Vom Picknickplatz außerhalb des Dorfes Castell de Castells ging es gleich gut hoch Richtung des Zieles der heutigen Tour, der Maurenburg aus dem 13. Jahrhundert unter Al-Azraq, der mit den blauen Augen.
Erst auf einer Betonpiste und dann auf einem durchgestrichenen Pfad in Serpentinen gemächlich weiter. Zistrosen und Kräuter säumen den Pfad. Nach dem Erreichen der ersten Forstpiste, gegenüber der nächste Pfad, der uns wiederum auf eine weitaus höher gelegene Forstpiste brachte. Wegen des schon merkbaren Temperaturanstieges gab es mehrere Trinkpausen. Für diesen Mittwoch war eine Warnung deswegen herausgegeben worden. Jene Piste mußten wir noch hoch. Je näher wir unserem Ziel kamen, umso mehr genossen wir die Aussicht. Am Fuße der Felsnase ein kleines Picknick, um für den letzten Anstieg gewappnet zu sein. Der nun schmale Pfad wurde steiler, sandig und geröllig bis die „1. Etage“ in Sicht kam und die Zisterne auftauchte, die gut mit Wasser gefüllt ist. Dieser Abschnitt wurde gut erkundet, bis dann der Kletterteil folgte.
Langsam und vorsichtig stiegen wir dem eigentlichen Ziel entgegen. Für unerfahrene und nicht schwindelfreie Wanderer nicht zu empfehlen. Hier und da kleine Büschel mit Schwiegermutterkraut. Leider war die Ecke nicht Mückenfrei. Beim Erreichen des kleinen Plateaus, wo sich weitere Mauerreste befinden, ein Aufatmen und Wow-Ausrufe eben wegen der umwerfenden Aussicht, die sich uns da bot. Von den 1051 m. ein guter Blick in die Marina Baja mit den Bergen Sierra Helada, der Puig Campana, Ponoig, Sanchet, der Aitana mit der Militärbasis; die Serrella, der Malla del Llop, der Peña del Castellet von Castell de Castells (auf dem wir nun waren) und der Aixorta, die die natürliche Grenze zwischen der Marina Baja und der Marina Alta bilden, alles dabei. Tief unter uns der gut gefüllte Stausee von Guadalest mit seinem tiefen Smaragdblau und die Dörfer Spielzeugklein. Leider auch gut sichtbar der verbrannte Teil der Sierra de Alfaró oberhalb entlang der Malafi-Schlucht. Nach dem 2. kleinen Picknick konnten wir uns nur schwer von unserem Logenplatz trennen. Im Übrigen wolkenlos, warm und schwach windig. Genau richtig. Schmetterlinge tanzten um uns herum. Den Abstieg brachten wir alle ohne Probleme hinter uns. Überall sind Mauerreste und es ist sehr schwer bis unmöglich, sich diese Festung vorzustellen, die sie einmal war. Auf jeden Fall ein guter Standort.
Leider wurde die Forstpiste zementiert und erst weiter unten gab es eine kleine Abkürzung durch den Wald. Der Abstieg folgte ungleich schneller auf einem gepflegten Pfad. Hin und wieder gibt es Steinstufen. Einem Baum hat jemand ein bißchen Winterkleidung verpaßt. Kurz vor Erreichen der Betonpiste am Anfang noch eine fieser Abschnitt mit lockerem Untergrund. Bedauerlicherweise standen die Autos nicht im Schatten, so hatte es innen 29 °C. Da es in dem Dorf keine Gastronomie hat, nach Benigembla wo bereits ein reservierter Tisch auf uns wartete.
Suscha Borchers