Die Sierra Serrella ist ein lang gezo­ge­ner, alpi­ner Bergstock zwi­schen dem Vall de Guadalest und dem Vall de la Seta. Fein struk­tu­rier­ter hel­ler Kalkfels und ein­sa­me Hochkare über tie­fen Talfurchen sind sei­ne Merkmale. Scheinen sich beim ers­ten Blick die drei Hauptgipfel des Massivs, Malla de Llop, Pla de la Casa und Alt de Serrella klar zu glie­dern, ent­deckt man beim zwei­ten und drit­ten Hinsehen immer mehr Verästelungen und Untergruppen. Dies mach­te mich neu­gie­rig und ich woll­te unse­ren Bergwanderern die ein­zel­nen Übergänge zwi­schen den Gebirgsstöcken näher brin­gen. Wie man sich den­ken kann, ist das kann leich­tes Unterfangen und nur kon­di­ti­ons­star­ken und aus­dau­ern­den Wanderern zu empfehlen.

Wir star­te­ten in Famorca, einem klei­nen Bergdorf im Vall de Seta mit nur 57 Einwohnern. Steil ging es in Serpentinen nach oben und als wir den ers­ten Sattel in 1100 m Höhe und die Quelle Font de Noguer erreicht hat­ten, lagen die klei­nen ver­streu­ten Talorte schon spiel­zeug­klein unter uns. Vorbei an einem Schneebrunnen ging es durch mit Salbei und Nonnenkissen ver­zier­te Berghänge steil nach oben zum Pic de Serrella in 1300 m Höhe.

Hier blick­ten wir in eine wil­de und an Dramatik ihres­glei­chen suchen­de Gebirgslandschaft, aus wel­cher der Pla de la Casa stolz her­aus­ragt. Sicherlich einer der schöns­ten Anblicke unse­rer gesam­ten Costa Blanca Bergwelt! Nun hieß es den Übergang zum Pla de la Casa zu bewäl­ti­gen, was sich als recht anstren­gen­des Unterfangen her­aus­stell­te. Und zu allem Überfluss wur­den wir auch noch von einem kräf­ti­gen Hagelschauer über­rascht. Aber auch das tat der guten Laune kei­nen Abbruch, die Ausblicke in die­ser wil­den Bergwelt waren ein­fach zu schön. Mit Achtsamkeit quer­ten wir die stei­ni­gen und geröl­li­gen Abhänge des Pla de la Casa und als wir nach drei Stunden Gehzeit unser Ziel, das Loch von Afrika erreich­ten, lach­te die Sonne wie­der vom Himmel. Nach einer kur­zen Verschnauf- und Bewunderungspause ging es wei­ter. Wer nun dach­te, das schlimms­te hin­ter sich zu haben, wur­de eines bes­se­ren belehrt. Denn nun hieß es, auf einem recht aben­teu­er­li­chen Pfad den stei­len Berghang über dem Barranco de Cereza zu que­ren, wo man des öfte­ren die Hände zu Hilfe neh­men muss. Alle schaff­ten es mit Bravour und eini­ge spra­chen sogar dabei „vom Salz in der Suppe“. Als wir nach 6 Wanderstunden, 800 Höhenmetern und 13 km wie­der an unse­rem Ausgangspunkt in Famorca anka­men, waren wir alle recht­schaf­fen müde, aber zufrie­den und glücklich.

Ingrid Lechner

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31.10.2018 – Exklusive Höhenwanderung im Vall de Seta zum Pic de Serrella und „Loch von Afrika“
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