Nach der lan­gen Sommerpause erklär­ten wir zum Start in unser Herbsthalbjahr die Gegend zwi­schen Sierra de Carrascal und Vall de Pop zu unse­rem alpi­nen Wunderland. Man konn­te wie­der wäh­len zwi­schen zwei unter­schied­lich schwe­ren Wanderungen und nach einer gemein­sa­men Begrüßung in Parcent trenn­ten sich unse­re Wege. 

1. Leichte Wanderung durch das lieb­li­che Vall de Pop (geführt von Gerth)

Von Parcent aus star­te­ten wir in Richtung Jalón. Schöne Wanderpfade, teils durch schat­ti­gen Wald, teils durch son­ni­ge Weinplantagen, waren das Markenzeichen die­ser neu gewähl­ten Route. Die Natur war durch die vor­her­ge­gan­gen Regenfälle zu neu­em Leben erwacht und erstrahl­te in fri­schem Grün. Die Sonne mein­te es recht gut mit uns, aber die kurz vor der Ernte ste­hen­den Weintrauben erin­ner­ten uns trotz­dem vehe­ment an den bevor­ste­hen­den Herbst. Und immer gab es auf die­ser abwechs­lungs­rei­chen Route etwas zu bewun­dern. War es hier ein 500 Jahre alter knor­ri­ger Olivenbaum, dort die prall gefüll­ten Rebstöcke oder auch die Aussicht auf die umlie­gen­den Bergketten und den hüb­schen Ort Parcent. Am Ende waren wir uns wie­der einig: Das uri­ge Vall de Pop ist zu jeder Jahreszeit ein ech­tes Wanderparadies!

In einem schat­ti­gen Gartenlokal in Parcent lie­ßen wir nach 4 abwechs­lungs­rei­chen Stunden die­se noch som­mer­lich ange­hauch­te Wanderung bei gutem Essen und net­ten Gesprächen har­mo­nisch aus­klin­gen. (Ingrid)

2. Schwere Wanderung über die Sierra de Carrascal (geführt von Hubert)

Nach einem hei­ßen Sommer und den hef­ti­gen Regenfällen woll­ten wir die Sierra del Carrascal (benannt nach den Hölzern die dort wach­sen wie Steineichen) in Angriff neh­men. Bei ange­neh­men 21°C und blau­em Himmel star­te­ten wir mit einer über­sicht­li­chen Guppe von fünf Personen auf einer Zementpiste. Nach eini­gen Minuten erreich­ten wir das letz­te Haus, wo der Pfad beginnt. Langsam stei­gend, hin und wie­der im Zigzag weil der Regen ein­ge Wegstücke aus­ge­wa­schen hat. Dann begann der Schweiß lang­sam zu flie­ßen. Nach eini­ger Zeit erreich­ten wir die Quelle La Foia, aus der das Wasser kräf­tig floß. Hier die ers­te Trinkpause und wir konn­ten den letz­ten Schatten für die nächs­ten Stunden genie­ßen. Wildschweinspuren waren ab da unse­re stän­di­gen Wegbegleiter. Nur lei­der ver­steck­ten die sich vor uns. Der Weg gesäumt von wil­den Kräutern, Heide, Macchia und ver­trock­ne­ten Bäumen, führ­te uns der Pfad immer höher und belohn­te uns schon früh mit einer tol­len Aussicht auf Parcent, den Montgo, Segaria und ande­re Berge. Bei einem Plateau kamen wir an einem Pouet de la Mina del Ferrer vor­bei, ein unschein­ba­rer klei­ner Brunnen, der ohne die­ses Hinweisschild wohl kaum Beachtung fin­den wür­de. Hier konn­ten wir einen letz­ten Blick auf die Sierra del Carrascal wer­fen, denn auf dem wei­te­ren Weg nach oben gibt es kei­ne Möglichkeit mehr. Nach eini­gen Gehminuten erreich­ten wír den Alt del Populi, wo wir bei som­mer­li­chen Temperaturen ohne gro­ßen Schatten (es gibt nur klei­ne Bäumchen) eine Trinkpause ein­leg­ten, um uns für den stei­len Aufstieg ohne Zigzag zu stär­ken. Die Schweine-Nasen hat­ten den Weg so auf­ge­lo­ckert und die Hufe es rut­schig gemacht, das es schwer war die­sen Hügel zu bezwin­gen. Also auf Turbo geschal­tet und hoch. Auf der nächs­ten Höhe ange­kom­men, gab es ein kur­zes ange­neh­mes Stück, wo wir einen kur­zen Blick auf den Barranco Almadich zur Rechten hat­ten. Der Cocoll mit sei­ner Feuerwache und weit dahin­ter der Malla del Llop und die Serrella. Nach etwas über zwei Stunden gab es dann die umfas­sen­de­re Aussicht. Zur Rechten der Puig Campana, Sanchet, das Castillo von Castell de Castells zu erah­nen. Auch der Aitana war gut zu erken­nen. Je wei­ter wir kamen, umso mehr kris­tal­li­sier­ten sich die Sierra Helada und die Benidormer Hochhäuser aus dem Dunst her­aus. Dann war ein gutes Auge gefragt. Im Steinmeer waren die Markierungen nicht gut zu sehen. Dann wech­sel­te der Pfad von der lin­ken Seite auf die Rechte des Höhenzuges und ließ immer neue Aussichten zu. Tief unter uns konn­ten wir einen Teil des Pfades sehen, den wir zuvor gegan­gen waren. Kurz vor den Antennen fan­den wir einen Logenplatz für unser hart erar­bei­te­tes Picknick mit Blick auf Tárbena. Zur Linken das Bernia-Massiv mit der vor­ge­la­ger­ten Sierra del Ferrer. Ein mil­des Lüftchen weh­te und mach­te es per­fekt. Gestärkt mach­ten wir uns auf den letz­ten Teil. Ab dem Feuerwachthaus ein kur­zes Stück auf der Betonpiste und folg­ten dann einem Pfad der uns fast bis zum Restaurant Coll de Rates brach­te. Dort ent­schie­den wir uns für eine kur­ze Einkehr. Nach dem Auftanken dann der rest­li­che Weg, auf einem his­to­ri­schen, dem Cami de les Revoltes o de la Pansa (der Rosinen). Am Ende die­ses Weges wähl­ten wir eine Abkürzung. Es ging an einer kaput­ten alten Wasserleitung vor­bei und als ulti­ma­ti­ve Probe galt es einen umge­stürz­ten Baum zu pas­sie­ren, das alle mit Bravur meis­ter­ten. So kamen wir wie­der nach gemach­ten 12,1 km und 700 HM am Anfang unse­rer Strecke raus und erreich­ten glück­lich und zufrie­den die Autos.“  (Text von Suscha)

Ich dan­ke mei­nen Wanderführern für die lie­bens­wer­te Führung und freue mich auf wei­te­re schö­ne Wanderabenteuer. 

Ingrid Lechner

Vorschau: 25. September
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18.09.2019 – Doppelwandertag – Vall de Pop – Sierra de Carrascal
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