Ein perfekter Tag für eine perfekte Abschlußwanderung vor den Club-Ferien.
Anstelle der steilen Betonpiste, die in dem kleinen Dorf Forna zwischen den Häusern hochgeht, entschied ich mich für einen nicht markierten Pfad oberhalb des Parkplatzes. Schnell geht es in die Höhe und der Blick auf das Dorf wird teilweise frei. Weiter oben an der Betonpiste ein Zeichen, dass wir nun auf dem Pilgerpfad unterwegs sind. Nicht zu warm fließt trotzdem bald der Schweiß, denn wir müssen immer noch an Höhe gewinnen. Auffallend viele Schmetterlinge, wo die Sonne hinschien. Leider begleiteten sie uns nicht.
Auf Sonne folgt Schatten. So gesehen ein herrlich zu gehender Pfad durch einen lichten Wald. Bald kam die Kreuzung, wo es sich zwischen Villalonga und Font d´en Carròs zu entscheiden hat. Da wir eine Runde machten, Richtung Font d´en Carròs. Von dem Wald mussten wir uns jedoch bald trennen. Und wieder bergauf, nur nicht so steil. Die Berge im Hinterland wurden sichtbar und die Stille wollte genossen werden. Nun war der Blick frei auf die Provinz Valencia. Gandia und Ador sichtbar. Der Monduver mit seiner markanten Form und Cullera. Die Höhenpromenade währte nicht lange, jetzt folgte der nicht einfache Abstieg. Stück für Stück arbeiteten wir uns runter und die Vegetation nahm wieder zu. Wild romantisch, knorrige Bäume mit ausladendem Geäst. Es dauert eine Weile, bis der tiefste Punkt erreicht ist. Dann ist es mehr ein Schlendern, bis die Straße erreicht ist. Dieser folgen wir bergauf bis zum letzten Haus. Hundegebell empfängt uns und nur ein paar Meter weiter wartet ein Rastplatz auf uns mit Aussicht. Sonnig und windstill läßt es sich dort gut aushalten.
Nach dem Kräfte sammeln folgen wir dem Pfad, der gleich hinter unserem Picknickplatz leicht in die Höhe geht. Dann kommt der steile Teil, wo die Hände gebraucht werden, zum Hochstemmen. Nun ist auch Font d‘den Carros zu erkennen. Viel Wald und Pisten werden sichtbar. Dann ist es geschafft und stehen auf der Forstpiste. Wir wenden uns nach links, wo am Wegende die ganze Küste von Cullera bis Dénia sichtbar wird. Dieser kleine Abstecher hat sich gelohnt und dann geht es eine Weile in die entgegengesetzte Richtung runter. Der einzige Schandfleck ist der riesige Steinbruch bei Forna. Da sieht man besser weg. Interessanter sieht da die restaurierte Burg Fornas aus, die rechts vom Steinbruch steht. Leider ist sie nur sonntags geöffnet.
Der nächste Abzweig, ein unscheinbarer Waldweg – aber ausgeschildert – mündet dann in den Pfad bergab und in Schlangenlinien geht es Richtung Forna, welches erst spät sichtbar wird. Der Wald endet kurz vor dem Dorf und durch eine schöne gepflegte Gasse gelangen wir auf die Hauptstraße. Na, eine Straße nicht direkt, Pflastersteine. Praktischerweise befindet sich an der Hausecke ein Laden, der eigenen Honig verkauft. Da wird auch gleich zugeschlagen. Das Dörfchen mit weniger als 100 Einwohnern ist pittoresk, sehr gepflegt und an den Fassaden ranken sich teils Weinreben. Richtig schmuck.
Unser reservierter Tisch ist auf der Terrasse unter einem Baum. Besser hätten wir es nicht treffen können vor der Sommerpause.
Suscha Borchers