Am Freitag war­te­ten 50 Personen beim McDonalds in Dénia auf den Bus. Unser Fahrer Carlos führ­te uns sicher nach Simat de Valldigna, das war an die­sem Tag unser ers­tes Ziel. So erzähl­te es Ruth, unse­re Reiseleiterin wäh­rend der Fahrt nach Simat de Valldigna.

In Simat de Valldigna ange­kom­men, gab es zuerst einen Kaffee, der zur freu­di­gen Überraschung von allen vom Euroclub über­nom­men wur­de. Danach gin­gen wir in das könig­li­che Kloster Santa Maria de Valldigna, in dem uns die Führerin Angela viel erzähl­te und dies für uns von Hannelore über­setzt wur­de. Als ein „Würdiges Tal“ (Vall Digna) erschien es wohl König Jakob (Jaime ll) dem Gerechten (1267–1327) als er im Jahr 1298 ent­schied, dort eine aus dem Kloster Santes Creus stam­men­de Zisterziensergemeinschaft anzu­sie­deln und ein Kloster zu grün­den, das im Laufe der Jahrhunderte zu einem der bedeu­tends­ten, berühm­tes­ten und mäch­tigs­ten Kloster auf valen­cia­ni­schem Gebiet wer­den sollte.

Das Kloster selbst ist, wie bei sol­chen Anlagen üblich, in ver­schie­de­ne Gebäude für unter­schied­li­che Zwecke der Klostergemeinschaft unter­teilt. (Kirche, Kapitelsaal, Refektorium, Parlatorium, etc.) Im Laufe sei­ner lan­gen Geschichte hat es sowohl Blütezeiten als auch Verfall erlit­ten. Der goti­sche Bau erlitt bei Erdbeben 1396 und 1644 schwe­re Zerstörungen. Im Zug der Klosteraufhebungen durch die Regierung wur­de das Kloster 1835 auf­ge­löst. Teile des Klosters wie Vermögenswerte wur­den nach und nach ver­äu­ßert und ver­teilt. Die Regionalregierung Valencias erwarb die Anlage 1991. Das Kloster und die Umgebung wur­den und wer­den immer noch von Grund auf restau­riert, damit es wei­ter­hin der ein­hei­mi­schen Bevölkerung und allen Besuchern offen steht.

Nach der umfang­rei­chen Besichtigung des Klosters fuh­ren wir mit dem Bus zu unse­rem Restaurant La Visteta in Barx. Leider konn­ten wir nicht direkt von Simat de Valldigna hoch über die kur­ven­rei­che Passstraße nach Barx fah­ren, da die Straße wegen Unterhaltsarbeiten gesperrt war und muss­ten einen Umweg zurück nach Gandia machen, um nach Barx zu gelan­gen, wo uns im Restaurant La Visteta zwei reich­hal­ti­ge Paellas mit Fleisch und Fisch ser­viert wurde.

Nach dem Mittagessen ca. um 15:00 Uhr fuh­ren wir in das Dorf der Sonnenuhren im Hinterland von Gandia. In dem klei­nen Dorf Otos haben Künstler mit ihren Sonnenuhren ganz beson­de­re Werke geschaffen. 

Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die hei­te­ren Stunden nur“ So begann unser lie­ber Karl mit dem Vortragen der Sonnenuhren und Karl wuss­te viel über die ver­schie­de­nen Sonnenuhren zu erzäh­len. Die Zeit ist hier nicht ste­hen geblie­ben. Im Gegenteil. In dem läng­li­chen ange­leg­ten, von weni­gen Straßen domi­nier­ten Ort bewe­gen sich die Zeiger der Uhren stän­dig und über­all. Schatten, Licht, Sonne, die­se Elemente sind es, die einem hier in Otos über­all begeg­nen und immer wie­der nach der ange­zeig­ten Stunde Ausschau hal­ten lassen.

Acht Uhren waren es anfangs, die die Zeit in dem Ort anzeig­ten. Mittlerweile sind es über 25. Neue Künstler sind dazu gekom­men, aber auch die Einwohner sel­ber sind im Laufe der Jahre zu Uhrmacher gewor­den. Manuel Boix lässt in der Calle Sant Crist den Zeiger auf einem Auge wan­dern und spielt damit auf die Sage des Odysseus an. Auch gibt es eine Sonnenuhr, die mit Paprikaschoten die Zeit angibt. Oder eine Fahrraduhr, eine Wassermelonensonnenuhr, eine Mondsonnenuhr, Tonplattenuhr, Gübelin Suizasonnenuhr und vie­len mehr. Viele schmück­ten auf eige­ne Initiative ihre Fassaden mit einer Sonnenuhr und las­sen die­se in eini­gen Fällen nicht nur die Uhrzeit, son­dern auch fami­liä­ren Feste oder Geburtstage anzei­gen. So haben die Sonnenuhren nicht nur eine Bedeutung für den Besucher von Otos, son­dern auch für die Einheimischen.

Nach dem ca. ein­stün­di­gen Rundgang durch Otos fuhr uns Carlos wie­der zurück nach Dénia.

Wir alle bedan­ken sich für den abwechs­lungs­rei­chen und inter­es­san­ten Tag bei Ruth und Karl und freu­en uns auf wei­te­re kom­men­de Reisen.

Esther Holliger

Fotos von Ruth Egli, Beat Auer und Heidi Zimmermann

24.3.2023 – Tagesfahrt nach Valldigna und Otos
Euroclub Denia