Umgeben von den höchs­ten Bergmassiven der Costa Blanca liegt das klei­ne Bergdorf Sella ver­steckt im Hinterland. Der frü­her isla­mi­sche Ort, der nach der Maurenvertreibung im Jahre 1609 wie­der mit mal­lor­qui­ni­schen Bauern neu besie­delt wur­de, zählt heu­te 650 Einwohner, lebt über­wie­gend von der Landwirtschaft und ein wenig auch vom Fremdenverkehr. Schon bei der Anreise, vor­bei am male­ri­schen Stausee Amadorio, ist man fas­zi­niert von einer Gegend, in wel­cher steil auf­ra­gen­de Gipfel und frucht­ba­re grü­ne Täler die Landschaft prä­gen. Sierra Aitana und Puig Campana, die bei­den par­al­lel ver­lau­fen­den Kalkkämme nur 18 km hin­ter dem beleb­ten Küstenstreifen bei Benidorm, wir­ken dabei wie ein guter Einfall der Natur. Ein in ganz Europa bekann­tes Eldorado für Kletterer ist die Umgebung schon seit lan­gem, aber auch als Wanderparadies hat sie sich einen bedeu­ten­den Namen gemacht. Findet man doch hier in unmit­tel­ba­rer Nähe die Bergstöcke Penya Sella, Penya Mulero, Realets und die Penya Roc‘s. Und natür­lich auch Wanderrouten ver­schie­de­ner Schwierigkeitsgrade. 

Wanderung 1: „Ruta del Agua“, geführt von Hubert

Stolz ist man im klei­nen Dorf Sella auf die­se inter­es­san­te Route, bei der das Wasser eine tra­gen­de Rolle spielt. Sie führt zurück bis ins 9.Jahrhundert und gibt einen klei­nen Einblick in das von den mau­ri­schen Bauern ent­wi­ckel­te, heu­te noch funk­ti­ons­tüch­ti­ge Bewässerungssystem. Denn ohne Wasser kein Leben, kei­ne Kultur; Wasser bedeu­te­te Fortschritt und Reichtum. Und hier in der Umgebung des Dorfes Sella, wo diver­se Wasserläufe und Quellen spru­deln, erscheint es fast logisch, dass man die­se Wanderroute geschaf­fen hat, die unse­re wan­der­freu­di­gen Clubmitglieder sicht­lich erfreut genos­sen. Sie führ­te vor­bei an diver­sen Quellen, einem idyl­lisch gele­ge­nen klei­nen See und bot immer Ausblicke auf die höchs­ten Berge die­ser male­ri­schen Gegend. Ein lie­be­voll ange­leg­ter Picknickplatz bot sich als will­kom­me­ne Unterbrechung an, bevor man dann voll mit neu­en Eindrücken im uri­gen Lokal bei Mercedes den Wandertag bei einer gelun­ge­nen Paella stil­voll aus­klin­gen ließ. 

Wanderung 2: „Barranc del Arc“, geführt von Ingrid

Eine über­ra­schend gro­ße Gruppe kon­di­ti­ons­star­ker Wanderer beglei­te­te mich heu­te auf unse­rer Rundwanderung durch den Barranc del Arc. Die immer noch blü­hen­den Mandelbäume bil­de­ten einen lieb­li­chen Kontrast zu den stei­len, von Höhlen durch­zo­ge­nen Felswänden. Duftender Ginster und medi­ter­ra­ne Kräuter waren kos­ten­lo­se Beigaben auf unse­rer 12 km lan­gen Wanderung, bei der man ob der Vielfalt der land­schaft­li­chen Schönheiten nicht umhin kam, immer wie­der den Fotoapparat zu zücken. Halbverfallene mau­ri­sche Ruinen erin­ner­ten an die Vergangenheit und Dreschplätze an das har­te Leben der Vorfahren, damals als man weit­ab von jeg­li­cher Zivilisation hier leb­te und arbei­te­te. Das Beeindruckendste aber ist und bleibt die gran­dio­se Architektur der Landschaft, die man, ein­mal gese­hen, so schnell nicht wie­der ver­gisst. Nach die­ser doch recht lan­gen Runde freu­ten auch wir uns auf die Paella bei Mercedes, wo wir den Tag gemein­sam gut gelaunt aus­klin­gen ließen. 

Ingrid Lechner

Vorschau 06. März:
Für Alle: Leichte, wun­der­schö­ne Wanderung zur reiz­vol­len Schmugglerbucht, geführt von Gerth

27.02.2019 – Doppelwandertag im Bergdorf Sella
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