Guter Dinge zogen wir los, bewun­der­ten zunächst die klei­nen bota­ni­schen Hinweise, die den ser­pen­ti­nen­ar­ti­gen Weg säumen..

Nachdem der Pfad Richtung „Cueva del Agua“ (Wasserhöhle) ein­ge­schla­gen war, dau­er­te es nicht lan­ge und die ers­te Schicht wur­de aus­ge­zo­gen. An der nächs­ten Kreuzung hal­ten wir uns rechts Richtung „Cim de Montgó“, zur Spitze des Montgó auch wenn die­se nicht unser Ziel ist. Dieser Aufstieg befin­det sich auf der Nordseite, somit viel Vegetation wie wil­der Fenchel und Blumen. Die Sonnenstrahlen dürf­tig. Teilweise waren die Palmen geschnit­ten, nur der Schnitt lag noch da und war etwas rut­schig. Die senk­rech­ten Felswände zu bei­den Seiten, ein­fach nur gewal­tig. Die vie­len Nischen bie­ten den Vögeln vie­le Nistplätze. Leider wur­de es auf dem zuletzt anstren­gen­den Anstieg (ein Seil ist aus­ge­legt) auf ein­mal sehr win­dig und unan­ge­nehm. Endlich oben an der nächs­ten Wegkreuzung ange­kom­men, die wohl­ver­dien­te Trinkpause. Eine gute Sicht auf Dénia und den Golf von Valencia.

Ab der Segària bzw. El Vergel war (lei­der) gut der brau­ne Qualm vom Großbrand im Hinterland der Provinz Castellón zu sehen, der wie eine Wand auf dem Meer stand. Leider blies es die gan­ze Zeit, so schick­ten wir uns schnell an, mit Seitenwind vor­an zukom­men. Je wei­ter run­ter wir kamen, um so mehr gewan­nen wir an schö­ner Sicht: die Cumbre del Sol, der Ifach, Olta, Bernia links gele­gen. Der Golfplatz von La Sella kam in Sicht. Ein kur­zer Höhlenbesuch durf­te nicht feh­len. Die liegt etwas abseits des Weges. Die Berge wei­ter weg locken mit ihren Höhen. Im Grunde genom­men ein per­fek­ter Tag, wenn der kräf­ti­ge Wind nicht wäre. Dann folg­te ein ande­rer Abschnitt, die Pinien nah­men zu und spen­de­ten Schatten und Windschutz. Da fand sich auch ein Picknickplatz. Wir waren fast umge­ben von Pinien, die vie­le Prozessionsraupennester tra­gen. Hin und wie­der ent­deck­ten wir Schmetterlinge, Bienen sowie eine Hummel.

Weiter berg­ab Richtung Jesús Pobre um dann einen gehei­men Pfad zu fol­gen, im Hintergrund das Montgómassiv. Wieder in den Wald zu tau­chen, dort über­all Mauerterrassen mit, so scheint es, Beeten. Auch Ruinen fan­den sich. Eine Abkürzung genom­men, da mach­ten sich zwar etli­che Gewächse etwas breit, aber das macht nichts. So schlu­gen wir einen Kreis und kamen an unse­rem vor­he­ri­gen Picknickplatz vor­bei. Einen Teil des Pfades, den wir vor­her her­un­ter­ka­men, ging es lei­der wie­der hoch, das fiel schon etwas schwer und ab da war der ange­neh­me Rückweg ein­ge­lei­tet. Immer im Schatten, jetzt wie­der ande­re Vegetation. Ja, der Montgó hat zwei Gesichter: tro­cken und feucht. Auf und ab, auch mal geröl­lig. Den Blick über den Golf schwei­fend fest­ge­stellt, dass Cullera sicht­bar war. Der Qualm hat­te sich ver­zo­gen. Nur das Feuer wel­ches seit einer Woche alles ver­schlingt, lei­der nicht immer noch nicht gelöscht.

Der letz­te stei­le Abstieg in Angriff genom­men, kamen die Häuser immer näher. Dann hat­ten wir zu guter Letzt eine Sicht auf den Teil, wo der Aufstieg ist, den wir uns bei Sturm hoch­ge­quält hat­ten. Kaum zu glau­ben, dass da ein Pfad hoch­geht. Der geschlän­gel­te Pfad zieht sich zum Ende ziem­lich hin, aber dann ist es end­lich geschafft und haben mit Bravour die­se Wanderung hin­ter uns gebracht, die etwas mehr als 5 Stunden gedau­ert hat. Somit haben wir uns die Einkehr red­lich verdient.

Suscha Borchers

31.3.2023 – Montgó mal anders
Euroclub Denia