Insolvenz beantragt – Cirque du Soleil entlässt Tausende Mitarbeiter
In der Coronakrise bleibt der Vorhang zu – und dem Cirque du Soleil droht deshalb die Zahlungsunfähigkeit. Investoren und die kanadische Regierung sollen das Entertainment-Unternehmen nun retten.
Normalerweise begrüßt der Cirque du Soleil mit Artistik-Shows jährlich Tausende Zuschauer in zahlreichen Staaten. Doch in der Coronakrise bleiben die Manegen und Zelte zu – das kanadische Unternehmen beantragt Insolvenzschutz und entlässt vorerst rund 3480 Mitarbeiter. Der Schritt sei eine Folge der „immensen Störungen und aufgezwungenen Einstellungen von Shows“ infolge der Corona-Pandemie, teilte das Unternehmen mit.
Der Entertainmentkonzern will seine Schulden mithilfe der kanadischen Regierung und von bisherigen Beteiligungsgesellschaften umschichten. Die aktuellen Pläne sehen vor, dass diese Institutionen 300 Millionen US-Dollar an liquiden Mitteln bereitstellen und dafür die Vermögensgegenstände des Unternehmens übernehmen.
Die Gebote beinhalteten auch die Absicht, die Mehrheit der gekündigten Mitarbeiter wieder einzustellen, sobald es das wirtschaftliche Umfeld erlaube. Ein Gericht in Québec werde am Dienstag über den Antrag beraten, teilte Cirque du Soleil weiter mit.
Weltweit hatte Cirque du Soleil im Zuge der Pandemie den Betrieb von mehreren Dutzend Shows einstellen müssen, darunter allein sechs im US-Glücksspielparadies Las Vegas. Auch zwei Produktionen in Deutschland waren betroffen: In München wurde „Totem“ Mitte März beendet, zwei Wochen vor der ursprünglich angesetzten letzten Vorstellung. In Hamburg lief bis zur Schließung im März „Cirque du Soleil: Paramour“ in Zusammenarbeit mit Stage Entertainment. Aktuell sind Aufführungen bis Ende August 2020 ausgesetzt. Die Produktion soll der Webseite zufolge nach 16 Vorstellungen im September auslaufen. Für September 2021 ist eine neue Show in Berlin angekündigt.
kko/dpa
Bericht aus spiegel.de