1. Rundwanderung von La Font Drova auf den Aldaia-Gipfel – und durch den Barranco Manesa - geführt von Hubert
Nach vielen Monaten stand endlich die erste schwere Wanderung ins Hinterland von Gandia an. Andere hatten sich schon zu den vorherigen Wanderungen eingefunden, und nun stieß ich wieder dazu. Es war ein schönes Wiedersehen. Auf der Fahrt mussten wir eine Verkehrskontrolle im neuen Kreisel bei Oliva mit schwerem Geschütz passieren, und bei Gandia standen wir kurz im Stau.
Unter blauem Himmel und Windstille startete unsere Rundwanderung an der La Font Drova. Entlang nicht mehr bewirtschafteter Terrassen, mehrheitlich im Schatten, dauerte der Aufstieg knapp 30 Minuten bis zum Collado dels Cargols. Der Schweiß lief bereits, wir gönnten uns eine Erfrischungspause und ließen den Blick schweifen. Hier sind immer noch die Brandspuren von Anfang August 2018 zu sehen.
Während des weiteren Aufstieges entlang eines Barrancos wurde schon deutlich geschnauft. Es gab Momente des Scherzens, als alle die Hochfläche Pla de les Simes überquerten. Die Stimmung konnte nicht besser sein.
Durch stacheliges Gebüsch, etwas die Hände zu Hilfe nehmend, erreichten wir nach gut 2 Stunden den Gipfel Alt de l‘Aldaia – 755 m. An der Steilkante angekommen, lagen uns La Drova und Barx zu Füßen, der Mondúver mit seinen Antennen schräg gegenüber, Gandias Hafen und der Montgó zur Rechten in der Ferne. Nur Valencia lag hinter braunem Dunst versteckt.
Nach einem Picknick ging es denselben Weg wieder runter. Dann hat es einer Wanderfreundin leider Krämpfe im Oberschenkel beschert, die sich dann rechts und links abwechselten. Nach einer Erstversorgung ging sie tapfer weiter, die Zähne zusammenbeißend. Der Wanderführer hat sich sehr um sie gekümmert. Dann tauchten wir in den „Barranco Manesa“ ein und folgten einer senda botánica, auf dem wir an Farnen, Efeu und Steineichen vorbeikamen. Hin und wieder tauchten wir in eine Duftwolke wilden Jasmins ein. Nach dem Verlassen des Barrancos lauerte noch ein kleiner Fitnessparcour: ein Baumstamm lag quer und musste überwunden werden. Aber null problemo! Der restliche Weg war dann flach und ganz leicht steigend bis zu den Autos.
Hier noch ein dickes Lob an die Gehandicapte: Hut ab und gute Besserung!!! Einige kehrten noch ein und ließen die Wanderung bei einem Bier/Essen ausklingen. Die Wanderer der leichten Route saßen noch am Tisch.
Suscha
2. 30.09.2020 – Wanderung von La Drova zum Col de Rafaela – geführt von Gerth
Eine Quelle spendet Wasser, kann aber auch ein Treffpunkt sein. So war es diesmal „La Font“ in La Drova war unser Ausgangspunkt zu einer Wanderung, die etwas mehr bot als nur schöne Aussichten.
Der Anfang war ein gemütliches Bummeln ohne Anstrengung durch einen schattigen Pinienwald. Der Weg ist gesäumt von dem mächtigen Massiv des Monduver auf der einen und dem Alt del Barranc Verd auf der anderen Seite.
Schon bald erreichten wir das weithin bekannte Kulturgut „La Cova del Parballo“. Ein Stopp musste sein, auch wenn wir die Höhle nicht besichtigen konnten, so war doch eine kurze Erklärung notwendig. Sie ist eine der bedeutendsten Höhlen in ganz Europa, und die Entdeckung von ca. 6000 Steintafeln mit Zeichnungen und Malereien ist einmalig in Spanien. Man schätzt das Alter auf 27.000 Jahre. Die damaligen Bewohner mussten sich warm kleiden, denn die Temperaturen lagen ca. 15 Grad niedriger als heute, es war Eiszeit. Der Meeresspiegel lag 100 Meter niedriger als heute und die Küste lag 30 km vom heutigen Strand entfernt. Es gab noch vieles zu erzählen, aber unser Ziel war ja der „Col de Rafaela“, eine liebe alte Frau, bei der wir Kaffee und Kuchen erwarteten. Unser Weg führte uns allmählich ganz sanft bergauf, er war breit und sehr gut zu gehen, bis er plötzlich nicht weiter führte. Jetzt begann der Aufstieg, nicht sehr lang, aber teilweise mit Treppen und steil. Oben angekommen bot sich uns ein schöner Ausblick auf die gesamte Küste von Cullera bis Denia. Hier bei Rafaela, ohne Kaffee und ohne Kuchen, machten wir unsere verdiente Pause.
Der Rückweg war dann der Gleiche den wir gekommen waren, obwohl es einen Ab- und Anstieg gibt der die Route verlängert, aber auf einen von uns nicht gewollten Schwierigkeitsgrad bringt. Etwas holprig gelangten wir auf den Forstweg, und der verleitete zum Einhalten des gebotenen Sicherheitsabstandes, der betrug zeitweise 100 m über die Gruppe verteilt. Noch mal ein nachdenklicher Blick auf die „Parballa“ (ein Vogel den es nur hier gibt) und schon bald gelangten wir zur Quelle und unseren Autos zurück. Ein kurzes Stück per Auto war zu fahren, und schon saßen wir beim Abschiedsdrunk und gutem Essen auf der Terrasse eines Restaurants in Barx.
Mit einen adios oder tschüs bis zum nächsten Mal verabschiedeten wir uns.
Gerth R. Eichler