Das klei­ne, beschau­li­che Dorf Tormos am Fuße der Sierra del Mediodía hält eini­ge schö­ne Routen bereit. Seltsamerweise fin­det sich die­se nicht auf den Infowandertafeln wie­der, dabei ist es eine sehr abwechs­lungs­rei­che Tour.

Ein Stück Straße und in einer Kurve fal­len die Ministeinmännchen kaum auf. Hier geht es in den Barranco rein und bereits nach weni­gen Metern in Serpentinen rauf, den Barranco so ver­las­send, im Zickzack hoch. Diese Steigung liegt im Schatten. Dementsprechend grün ist es und bei Feuchtigkeit ist es etwas schwe­rer, hoch­zu­kom­men. Dann ist die­ser Teil geschafft und sogleich ver­än­dert sich die Vegetation. Ab jetzt ist Sonne ange­sagt und der Pfad wird stei­ni­ger. Es geht über Terrassen mit Ruine. Nun muß gut auf­ge­paßt wer­den. Am höchs­ten Punkt kann die Aussicht genos­sen wer­den. Das Orbatal in fast sei­ner gan­zen Länge ist zu sehen. Da ist nur der Hügel im Wege, den wir im Schatten hoch sind. 

Dieser Anblick wird uns fast die gan­ze Zeit da oben zuteil sein. Die Segaria mit ihrem lei­der ver­brann­ten Teil und die Dörfer Benimeli, Beniarbeig und Ondara nur zu erah­nen. Die Sierra de Seguili, Orba und so weit das Auge reicht, Berge. Von Orbas Burgresten zum Caball Verd und die stei­len Wände der Höllenschlucht. Kurz ist Motorlärm zu hören, wel­ches von Sägen der Forstarbeiter stammt. Der Pfad ist nicht ein­fach und errei­chen dann einen „Unterschlupf“, ver­bor­gen von einem Wäldchen. Richtig urig und ver­wun­schen gele­gen, eine Ruine, wo sich bestimmt auch mal Ziegen auf­hal­ten. Dort leg­ten wir eine Trinkpause ein. Die war nötig, denn es war schön warm. Nach kur­zem Aufenthalt blieb uns die­se Atmosphäre erhal­ten. Auch muß­ten dann die Hände zu Hilfe genom­men werden.

Bis dann eine Wasserleitung halb im Boden ver­legt auf­tauch­te, das Zeichen, dass die Quelle nicht mehr weit ist. Zu mei­ner Überraschung hat­ten Forstarbeiter die hohen Gräser geschnit­ten und es sah recht gut aus. Die Centella Quelle liegt ver­steckt in einer fel­si­gen Ecke, mit einem natür­li­chen Becken und einer Wasserrinne. Da haben sich die Arbeiter mit ihrem Gerät nicht hin­ge­traut, denn die Vegetation ist wild. Nach die­sem eigent­li­chen Highlight ver­lie­ßen wir die­se net­te schat­ti­ge Ecke und ab da nur noch Sonne. Am nächs­ten Wegweiser dann das Picknick, wo wir den Logenplatz hat­ten. Windstill und super Aussicht auf die bereits erwähn­ten Berge. Das ein­zig unschö­ne, die halb ver­brann­te Sierra del Mediodía im Rücken. Das Großfeuer 2022 vom Vall de Ebo hat da fast bis zum Wanderpfad gewütet.

In Serpentinen run­ter, alles frei geschnit­ten – und doch kann man sich ver­tun – bis wir unten anka­men. Vom schma­lem Pfad auf brei­ten Forstweg und wie­der auf einem Pfad der uns durch einen schma­len Barranco führt. Die ver­blei­ben­de Strecke führt an Feldern vor­bei, Terrassen und Wäldchen. Hier könn­te man fast die klei­nen Wegmarkierungen über­se­hen. Nun haben wir wirk­lich das Orbatal vor uns. Grün und vol­ler Zitrusplantagen. Mit aus­ge­brei­te­ten Armen könn­te es umarmt wer­den. Zum Schluß wie­der auf Asphalt und der Parkplatz ist erreicht. Auf einer Restaurantterrasse gab es dann das ver­dien­te Essen.

Suscha Borchers

29.11.2023 – Von Tormos zur Centella Quelle
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