite bot sich eine tolle Aussicht auf den Bernia. Die Solana nicht zu vergessen. Im Tal verstreut die Häuser mit ihren Plantagen. Begeisterung bei allen und die Kameras standen nicht still. Dann folgte bald ein weiterer Aufstieg Richtung Picknickplatz, dem höchsten Punkt der Wanderung mit 410 m. Mit Blick auf die Küste, Montgó, Cumbre del Sol. Der Ifach jetzt durch den Olta verdeckt und unten die Autobahn. Als Hintergrundkulisse das Bernia-Massiv. Die Bienen waren emsig zugange.
Der „Schmugglerpfad“ führte in Serpentinen sanft den Berg hinab. Ein kurzes Stück Schotterpiste, über ein Feld zu einem Tunnel, der versteckt gelegen ist. Der Tunnel – in diesem Fall eine Röhre unter der Autobahn, in der es sich fast aufrecht gehen läßt – eine Gaudi für alle. Auf dem Hauptweg dann war die „Estrecho de Cardos“ – eine Schlucht – gut zu erkennen. Fast an deren Seite kamen wir runter.
Auch wenn wir wirklich wenig Raupennester gesehen haben, die erste Prozession war auf dem Weg. Der einzige Fress-Feind ist der Wiedehopf, doch der hält anscheinend nichts davon in den Bergen unterwegs zu sein.
Hinterher genossen wir noch Tapas auf einer Terrasse.
Suscha Borchers
2. Von La Drova zum Col de Rafaela
Von der touristischen Erschließung der Costa Blanca/Azahar–Bergregion träumt so mancher Wanderer, denn die dortigen Zustände muten unter deren speziellen Blickwinkeln paradiesisch an. Da finden sich einen Steinwurf vom Massentourismus entfernt versteckte Schätze, die man dem Wanderer nach langen Jahren endlich zugänglich gemacht hat, und das mit wirklich viel Liebe und einer außergewöhnlichen Initiative.
So führt vom paradiesisch anmutenden Ort La Drova ein perfekt angelegter und gepflegter Wanderweg hinauf zum Coll de Rafaela, der viele versteckte Überraschungen in sich birgt. Diesem Wanderweg folgten wir am Fuße des Aldaya Gebirgszuges bis zum Infozentrum Parpalló. Von dort ging es mit Blick auf den Montdúver Gipfel und mit weitläufigen Ausblicken auf die herrliche Umgebung weiter zur Cova Parpalló, die zu den wichtigsten Höhlen Spaniens zählt. Als man sie im Jahre 1872 entdeckte, fand man hier über 5000 Tafeln mit geometrischen Zeichen und Tierzeichnungen, die etwa 6.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung entstanden sind. Der letzte steile Aufstieg zum Coll de Rafaela erforderte ein wenig Umsicht, aber die Sicht auf die im Sonnenlicht glänzende Küste war die verdiente Belohnung.
Es war mal wieder ein wunderschöner Wandertag mit einer liebenswerten Gruppe, den wir gemeinsam auf einer sonnigen Restaurantterrasse ausklingen ließen.
Ingrid Lechner