Das war mal wieder ein perfekter Tag. Man weiß ja beim Vorplanen der Wanderungen nie so genau, ob man den Zeitpunkt der Mandelblüte exakt trifft. Doch dieses Jahr passte alles. Das Wetter stimmte, die Mandelbäume standen in voller Blüte und die liebenswerte Gruppe war von Anfang gut aufgelegt.
So wanderten wir von Murla aus auf etwas abenteuerlichen Pfaden mitten durch die duftenden Plantagen, wobei die Mandelbauer mir diese Eigenmächtigkeit verzeihen mögen. Aber wir hinterließen keinerlei Spuren, schlossen alle Gatter wieder sorgfältig und bestaunten und bewunderten einfach nur die überwältigende Blüte. Unsere abwechslungsreiche Rundwanderung führte uns dann weiter durch Orangenplantagen und an der früheren Leprastation Fontilles vorbei, wo wir uns kurz in die Vergangenheit zurück versetzt fühlten.
Damals als man noch kein Mittel gegen diese ansteckende Krankheit kannte und man der besorgten Talbevölkerung wegen eine Mauer errichten musste, die eine Länge von 3, 5 Kilometern erreichte. Heutzutage, nachdem die schreckliche Krankheit gebannt ist, kann man die Mauer nur noch als historisches Überbleibsel betrachten, das den vorbeiziehenden Wanderer ein wenig zum Nachdenken anregt.
Immer wieder vorbei an Mandelplantagen stiegen wir dann durch schattigen Fichtenwald, mit schöner Sicht auf die kleinen Bergdörfer des Vall de Laguart, auf zum Fuße des Bergriesen Caball Verd. Von hier brachte uns ein Panoramapfad mit Berg- und Meerblick nach mehr als 3,5 befriedigenden Wanderstunden wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück.
Einen würdevollen Ausklang fand dieser wunderschöne, frühlingshafte Wandertag dann in einem netten Ausflugslokal in der Nähe.
Ingrid Lechner