Nach pünktlicher Abfahrt um neun Uhr in Denia wurden wir, die 36 Reisefreudigen, herzlich von Ruth begrüßt. Dann stellte sich unser Reiseleiter Rolf vor, indem er auch den Busfahrer Olivero willkommen hieß. Nach einigen Instruktionen ging es auf der Autobahn bis zur Raststätte Elche, wo wir eine Frühstückspause einlegten.
Dann weiter ins Vinalopo-Tal, wo rechts und links der Carretera die zuckersüßen Tafeltrauben unter einer Papiertüte wachsen, damit sie bis Silvester nicht austrocknen. Man isst um Mitternacht zum neuen Jahr zwölf Stück, für jeden Monat eine, für Gesundheit und Glück.
Unser erstes Ziel, das Santuario Santa Maria Magdalena, auf dem Bergrücken des Mola-Berges gelegen, war erreicht. Dort staunten wir über die einzigartige und außergewöhnliche Kirche, die unter dem Einfluss des katalanischen Jugendstils erbaut wurde. Sie besitzt eine Orgel aus Marmor, der in der Umgebung abgebaut wird. Noch ist die Orgel nicht fertig gestellt, aber wir konnten schon ein paar Töne hören.
Im Hintergrund ragte die Mola-Burg empor, gebaut im Almohadenstil, und gilt als Symbol der Stadt Novelda. Sie war nicht zu besichtigen.
So ging es weiter in das Städtchen Novelda, um einen Spaziergang durch die Gassen zu machen. Wir besichtigten die „Sankt Peters Pfarrkiche“, erbaut im Jahre 1553, aber erst im 18. Jahrhundert erhielt sie ihr „barockstilartiges“ Aussehen. In der Kapelle, in ihrem Nebengebäude, steht die kunstvolle Orgel aus dem 17. Jahrhundert.
Ein paar Schritte weiter kamen wir zum „Wohnhaus Museum“, erst erbaut im Jahr 1903 im Jugendstil. Das prächtige Mobiliar und die vielfarbigen Stuckverzierungen, sowie alles liebevoll dargestellte Interieur hat uns sehr beeindruckt.
Nach einem Mittagessen holte uns der Bus wieder ab und nun aber hurtig, hurtig über die Autobahn Richtung Murcia nach Archena ins 4 Sterne Hotel Levante.
Das Balneario bzw. Thermalbad Archena liegt im Ricote-Tal, nahe dem Fluss Segura, in einer attraktiven Landschaft und ist bekannt für das milde Klima. Es wurde im 5. Jahrhundert vor Christus von den Iberern entdeckt, die in Archena Siedler niederließen. Sie waren die ersten, die die heißen Quellen in der Region Murcia nutzten. Sie ließen sogar ihre kranken Tiere dort baden.
1000 Jahre später entdeckten die Römer das Thermalwasser und beschlossen, hier ein Thermalbad zu bauen. Die freigelegten Ruinen, an denen man vorbeikam, des einst römischen Bades bezeugen diese Historie.
Dann kamen natürlich die Araber ins Spiel, und bis zum heutigen Tage – nach einer Durststrecke während der Franco Zeit – wurde gebaut und modernisiert. Es befindet sich nun fest in familiärer Hand.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, nutzten wir die Zeit bis zum Abendbuffet zu einem erholsamen Bad in dem wohlig warmen Wasser.
Der Donnerstag war nur für Entspannung und Wohlbehagen reserviert, nach dem Frühstück ließen sich einige massieren, die anderen tummelten sich im Wasser. Sozusagen „frisch gewaschen“ trafen wir uns wieder zum Abendessen im Hotel Leon, zu dem wir gehen mussten. Das Wetter hatte uns ja bis hierhin verwöhnt bei behaglichem Sonnenschein, aber nun zogen dunkle Wolken auf und es gewitterte heftig, wobei der Regen nicht ausblieb. Jeder verbrachte den Abend individuell.
Am Freitag war zeitiges Frühstücken angesagt, weil die Koffer um 9.30 Uhr am Bus sein sollten, damit die Abfahrt um 10 Uhr erfolgen konnte. Der Wettergott hatte uns aber leider im Stich gelassen, es regnete aus vollen Rohren und im Laufschritt so gut es ging, erreichten wir glücklich den Bus.
Zu unserem letzten Ziel Murcia fuhren wir eine halbe Stunde und siehe da, als wir dort ankamen, hatte der Regen aufgehört und streckenweise kam sogar die Sonne durch. Auf der Fahrt in die Stadt kamen wir vorbei an der Stierkampfarena, erbaut 1885, und zu der Zeit die größte in Spanien. Wir passierten während der Rundfahrt viele interessante Gebäude, die uns Rolf erklärte, unter anderem auch das Universitätsgelände.
Nach einem kurzen Halt zum Ausstieg marschierten wir zur Kathedrale, die der Heiligen Maria von Murcia gewidmet ist. Sie ist wohl die größte Sehenswürdigkeit in Murcia. Die Kathedrale hat innen einen gotischen Stil und eine barocke Marmorfassade, verziert mit Steinschnitzereien und biblischen Figuren. Im Inneren befindet sich der Hauptaltar und verschiedene Seitenkapellen, sowie die große und eine kleinere Orgel. Zu sehen war auch die Urne mit den Überresten von Alfons X.
Der 95 Meter hohe Glockenturm klingt mit 25 Glocken. Im 14. Jahrhundert begann der Bau an der Stelle, wo sich einst eine muslimische Moschee befand. Erst im 18. Jahrhundert wurde er fertiggestellt.
Einen Leckerbissen sollten wir uns noch anschauen, das Real Casino Murcia, eines der markantesten Gebäude in der Altstadt. Es beinhaltet verschiedene Baustile in separaten Patios und wurde 1983 als schützenswertes Kulturgut unter Denkmalschutz gestellt.
Der Besichtigungen genug ! Nun hatten wir Hunger und Durst, grüppchenweise fand man ein Restaurant, und nach einer ausgiebigen Stärkung ging es zum Bus zur zweistündigen Heimfahrt. Nach einigen Dankesreden von Rolf und Ruth kamen wir in Denia an und freuten uns auch wieder auf zuhause.
Ein paar schöne Tage in friedlicher und fröhlicher Gemeinschaft waren zu Ende.
Gudrun Rupp
Fotos: Ruth u. Beat Auer, Carlos Meyer