Die Januarsonne begrüßte uns freudig mit ihren wärmenden Strahlen, als wir Wanderführer mit einer Gruppe von 55 Wanderern von Aldea de las Cuevas zu unserer ersten Wanderung im neuen Jahr aufbrachen. Und schon nach wenigen Schritten fühlten wir uns weit weg von jeder Zivilisation. Gab es auch nach vierwöchiger Abstinenz viel zu erzählen, ließen doch alle die herrliche Vegetation nicht unbeachtet. Trotz der winterlichen Jahreszeit verströmten Rosmarinbüsche ihren Duft und blühende Erdbeer- und grüne Lorbeerbäume kokettierten mit den ersten Blüten der Mandelbäume um unsere Gunst.
Bald erreichten wir das im 19. Jahrhundert erbaute Casa del Dura, wo wir ein wenig in die Vergangenheit eintauchen und das historische Wirken vergangener Kulturen bestaunen konnten. Der Weiterweg war ein reiner Hochgenuss. Ein von majestätischen Pinien gesäumter Panoramaweg bot alles, was man sich unter schöner Aussicht vorstellt. Die Sierra de Carrascal, das Vall de Laguart mit den beiden Gipfeln des Cavall Verd grüßten herüber und im Hintergrund ließ sich die Feuerwache und Flugzeuglandebahn des Cocoll erkennen.
Immer noch mit dem Blick auf das bergige Hinterland beschäftigt, kündigte sich schon der nächste Fotostopp bei einer verlassenen Ansiedlung an. Hier wirkte alles wie seit langem nicht betreten, nur der majestätische Steinbrunnen schien sich für ein Erinnerungsfoto heraus geputzt zu haben.
Da nur Gegensätze das Leben interessant gestalten, durchquerten wir noch ein idyllisches Waldgebiet, bevor wir zum höchsten Punkt der Sierra Seguili aufstiegen. Hier in 400 m Höhe genossen wir bei unserer Mittagspause einen 360 Grad Rundumblick. Alle prominenten Gipfel zeigten sich von ihrer schönsten Seite, tief unten lag das grüne Orbatal und in der Ferne glitzerte das Meer… Bilderbuchreif!!
Diese schöne und harmonische Wanderung ließen wir in einem kleinen Restaurant in Benidoleig bei gutem Essen gemeinsam ausklingen. Und dabei waren wir uns alle einig, dass auch eine nicht mit großen Strapazen verbundene Route ein perfektes Naturerlebnis bieten kann.
Ingrid Lechner
Vorschau: 22. Januar
Doppelwandertag im Vall de Laguart
Hubert: 6500 maurische Stufen, Ingrid: Tal-Rundwanderung.