Sonst kann­te ich die­ses Dorf nur von der Durchfahrt. Beim Surfen im Netz fand ich einen Plan mit ver­schie­de­nen Routen und pro­bier­te die­se mal aus. Heute sind wir eine die­ser Routen gefolgt.

Bei der Kirche (XVII) geht es los und sogleich waren wir auf einer ruhi­gen Straße ent­lang der Gärten. Das Auffällige am Straßenrand sind die alten, z.T. kaput­ten, uralten Bewässerungskanäle. Von die­sen wur­den genau abge­mes­se­ne Wassermassen zu den Feldern gelei­tet. Vom Erhabenen (gepfleg­ten) zum Wilden über­ge­hend wech­selt es von Asphalt zu Pfad, wie­der Asphalt, um dann auf einer Nebenstrecke, die beliebt bei Mountainbikern ist, zu einer Anhöhe zu gelan­gen (die ein­zi­ge Schwierigkeit), von wo die Umgebung gut zu über­bli­cken ist. Zwischen den ver­streut lie­gen­den Häusern die Gärten, die wir auf unse­rem Weg pas­sier­ten. Die Urbanisation von Pedreguer, die Berge dahin­ter und natür­lich der Montgó, das beschau­li­che Dorf, die Cumbre del Sol und ein wenig von Gata de Gorgos.

Anfangs war es etwas frisch, die Sonne ver­steck­te sich hin­ter den Wolken. Den Hügel muss­ten wir logi­scher­wei­se wie­der run­ter. Bevor wir auf die Nebenstraße) kamen (führt auch am Golf Club la Sella vor­bei, die an dem Tramgleis (Dénia-Benidorm) ent­lang­führt, erreg­ten Kästen hin­ter einem Zaun unse­re Aufmerksamkeit: Tauben, die in Holzkästen ein­ge­sperrt sind und irgend­wann los­ge­las­sen wer­den. Die Tauben haben gefärb­te Flügel. Es han­delt sich hier­bei um ein sehr frag­wür­di­ges Hobby, bei denen dem Besitzer hohe Preisgelder win­ken. Wenig spä­ter geht es durch ein Waldstück, das einem ver­wun­schen vor­kommt. Fast am Ende taucht eine Ruine mit als Baumstämmen prä­pa­rier­ten Sitzgelegenheiten auf, die wir als Picknickplatz nut­zen. Es ist schon eine uri­ge Atmosphäre, was wür­den uns die­se Mauersteine wohl erzäh­len, wenn sie könnten.

Angenehm kühl fällt es schwer sich zum Weitergehen auf­zu­raf­fen. Die Wegränder sind gerei­nigt wor­den, nur wur­de lei­der der Flaschenabfall nicht mit­ge­nom­men. Wären wir spä­ter an der Weggabelung gera­de­aus wei­ter­ge­gan­gen, kommt es wie­der zurück ins Dorf. So fla­nier­ten wir an Orangenplantagen vor­bei, die Aromen genie­ßend. Auf der Straße am nächs­ten Brunnen vor­bei, hier und da sind höl­zer­ne Hinweisschilder ange­bracht, und dann wie­der einem Pfad zwi­schen Häusern fol­gend, wo man schon den­ken kann „hier geht es doch gar nicht wei­ter“. Hier hält sich jemand Hühner, die uns gar nicht beach­ten. Von einem wei­te­ren Waldpfad (die Kette über dem Weg wird igno­riert) konn­ten wir heim­lich den Golfern zusehen.

Der nächs­te Abschnitt sorgt für Unsicherheit, muß doch eine Schranke umgan­gen wer­den und eine Sicherheitskamera soll eigent­lich für Abschreckung sor­gen. Doch der nächs­te Pfad liegt kaum sicht­bar in einer Kurve und so ver­las­sen wir die­se „Sicherheitswohnanlage“. Nun geht es an ver­las­se­nen Feldern und Terrassen vor­bei und stei­gen hoch, bis wir an eine offe­ne Tür kom­men. Wieder etwas Asphalt tre­ten und das letz­te Mal auf einen Pfad an Gärten ent­lang. Dann hat das Dorf uns wieder.

So gese­hen war es eine abwechs­lungs­rei­che Tour, die es dem Besucher gestat­tet, Interessantes zu erle­ben. Sei es Architektur, Brunnen und Natur. Wir waren zwar etwas früh fer­tig, konn­ten trotz­dem schon etwas zur Überbrückung im Restaurant El Sequer bekom­men. Jeden Sonntag fin­det übri­gens ein „Mercado de Riurau del Senyoret“ statt – dort wur­den frü­her die Weintrauben zum Trocknen hingelegt.

Suscha Borchers

3.5.2023 – Runde ums beschau­li­che Dorf Jesús Pobre
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