Vor 10 Jahren hat­te Clubmitglied Klaus Bufe den Mitgliedern des Euroclubs von sei­ner Indienreise berich­tet. Nun hat­te er eini­ge Monate Thailand bereist. Land und Leute, Natur und Kultur. Aber, nach­dem Bufe eini­ge Fernsehberichte über Seniorenresidenzen in Thailand gese­hen hat­te, woll­te er auch wis­sen, wie sind die­se denn nun in Wirklichkeit? Der ver­gan­ge­ne Clubabend stand also ganz im Zeichnen sei­nes Erfahrungsberichtes.

Fotos: Aloys Kolbeck

Wie fast alle Touristen hat­te der 72-Jährige zunächst die Millionenstadt Bangkok erkun­det. Von dort hat­te er eine geführ­te Tour in den grü­nen Norden Thailands und danach in den Süden des Landes gebucht. Soweit das Touristenprogramm. Das Interessante für vie­le Clubmitglieder war jedoch, dass der 72-Jährige drei­ßig Tage in einer Seniorenresidenz getes­tet hat. Der eine oder ande­re hat­te bereits einen TV-Bericht über das Rentnerparadies Thailand gese­hen und war neu­gie­rig, wie es jemand aus dem Club ein­schätzt. „Ich hab noch nie so vie­le deutsch­spra­chi­ge Rentner gese­hen wie dort. Und auch noch nie so vie­le Schweizer auf einem Fleck“. Was sicher­lich daher kommt, dass die Rentner-Residenzen alle unter Schweizer Leitung laufen.

Viele Clubmitglieder waren noch nie im Land der tau­send Tempel, Königspaläste und Buddhastatuen und so hat­te Klaus Bufe eine visu­el­le Präsentation aus Bildern, Videos und abend­fül­len­den Geschichten dabei. Bangkok ist für vie­le ein Molloch. „Der Verkehr dort ist ganz schön hef­tig. Und wenn Du in die Markthallen gehst, dann ist das geruchs­tech­nisch schon echt anstren­gend“, beschrieb Klaus Bufe sei­ne Erfahrung in der Megacity. Aber, so hat­te er es erlebt, „Bangkok ist eine Stadt zwei­er unter­schied­li­cher Welten. Auf der einen Seite hast du die moder­nen Hochhäuser und auf der ande­ren leben die Menschen im und am Fluss“. Mit einem Feuerwerk an Farben und Eindrücken ließ Bufe die Mitglieder erle­ben, was er gese­hen hat­te. „Buddha ist prak­tisch über­all und es gibt einen für jeden Tag. Manchmal sogar zwei“. Die Bilder waren über­zeu­gend, die Informationen dazu run­de­ten die Erlebnisse ab.

Man muss tat­säch­lich sagen: Ein Highlight jag­te das ande­re. Der soge­nann­te Zugmarkt an der Maeklong Station außer­halb von Bangkok, wo – wie es der Name schon sagt – ein Zug mit­ten durch den Markt düst. Kein Blatt passt zwi­schen die Gleise und dem, was die Händler ver­kau­fen. Ertönt ein Signal wird in Windeseile alles zusam­men­ge­rafft, abge­baut und nach dem letz­ten Zugwaggon alles wie­der wie vor­her auf­ge­baut. Das gan­ze fünf­mal am Tag.

Insgesamt war es eine sehr umfas­sen­de Information dar­über, was man von einer Rundreise durch Thailand erwar­ten darf. „Alle Ausflüge waren gut orga­ni­siert“, erklär­te Bufe. Er hat­te einen deutsch­spra­chi­gen Guide sowohl für den Norden als auch den Süden gebucht. Das Programm für den Norden umfass­te Bootsmärkte, Affeninsel, alle wich­ti­gen Tempelanlagen, Buddhas in allen Farben und Größen, Weltkulturerbe-Stätten bis hin zur schöns­ten Toilette der Welt. Das Goldene Dreieck, Opiumherstellung, Seidenraupen, Teakholzproduktion, Kaffeeplantagen, Orchideen, hei­ße Quellen, Bergtempel und immer wie­der Buddhas. „Die Ausflüge waren das Teuerste. Auch des­halb, weil ich einen deutsch­spra­chi­gen Führer woll­te“. In den Süden ging es auf die Insel Krabi zur Trekkingtour auf den Schlangenberg und zum Kajakfahren.

Etwa drei Stunden von Bangkok ent­fernt, liegt die Rentneroase und „könig­li­che Sommerresidenz“ Hua Hin. Neben Chiang Mai gehört Hua Hin zu den Top 10 in Asien, in denen sich Ruheständler aus dem Westen beson­ders ger­ne nie­der­las­sen. Bufe woll­te wis­sen „kann ich mir ein Leben in einer sol­chen Altersresidenz vor­stel­len?“ Zunächst war ihm wich­tig, wie es drum­her­um aus­sieht. Was die Versorgung betrifft, so fehlt es an nichts. Sogar deut­sche Produkte lie­gen in den Supermarktregalen. Im Einkaufszentrum erle­digt man den Rest. Das Städtchen an der Westküste des Golfs von Thailand hat einen Bahnhof, die Residenzen einen Shuttle ins Zentrum und zum Strand. Der Strand selbst ist lang, aber wegen der Tide oft geschrumpft. Wer ger­ne Golf spielt, kann unter meh­re­ren Plätzen aus­wäh­len. Es gibt zahl­rei­che Clubs, in denen sich man sich zu Darts, Weinproben, Radfahren etc. ver­ab­re­den kann. Insgesamt drei Residenzen hat sich der 72-Jährige angeschaut.

Die ers­te war LOTUSWELL. Mit net­tem, Deutsch spre­chen­dem Personal. Hier wer­den Hotelzimmer, Wohnungen und Bungalows ange­bo­ten. Daneben ein gro­ßes kos­ten­lo­ses Aktivitätenprogramm, eine Poollandschaft, die ihres­glei­chen sucht, Restaurants und ein schö­ner Garten. Für Ausflüge in die Umgebung steht ein Shuttlebus zur Verfügung. Eine Residenz, wie man sie aus Deutschland auch kennt. In Spanien ist die­se thai­län­di­sche Residenz ver­gleich­bar mit der Ciudad Patricia in Benidorm. Eine even­tu­el­le Pflege muss hier sepa­rat bezahlt wer­den, ist aber im Vergleich zu deut­schen Kosten viel güns­ti­ger. „Die Vertragsbedingungen sind aber eher restrik­tiv, da der Vertrag immer nur 30 Jahre läuft.“

Das zwei­te Resort heißt PROSANA. Es gleicht einer betreu­ten Wohngemeinschaft nach deut­schem Vorbild und ist für Ehepaare geeig­net. Zum Beispiel im Falle einer Pflegebedürftigkeit oder Demenz. Alle Kosten sind im Preis ent­hal­ten, bis auf einen Krankenhausaufenthalt.

Und schließ­lich die drit­te Residenz namens MANORA VILLAGE. Hier wer­den Bungalows zum Kauf oder zur Miete ange­bo­ten. Außerhalb von Hua Hin, land­schaft­lich hübsch gele­gen. Der ehe­ma­li­ge König hat hier gewohnt. Die Lage punk­tet mit gutem Klima, zwi­schen Bergen und Meer. Die Vertragsbedingungen sind fle­xi­bel. Man kann sein erwor­be­nes Eigentum vererben.

Das Thema Pflege- und Krankheitskosten muss natür­lich jeder indi­vi­du­ell für sich betrach­ten. Und ganz wich­tig, die deut­sche Pflegekasse zahlt in Thailand nichts“, so die abschlie­ßen­den Worte von Klaus Bufe und der Hinweis dar­auf, dass alle Residenzen mit Informationen und Bildern im Netz ver­tre­ten sind. „Das per­sön­li­che Fazit muss natür­lich jeder für sich zie­hen. Man soll­te aber nicht ver­ges­sen, auch in Thailand reg­net es ab und zu“.

Elisabeth Neumann-Wiefel

Herzlichen Dank Klaus für den her­vor­ra­gen­den Abend,

Herzlichen Dank Elisabeth für den aus­führ­li­chen Bericht.

Hinweis auf den nächs­ten Clubabend am 28. März 2023 zum Thema: „Vorsorge“:

Alt wer­den an der Costa Blanca“ Vortrag von Harald Wolff (Solvida)

 

 

14.2.2023 – Thailand – Von Nord nach Süd und 30 Tage in einer Seniorenresidenz
Euroclub Denia