1. Rundwanderung im Vall de Laguart über den Rücken des Cavall Verd
Heute starteten wir unsere Tour von Benimaurell. Die Anfahrt verlief noch bei blauem Himmel, doch bei unserem Aufbruch bezog es sich sehr schnell. Wir liefen uns auf einer Nebenstraße warm bis Fleix und stiegen kurz vor der Quelle hoch. In Serpentinen ging es durch Wäldchen und an Äckern vorbei, die Mandelbäume lagen in letzter Blüte – bis der Aufstieg schließlich vor uns lag. Da waren wir bereits in den Wolken. Der steinige Teil brachte uns schnell in die Höhe.
Und so standen wir schließlich auf dem Rücken des geschichtsträchtigen Cavall Verd. Im Vall de Laguart wurden 1609 an die 17.000 Morisken in blutiger Schlacht von Felipe III geschlagen. Der Name Cavall Verd rührt von einem legendären grünen Pferd, das die restlichen sich dort zwischen den Felsen versteckten Morisken erwartete, um von diesem gerettet zu werden.
Dann begann der normalerweise unvergleichliche Höhenweg. Es gibt kaum einen weiteren Berg, wo in zwei Täler gesehen werden kann. Fleix und Benimaurell in dem einen – inklusive einen Blick auf den Barranco del Infierno -, in dem anderen Benichembla und das Jalóntal. Spielzeugklein und scheinbar mit den Händen zu greifen. Doch heute war rein gar nichts mit spektakulärer Aussicht. Stattdessen wurden bald die Regensachen herausgeholt. Stetig ging es hoch, viele kahle Pinien zeugen von den Prozessionsraupen. Die Kreuzung nach Benimaurell ließen wir links liegen. Die Nebelwolken wurden immer dunkler und es war schwieriger den Markierungen zu folgen. Da alle essen gehen wollten, verzichteten wir auch aufgrund der Witterung auf ein Picknick. Einfach hier und da einige Trinkpausen. Zwischendurch gab es markante Felsformationen zu bewundern, und auch einige Kletterabschnitte waren zu bewältigen mit Ketten bzw. Eisengriff als Stufe.
Doch irgendwann kam der gemächliche Abstieg; durch ein Wäldchen bis zur nächsten Gabelung, an der es dann rechts nach Benimaurell geht. Der Wegrand gesäumt von Blumen, durch eine blühende Mandelplantage, bei der man sich vorkommt wie unter einem Baldachin zu schreiten. Dieses Gefühl gibt es eher bei sonnigem Wetter. Leider war es das dann auch schon mit der Blütenpracht, die im Nebel kaum Wirkung erzielte. Einen letzten Höhenweg galt es noch zu bewältigen, und flugs kam das Dorf immer näher. Zum Ende öffnete sich die Wolkendecke etwas und das Tal war zu sehen. Diese schöne Wanderung ließen wir bei einem Essen ausklingen.
Text u. Fotos Suscha
2. Vom Collado de la Garga durch die Südhänge des Vall de Pop
Die Sonne zeigte sich verhalten aber schön am morgendlichen Himmel, als wir uns an unserem Treffpunkt einfanden, aber dann, am Ausgangspunkt unserer Wanderung angekommen, war der Himmel schon bedeckt. Trotzdem gingen wir alle froh gelaunt unsere Wanderung an.
Unser Wandergebiet war und ist ein Zeitzeuge wie schwer es die Mauren damals hatten um überleben zu können, denn ihre mühsam angelegten Wege um zu ihren Feldern zu gelangen, die sie mit kärglichen Erträgen bewirtschafteten, sind heute unsere Wanderwege und lassen uns an der herrlichen Bergwelt erfreuen. Wie immer noch froh gelaunt gingen wir auf unserer Rundwanderung immer kraftsparend abwärts. Die Bemerkung, dass man das, was man runter geht, auch wieder hoch gehen muss, nahm die Gruppe gelassen hin. Aber dann kam ein nicht eingeplanter Schlenker, der mit ein wenig Anstrengung verbunden war, denn es ging ziemlich steil bergauf, aber alle meisterten es mit Bravour.
Die weitere Route verlief im Schatten der Pinien bis zu unserem Rastplatz, wo man sichtlich die Pause genoss. Aber schon bald ging es weiter, diesmal immer bergauf, denn der Abgang wurde jetzt ausgeglichen. An der Quelle mit dem Wasserrinnsal angekommen, erinnerte sich eine Wanderfreundin, dass sie durch die Behinderung von einem Hund in das Wasser gefallen war; es war zum Glück im Sommer. Weiter ging es aufwärts und wir kamen, wie geplant, rechtzeitig in unserem Restaurant an. Bei gemütlicher Unterhaltung und einem vorzüglichen Essen waren wir uns einig – es war wieder ein schöner Wandertag.
G. R. Eichler