Die gro­ße Erwartung zog sich lei­der hin. Am Anfang des Gallinera – Tales wur­de unse­re Geduld ziem­lich stra­pa­ziert, da die Straße geteert wur­de. Die gro­ßen, brei­ten Maschinen schie­nen da fehl am Platze. In Benissiva wur­de hin­ter der Kooperative geparkt und es ging mit fast einer Stunde Verspätung los.

Ein traum­haf­tes Wetter, wie geschaf­fen für eine Genußtour. Nur lei­der war die Natur gegen uns. Die Bäume gestutzt, nur so gut wie kei­ne Blüte. Lediglich am Anfang konn­ten wir uns foto­mäs­sig etwas aus­to­ben. Der stei­ni­ge Pfad ist gut gepflegt. Ein Paar über­hol­te uns und sind zu ihrem Kletterziel fast unter­halb der Foradà gestiegen.

Wir stie­gen der­weil bis zur nächs­ten Kreuzung und genos­sen die Aussicht auf die Foradà, das Meer zur ande­ren, das gan­ze Gallinera Tal und die nicht mehr so ver­brannt aus­se­hen­de Hochebene, wo im August 22 im Vall de Ebo ein Blitz einen Großbrand aus­lös­te. Das Grün sprießt üppig und die Palmen sehen recht gut aus. Wir mach­ten uns auf den Weg zum Corral, wo es eine aus­ge­bau­te Höhle gibt, mit Fenstern, von der es außer­dem einen fan­tas­ti­schen Blick auf das Felsenfenster hat. Im Corral hiel­ten wir das Picknick ab. Vom wil­den Spargel wur­de gekos­tet. Die gan­ze Zeit wind­still und warm. Herz, was willst du mehr? – Blüte, bit­te­schön! Zwar hat­te ich vor­ge­habt über La Carroja zurück nach Benitaia, doch ich erhoff­te mir von einem ande­ren Abstieg noch etwas mehr Blüte. Der Pfad prä­sen­tier­te sich wie rein­ge­wa­schen vom Feuer und hin und wie­der muß­te gut vor­aus­ge­schaut wer­den, um ihn nicht aus den Augen zu ver­lie­ren – was auch geschah. Schön zu gehen, sanft rauf und run­ter bis zu einer Ruine am Wegesrand, wo der Pfad durch ver­brann­te Äste ver­sperrt ist. Also eine klei­ne Kletterpartie drum­her­um. Die Ruine steht zum Verkauf. Leider sind die Telefonnummern nicht mehr zu sehen… Wer also etwas Vieh hat und die lan­ge Anfahrt nichts aus­macht, könn­te es sogar unent­gelt­lich nut­zen – klei­ner Scherz. Der ehe­ma­li­ge Dreschplatz liegt gegen­über der Ruine. Und dann wink­te uns der Abstieg ent­ge­gen. Bei dem Abstieg muß­ten wir – wie auch nach oben – an einer Sperre gegen Mountainbiker durch.

Da ver­lie­ßen wir nun den Höhenweg, von dem aus wir eini­ge bewohn­te (Hundegebell und vol­le Wäscheleine) und unbe­wohn­te Häuser sahen. Es wur­de Pflanzenkunde betrie­ben und geschnup­pert. Und immer den Felsenbogen vor der Nase. In Serpentinen den Weg hin­un­ter – von breit nach stei­nig und stu­fig und schmal an alten nicht mehr bewirt­schaf­te­ten Terrassen vor­bei und da wur­de die Hoffnung auf wei­te­re Blütenpracht zer­stört. Das Gallinera-Tal liegt noch im Schlaf. In zwei Wochen soll es so weit sein. Bislang lag ich nicht so falsch. Kurz vor dem Kloster kam es zu dem Hauptweg und es wur­de gleich das Restaurant ange­steu­ert, wo wir schön auf der Terrasse sit­zen konnten.

 

Suscha Borchers

15.3.2023 – Benitaia – Kirschengenußwanderung
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