Wild, felsig, unnahbar und zerklüftet, das ist der erste Eindruck, den die Sierra de Segaria dem Betrachter vermittelt. Sehr markant erhebt sie sich direkt hinter dem Küstenstreifen bei Vergel und trotz ihres attraktiven Aussehens war sie aufgrund fehlender Markierungen den Wanderern bisher weitgehend unbekannt. Nun wurde der Gebirgsstock vor einigen Jahren dankenswerterweise für die Allgemeinheit erschlossen und diverse Routen verschiedener Schwierigkeitsgrade möglich gemacht.
Unsere, unter der Führung von Gerth absolvierte Route zum Portet de Ondara gilt als die anspruchsvollste, besticht durch eine abwechslungsreiche Wegführung, eine frappierende Aussicht und setzt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraus.
Zwischen großen Felsblöcken aufsteigend, zieht sich der Pfad anfangs recht gemächlich und abwechslungsreich am Südhang der Segaria dahin. Gekonnt führt die Route dann durch die Felsregionen, was eine reine Freude für unsere konditionsstarke Gruppe war. Die nötigen kleinen Verschnaufpausen ließen sich wunderbar zum Betrachten der frappierenden Gegend nutzen, wo der Blick von Montgó über Bernia und Ferrer bis zur Sierra de Carrascal reicht.
Nach etwa 2 Stunden Aufstiegs hatten wir den aussichtsreichen Kamm „Portet Ondara“ in 410 m Höhe erreicht. Das sind die glücklichen Momente beim Wandern, wenn sich nach einem steilen Anstieg der Blick in alle Himmelsrichtungen öffnet. Und die Kontraste, die dergestalt die Sinne bestürmen, sind bezwingend. Tief unten liegen die Reisfelder, dahinter erheben sich die gezackten Bergketten bis weit in die Region Safor und davor glitzert der Küstenstreifen im Sonnenlicht.
War der Aufstieg schon hart, so musste man auch beim Abstieg recht genau auf die steinigen Pfade achten und durfte sich keinen Fehltritt erlauben. Umso größer ist dann die Freude der Wanderführer, wenn alle glücklich, zufrieden und ohne Blessuren am Ziel ankommen. Der wunderschöne Tag fand in einem netten Lokal seinen fröhlichen Abschluss.
Ingrid Lechner