Das Cap San Antonio, weit über die Grenzen Denias hinaus bekannt, war diesmal unser auserwähltes Wandergebiet. Das unter Naturschutz stehende Cap ist wie geschaffen zum Wandern mit allen Schwierigkeitsgraden, wenn man den riesigen Montgó mit in Betracht zieht.
Unser Ausgangspunkt war der Platz vor der Schießbude rechts – von Denia kommend. Es waren immerhin über zwanzig Wanderer, die sich dann auf typisch Montgó-ähnlichen spitzen Stein- und Felspfaden aufmachten das Gebiet zu erkunden (man wurde fündig). Nach kurzer Zeit bot sich dann ein breiter Forstweg zum bequemen Dahinschlendern an. Das Wetter war schön, und lustig plaudernd näherten wir uns der ersten Schwierigkeit, dem Überqueren der Straße Denia-Javea in einer unübersichtlichen Kurve. Alle schafften es mit Erfolg, und dann ging es auf stolperfreiem Asphalt weiter zu dem ersehnten Aussichtspunkt mit den unlängst renovierten Türmen und Mühlen aus längst vergangenen Zeiten. Warum so viele? Da muss es wohl einmal Getreidefelder in der Gegend gegeben haben.
Die obligatorische Mittagspause fand dann auch hier statt. Die Aussicht genießend ruhten wir aus, denn sie konnte nicht besser sein – zu Füssen Javea mit der Bucht Portixol im Hintergrund, und rechts davon grüßte die Sierra de Bernia. Der Weiterweg verlief ohne besondere Ereignisse zwischen Zypressen und Pinien, bis dann auf einmal ein Staunen aufkam. Der Pfad war durch Gestrüpp und dicke Äste unüberwindbar gemacht worden. Wir sahen noch den weiteren Verlauf, waren jedoch gezwungen umzukehren. Wir verloren die gute Laune nicht, denn da war doch noch eine Siedlung; mal schauen wer wohl hier ein Heim gefunden hatte? Es waren keine Engländer, und die Stimmen verrieten uns, es mussten direkte Nachkommen der Iberer sein. Denn wer siedelt sich schon, weit ab von der Zivilisation, hoch oben auf einem einsamen Berg an? (Wir waren fündig geworden!)
Danach stellten wir fest, dass es da oben an Markierungen und Hinweisschildern mangelt. Ein so schönes Wandergebiet sollte besser präpariert sein Besucher zu empfangen. Wir fanden trotzdem zum Auto zurück und ließen es uns gut gehen neben einem Swimmingpool bei einem sehr guten Essen und Trinken. „Hasta pronto“ war das Abschiedswort, …aber dann etwas weiter entfernt um Neues zu entdecken.
Gerth R. Eichler