Wie ein Fels in der Brandung erhebt sich, nur wenige Kilometer hinter dem Golf von Valencia, der Felsklotz Montdúver. Sein Erkennungsmerkmal ist das Antennengewirr auf dem 843 m hohen Gipfel, das von fast allen Höhenzügen der Costa Blanca zu sehen ist. Nur durch einen felsigen Bergkamm getrennt, fristet sein Nachbarberg und kleinerer Bruder ein unverdientes Schattendasein. Die Rede ist vom Penyalba, der sich mit einer Gipfelhöhe von 772 Meter und einer überaus beeindruckenden Silhouette durchaus sehen lassen kann. Seine Südwände fallen mehrere Hundertmeter senkrecht ab und sind bei Kletterern sehr beliebt, beherbergen sie doch Routen bis zum 6. Schwierigkeitsgrad. Aber wie jeder Berg besitzt auch er eine lieblichere Seite, die sich für den ganz normalen Bergwanderer zur Gipfelbesteigung nutzen lässt.
Dass diese Gipfelbesteigung trotz allem seine Schwierigkeiten birgt, wurde uns allen ganz schnell klar. Eine kleine Hilfe waren die verankerten Seile, an denen man sich hochziehen und halten konnte. Als wir dann das felsige Gipfelplateau erreichten, erwartete uns eine Fernsicht vom Feinsten und ein Gipfelbuch, in dem wir uns verewigten. Nachdem die konditionsstarke Gruppe auch den Abstieg bis zum Sattel bravourös gemeistert hatte, setzte sich unsere Route auf dem Kamm fort, wo man etwas abenteuerlich zwischen zwei engen Felsen hindurch klettern musste. Aber das machte der Gruppe sichtlich Freude, etwas Abenteuer gehört beim Bergwandern immer dazu! Danach genossen wir die herrliche Fernsicht auf Les Foies, das Tal Valldigna und die Sierra Corbera. Rechts gegenüber grüßten der Aldaia-Gipfel, die Gebirgszüge Buixcarro und Marxuquera, tief unten das liebliche Tal von Barx-La Drova und natürlich der nicht zu übersehende Montdúver. Beim Abstieg durch die grünen Berghänge zeigte sich, dass der Frühling nun auch seinen Einzug in den Bergen gehalten hat. Die kleinen Frühlingsblumen konkurrierten mit dem gelb blühenden Ginster um die Wette und die ersten Zistrosen zeigten ihre schöne Farbkomposition. Diese besondere Wanderung, unter der Führung von Gerth, fand in einem urigen Lokal in Barx seinen gemütlichen Ausklang.
Ingrid Lechner
Vorschau: 25. April, Leichte Wanderung mit Joachim „Die Höhlen vom Montgó“ .