Für die leichte Strecke von Tormos zur Isbert–Staumauer hatten sich etliche Wanderfreunde eingefunden. Es gab ein großes Hallo nach so vielen Corona-Monaten. Nachdem das Essen vorbestellt war zogen wir los.
Unter dem wolkenlosen Himmel ging es zügig auf der Straße vorwärts, unterbrochen von schlammigen Abschnitten. Bei den Stieren begrüßten uns Hunde. Forstarbeiter machten Kleinholz am Wegesrand. Mit Unterhaltung verging die Strecke wie im Fluge, und kurz darauf ging es ins trockene Flußbett des Girona und – auf Wunsch einiger – kletternd fast bis zur Staumauer. Die ist schon imposant. Hier und da an den steilen Felswänden Eisenstiegen für die unerschrockenen Kletterfreunde. Weiter unten fehlten jedoch die Sprossen. Das machte es unmöglich, sich ein wenig hoch zu hangeln. Der Rest erfrischte sich derweil im Schatten weiter oben auf dem Pfad, und dann hatten wir nur noch den Tunnel als kleine Schwierigkeit zu durchqueren. Ein matschiges Vergnügen ohne Ausrutscher. Jeder machte von der Smartphone-Laterne Gebrauch. Hinter dem Tunnel dann die Pause genießend, teils im Schatten oder in der Sonne, das Glockengeläut und Muhen der Stiere klang herüber.
Ich habe danach etwas recherchieren müssen: Das Haus, an dem der Weg vorbeiführt, wurde in den 1940igern in der Franco Diktatur gebaut, als sie danach strebte, dem wilden Wasser ein Tor vorzusetzen, das bis dahin die Höllenschlucht durchströmte. Bis das Projekt scheiterte wohnten dort die Architekten, und danach gehörte das Haus nicht länger dem Staat. Was blieb sind die Staumauer und der Tunnel. Die Architektur wurde importiert. Es hat keinerlei Einfluß von der Bauweise der Marina Alta. Viele Jahre gehörte es einigen Engländern. Jetzt ist es ein hergerichtetes Landhaus das Feriengäste empfängt.
Am rauschenden Bach reinigten wir unsere Schuhe und ein Stück Asphalt folgte mit Schatten. In Serpentinen wieder zum Girona runter und ab dann folgten wir einem schmalen Pfad weiter oben dem dann leeren Flußbett, sagten einigen Pferden Hallo, kreuzten 2 mal das Bett, kamen an einer Kakiplantage? und einem Walnußbaum vorbei und gelangten an eine Nebenstraße die uns bis zum Parkplatz führte.
Im Restaurant ließen wir uns das Essen schmecken, welches schnell geliefert wurde. Es herrschte eine gute Stimmung und es gab viel zu erzählen.
Text/Fotos: Suscha