O Schreck, der Morgen prä­sen­tier­te sich sehr win­dig und mit tief­lie­gen­den Wolken. Beim Losfahren zeig­te sich jedoch, daß in der ande­ren Marina der Himmel wol­ken­los war. Das Ziel der Aitana in der Marina Baja, mit sei­nen 1.558 m der höchs­te Berg der Comunidad Valenciana.

Hinter dem Mascarat-Tunnel Erleichterung: wind­still. Nach einer zum Schluß sehr hol­pe­ri­gen Anfahrt ab Benifató zur Partagat-Quelle sind wir unter­halb des Aitanamassivs. Die stei­len Felswände vor uns geht es ste­tig berg­auf. Unwirtlich sieht die Gegend aus und die Felsbrocken strah­len bereits die über 20 °C ab. Es wird grü­ner und die weni­gen schat­ti­gen Plätze wer­den für Trinkpausen genutzt. Hagebuttensträucher säu­men den Pfad, haben kaum Früchte. Bienen und Hummeln sind eif­rig an der Arbeit. Zum Glück kann der Wasservorrat an der Quelle wei­ter oben ergänzt wer­den. Aber vor­her wird der Schneebrunnen bestaunt, der etwas wei­ter unter­halb liegt. Er hat kein Dach so wie ande­re und es kann hin­un­ter­ge­gan­gen wer­den. Nach einer küh­len Stärkung an der Quelle set­zen wir unse­ren Weg auf dem bota­ni­schen Pfad fort (Hinweisschilder auf Kräuter, wo lei­der noch kei­ne sind) und uns zum „Passet de Rabosa“ bringt – valen­cia­nisch für Fuchsdurchschlupf. Hier muss geklet­tert wer­den, um dann vor der Felsspalte zu ste­hen, durch die man zum „Avenc“ gelangt – eine tie­fe Erdbebenspalte. Vor zwei Jahren war die­ser „Passet“ nur mit Mühe zu durch­klet­tern. Eine Kette wur­de gespannt, die das Hochsteigen erleich­tert. Weiter hin­ten lie­gen Brocken.

Anmerkung: es kann auch oben rum gestie­gen wer­den, ist nur nicht so inter­es­sant. Das zwei­te Hindernis folg­te sogleich: das Hinuntersteigen in den „Avenc“. Zwar nicht ganz in die Tiefe doch ein gutes Stück. Begrüßt wur­den wir von Moos, uri­gem Wurzelwerk und einer Galerie „still­ge­leg­ter“ Stalagmiten. Einfach nur gigan­tisch, was das dama­li­ge Erdbeben da ange­rich­tet hat und wie klein wir dort wir­ken. Unser Picknickplatz liegt im Halbschatten, nicht weit von wei­te­ren Spalten, in die man sich höchs­tens absei­len kann. Diese Spalten sind ein­zig­ar­tig. Größere Wandergruppen tau­chen auf. Da wir etwas spät los­ge­gan­gen sind, fällt der höchs­te Punkt des Aitana weg und machen uns gleich auf den Rückweg. Einen Teil legen wir an der Kante zurück, der uns einen ande­ren Blick über den Aitana gibt. Tief unten schlän­gelt sich der Pfad, auf dem wir ent­lang sind. Der Panoramaweg läßt an Aussichten nichts zu wün­schen übrig: der Puig Campana mit sei­nem mar­kan­ten feh­len­den Stück, der ungleich klei­ne­re Ponoig zur lin­ken. Dahinter die Sierra Helada zu erah­nen. Rechts der Amadorio Stausee. Vom klei­nen Peñon de Ifach, dem Bernia, dem Castellet von Castell de Castells, der Stausee von Guadalest, der Malla del Llop und der Serrella ist alles dabei. Der Montgo und die Cumbre del Sol wer­den von Wolken über­rannt. Der Weg zieht sich ziem­lich in die Länge, aber bald ist der Abstieg geschafft und es geht auf einer Piste gen Parkplatz. Hin und wie­der lie­gen Aromen in der Luft, die stark an Maggi erin­nern. Die mach­ten uns letzt­lich Appetit auf einen Restaurantbesuch unweit von Benifató wo wir lecke­res Essen bekamen.

Suscha Borchers

26.4.2023 – Aitana – Abenteuer Erdbebenspalte
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