Die Gruppe war diesmal etwas kleiner als gewohnt, man kannte sich, und so ging es bereits von Anfang an lustig zu. Paco, unser Fahrer, fuhr uns sicher mit Zwischenstopps über Alicante – Murcia an Granada vorbei bis Córdoba. Zimmerbezug in unserem 4*-Hotel, etwas ausruhen, und dann ging es gleich grüppchenweise los, um diese Stadt zu entdecken. Auf Anhieb haben sich gleich alle in diesen zauberhaften Ort, mit seinen blumengeschmückten Gässchen verliebt. Bei Tapas und einem Gläschen ging der Abend viel zu schnell vorbei.
Am 2. Tag vormittags holte uns unsere Stadtführerin für eine Besichtigung ab. Sie führte uns durch Gässchen und Plätze, und machte uns auf die Einflüsse der verschiedenen Religionen, seien es die Juden, der Islam oder die Christen, aufmerksam. Jede hat zu ihrer Blütezeit der Stadt ihren Stempel aufgedrückt. Eindrücklich erkennt man das an der Mezquita. In die ursprüngliche Moschee wurde nach der Christianisierung eine Kathedrale hineingebaut, die heute noch durch die katholische Kirche benutzt und unterhalten wird. Ein imposantes Bauwerk! Die Schilderung der historischen Entwicklung würde den Umfang dieses Berichtes sprengen. Aber, etwas was die Reisführerin uns erzählt hat, ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Es waren die Araber, die die Körperhygiene nach Europa gebracht und somit wesentlich zur Reduzierung von Infektionskrankheiten beigetragen haben. Nicht minder bewundernswert als alle prunkvollen Gebäude sind die mit Blumen geschmückten Gässchen oder die Patios, die Innenhöfe, die größtenteils in privater Hand sind. Einige Besitzer öffnen im Frühjahr jeweils für einige Tage die Tore zu ihren Gärten auch für Besucher. Der Blumenschmuck trage im Sommer auch wesentlich zur Abkühlung bei. In Córdoba möchte man gerne länger verweilen.
Nach dem Mittagessen ging es weiter nach Carmona. Vom Alkazar, welches zu einem Parador-Hotel umgebaut wurde, hat man einen unglaublichen Panoramablick auf die Ebene von Carmona. Hier ein paar Tage zu verweilen und im prächtigen Innenhof die Ruhe zu genießen – ein Traum. Aber weiter nach Sevilla, unserem nächsten Ziel. Dank unserem zentral gelegenen Hotel konnten wir bereits am ersten Abend Sevilla etwas „erschnuppern“.
3. Tag – Stadtführung durch Sevilla. Zuerst mit dem Bus an imposanten Gebäuden, wunderschönen Parks vorbei in die Altstadt. Einer der beeindruckendsten Plätze ist sicher der Plaza de España, erbaut zur Weltausstellung 1929. Besonders hervorzuheben sind die 52 Bänke und Mosaikfliesen, die sich am Fuß des Gebäudes auf dem spanischen Platz befinden. Jede dieser Nischen ist einer spanischen Provinz gewidmet. Die Fliesen sind typische andalusische Azulejos. Auf der Weiterfahrt zeigte uns unsere Leiterin auch die verschiedenen Länder-Gebäude/Pavillons, die zu den Weltausstellungen von 1929 und 1992 errichtet wurden. Alles Gesehene hier aufzuzählen sprengt den Rahmen. Nach der Führung unternahm jeder zu was er Lust hatte. Geduldige stellten sich in die Warteschlange vor dem Alkazar, dem Königspalast mit seinen einzigartigen Gartenanlagen. Andere besichtigten die Kathedrale. Sie ist die größte gotische Kirche Spaniens. Ein riesiges Bauwerk, das sowohl von außen als auch mit seinem prunkvollen Interieur beeindruckt und einem das Staunen lernt. Das eine Grüppchen wählte eine gemütliche Kutschenfahrt durch wunderschöne Parks, und das andere machte eine Flussfahrt auf dem Rio Guadalquivir,und sahen so die Stadt aus einer anderen Perspektive. Sevilla ist wirklich eine Reise wert!
4. Tag – heute stand Jerez auf dem Programm. Ca. die Hälfte entschied sich für den Besuch der Hofreitschule. Nach Besichtigung der umfangreichen Parkanlage durften wir unter kundiger Führung auch die abgesperrten Gebäude, wie das Lager mit den verschiedenen Sätteln und einen Pferdestall besuchen. Stolze Hengste standen hier in ihren Boxen und warteten geduldig auf ihren Ausritt. Etwas enttäuscht waren wir, dass wir dem Pferdetraining nur im Außenhof zuschauen durften; der Innenhof wurde für ein wichtiges Ereignis vorbereitet, wurde uns erklärt. Im angegliederten Museum gab es prachtvolle Kutschen zu bewundern. Die andere Gruppe stieg in einen Cityhopper ein und ließ sich durch Jerez fahren, um so die Stadt zu erkunden.
Am Nachmittag besuchten alle zusammen Tio Pepe – Onkel Pepe, besser gesagt – die nach ihm benannte Sherry-Kellerei. Unsere Führerin erklärte uns die doch sehr aufwändige Herstellung dieser Spezialität; wie, vereinfacht gesagt, durch Ablassen des fertigen Sherrys und Nachfüllen von neuem Wein immer eine gleichbleibende Qualität, Alkoholgehalt und Geschmack garantiert wird. In Erstaunen setzte uns auch das riesige Lager. Viele Fässer wurden von bekannten Persönlichkeiten signiert, und auch jedem Mitglied der Königsfamilie wurde ein Fass gewidmet. Und, das Gute kam zuletzt. Wir durften dieses edle Getränk auch noch verkosten, und zwar einmal mit einer eher herben Note und einmal mit etwas milderem Geschmack. Kaufen war im angegliederten Laden auch erlaubt…
Und schon ging es wieder Richtung Sevilla, unserem letzten Abend in dieser tollen Stadt. Als Krönung unserer Andalusien-Reise besuchte ein Großteil unserer Gruppe die Flamenco-Show im Palacio Andaluz. Ein faszinierendes Erlebnis. Die Tänzer und Tänzerinnen in ihren speziellen Schuhen „klopften“ in einer unvorstellbaren Geschwindigkeit auf den Holzboden, dass die Späne nur so flogen. Die Kastagnetten klapperten, und die Roben der Tänzerinnen wurden gekonnt, teilweise sogar über das vorne sitzende Publikum, geschwungen. Dazu der für unsere Ohren fremd anmutende Klang der Sänger und Gitarren versetzte uns in eine andere Welt. Schade nur, dass wir die, hinter jedem Flamencotanz steckende Geschichte, nicht verstehen.…
5. Tag – leider heißt es heute von Andalusien Abschied nehmen. Es stand eine lange Fahrt bis Denia vor uns. Wir genossen die sich abwechselnde Landschaft, mit Blick auf riesige, unendlich scheinende Olivenhaine, weite, bereits abgeerntete Kornfelder, oder im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada.
An dieser Stelle, auch im Namen von Elisabeth, ein ganz herzliches Dankeschön an alle Mitreisenden. Es war uns eine große Freude mit Euch diese Reise zu machen. Unser liebenswerter Fahrer Paco hat uns wieder sicher nach Hause gebracht. Vielen Dank.
Und zuletzt, aber umso herzlicher, ein großes Dankeschön meinerseits an Elisabeth, die mich auch auf dieser Reise tatkräftigt unterstützt hat. Und erst ihre tollen Fotos!!! Danke, danke. Bis zum nächsten Mal?
Edith Domfe
Reiseleitung
Elisabeth Bardill