Das Meer rauschte leise, Möwen zogen ihre Kreise und die Sonne schickte uns ihre wärmenden Strahlen, als wir von der Playa del Torres in Villajoyosa zu einer von mir neu entdeckten Küstenwanderung aufbrachen. Mediterrane Kräuter verströmten ihren Duft und idyllische Buchten zogen die Blicke auf sich. Sanft stiegen wir auf zum Mirador del Conill, wo sich eine Foto- und Verschnaufpause anbot. Von da aus war auch schon unser nächstes Ziel der Torre del Aguiló gut zu erkennen, den wir nach sanftem Anstieg durch herrlichen Pinienwald erreichten.
Was für eine Aussicht erwartete uns hier!
Das „schrecklich schöne“ Benidorm lag uns zu Füßen und die gesamte Costa Blanca Bergwelt zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Südlich reichte der Blick bis zum Cabo de Santa Pola, dahinter ließ sich das Mar Menor erahnen.
Weiter ging es auf schönen Wegen zu den auf einem aussichtsreichen Hügel gelegenen „Casas de Carabinieres“. Diese mittlerweile verfallenen Gebäude dienten in den vergangenen Jahrhunderten, zu Zeiten des regen Schmuggels, den Ordnungshütern als Unterkunft. Heute schlummern sie im Dornröschenschlaf vor sich hin und regen uns Wanderer doch immer wieder ein wenig zum Nachdenken an.
Unser Rückweg gestaltete sich recht abwechslungsreich, wo sich beim schlendern durch diese wundervolle Bergeinsamkeit, nahe an Benidorm und doch weit weg von jeglicher störender Zivilisation, die außergewöhnlich schöne Landschaft so richtig genießen ließ.
Fast waren wir ein wenig traurig, als wir nach 3,5 Stunden aussichtsreichen Wanderns unseren Ausgangspunkt erreichten. Aber das gute Essen in der idyllischen Bucht weckte schnell alle Lebensgeister und wir ließen in Gedanken die abwechslungsreiche Strecke nochmal genüsslich Revue passieren. Und alle waren wir uns einig, dass es sich immer wieder lohnt, für eine schöne Wanderung auch ab und zu mal ein paar Kilometer weiter zu fahren.
Ingrid Lechner
Vorschau: 23.10. Doppelwandertag mit Hubert und Gerth