01. Von Lliber zu den Penyes Blanques und Jalón – Plateauwanderung
Da der Parkplatz bei der Bodega um die Mittagszeit immer sehr voll ist, begannen wir die Wanderung bei der Bodega anstelle von Lliber.
Bei recht frischer Temperatur, aber blauem Himmel, bei den Stieren vorbei. Schnell war der eigentliche Abwanderparkplatz erreicht. Zweimal überquerten wir den Fluß Gorgos und tauchten in ein Waldstück ein. Danach beginnt fast der Aufstieg. In Serpentinen hoch und bald konnten die Ausblicke auf die Region genossen werden, der Teil zwischen Lliber und Gata de Gorgos. Immer Obacht vor den Prozessionsraupen, von denen wir glücklicherweise nur eine kleine Prozession sahen. Hier und da Mauern unter Felshängen zu erkennen.
Das erste Plateau war erreicht: Der Pla de Avenc, mit einigen Hausruinen und Brunnen, befindet sich der Namensgeber etwas abseits und ohne Hinweise. Im Internet keine Beschreibung darauf zu finden. Eine Erdspalte, in die hinabgestiegen werden kann. Schlanke Bäume wachsen heraus. Ganz urig mit uralten Mauern, viel Vegetation. Mächtige, in sich verschlungene Stämme. Leider blieb die Mehrheit oben, während zwei Mutige hinunter stiegen.
Von der zweiten Anhöhe dann eine noch bessere Aussicht: Cumbre del Sol, Montgó, die Sierra de Aixá, Bernia und ein kleiner Teil des Jalón Tales. Ein dunstiger Tag. Bei angenehmen Temperaturen genossen wir das Picknick, während ein lauer Wind wehte. Ein Schwarm Greifvögel drehte seine Runde. Auf schmalem Pfad zur letzten Hochfläche. Nach und nach konnten wir den steilen Abhang entlang sehen, einen Blick auf schon lange nicht mehr bewirtschaftete Terrassen werfen. Nach Erreichen der Hochfläche ging es stetig bergab, nicht ohne einen Abstecher zu einer Ruine zu machen, von der es eine gute Sicht auf das Vall de Pop gibt. Leider hat es gesperrte Pfade, die auf dem Besitz der Stierhalter von Jalon liegen. Dadurch musste ein Stück Straße gegangen werden, um dann wieder auf Terrassen und Waldpfade ins Tal zu wechseln.
Unsere Schritte wurden immer zügiger, das Restaurant winkte uns entgegen und dann wurde im Patio das Essen genossen. Alle waren sich einig, ein paar schöne Stunden in der Bergwelt verbracht zu haben.
Suscha Borchers
2. Rundwanderung zum Wanderheim von Pego
Nachdem der Präsident die Wandergruppe begrüßte und darauf hingewiesen hat, dass ab sofort die 3‑G-Regel aufgehoben wird, verteilte ich den Autofahrern eine Information über die Strecke und den Ausgangspunkt für die Wanderung. Nach Pego führte uns das Navi über die Bergstrasse hoch zum Sattel des Vall de Ebo.
Unsere erste Wanderung ohne Ingrid führte uns zum Wanderheim von Pego, vorbei am ersten Erdloch, dem Avenc Ample. Das Avenc ist 60 Meter tief, besitzt etliche große Säle mit Stalaktiten und Stalagmiten und ist ein willkommenes Betätigungsfeld für Höhlenforscher. In der näheren Umgebung gibt es noch drei weitere dieser geheimnisvollen Löcher. Die beiden Avencs Costat und Estret liegen etwas abseits, jedoch das Avenc d’Enmig lässt problemlos einen Besuch zu. Allerdings haben nur drei Wanderer diesen Abstecher gemacht.
Alle 25 Teilnehmer folgten mir anschließend auf schmalen Pfaden durch Rosmarinstauden und Palmitos den Hang hinauf, vorbei an einem großen muslimischen Ruinendorf, das auf einem aussichtsreichen Hochplateau liegt.
Weiter ging‘s hinauf zum Tossal Grau. Fast alle schafften den kurzen, steilen Aufstieg auf das 685 m hohe, felsige Plateau, und wurden mit einer 360-Grad-Rundumsicht belohnt. Tief unten sahen wir den 300 Einwohner zählenden Ort Ebo, der mit den umliegenden, jetzt verfallenen Siedlungen, bis zum Jahre 1245 zum Herrschaftsgebiet des Maurenkönigs Al Azraq gehörte. Danach fiel, aufgrund des Vertrages von Pouet, alles in die Hände des christlichen Prinzen Alfonso von Aragon, Sohn von Jaime I. Bis zu ihrer Vertreibung im Jahre 1609 bewohnten die daraufhin zwangsgetauften Mauren noch die diversen Ansiedlungen der Gegend, bevor man diese verfallen ließ. Lediglich das heutige Dorf Vall de Ebo wurde erhalten und mit Christen aus Mallorca wieder neu besiedelt.
Der Blick fiel auf den majestätischen Barranco Infierno und das Flussbett des im Vall d’Alcalá entspringenden Rios Ebo. Auch gut zu erkennen waren der Doppelgipfel des Caball Verd, die Sierra de Safor, der antennengekrönte Almiserá-Gipfel und die Sierra de Foradá.
Nach einer kurzen Pause ging‘s wieder abwärts. Wir genossen zurückblickend das andere, felsige „Gesicht“ des Tossal Grau. Mit gigantischer Aussicht und einem abenteuerlichen Abstieg erreichten wir das Wanderheim von Pego, das sich in schattiger Lage förmlich für die nächste Rast anbot.
Gut gestärkt und gemütlich schlenderten wir nun, mit guter Sicht auf Pego und die Reisfelder, auf einem breiten Höhenweg, vorbei am schon bekannten Erdloch Anvenc Ample, wieder zum Ausgangspunkt.
Beim Mittagessen im Vall de Ebo konnten wir die Wanderung gemütlich und kulinarisch ausklingen lassen.
Margit Sommer