1.) Durch den Barranco de l´Hedra zum 1. Montgó-Gipfelkreuz
Mit 13 wackeren Wanderfreunden ging es durch den kühlen Barranco. Da er im Schatten lag, waren noch keine Schmetterlinge und Bienen unterwegs. Ich bekam jedoch eine Menge feiner Spinnenweben ab, die über den Weg gesponnen waren, so fein, dass unsichtbar. Weiter unten sind Terrassen zu erkennen, die wer- weiß- wann- errichtet wurden.
Die Felswände zur linken gehen senkrecht nach oben und bieten diversen Vögeln einen Lebensraum. Der Waldpfad wechselte zu steinigem Untergrund, wo es dann stetig höher ging und schweißtreibend wurde. Nach gut einer Stunde war der Punkt erreicht, wo es nach einem Baldachin abrupt nach rechts hoch geht. Täte man geradeaus weitersteigen, endet man vor einer senkrechten Wand. Dort die erste Trinkpause. Erst gerade dann in „Stufen“ ein sich hochwindender Pfad.
Dann kamen die ersten „toll und grandios“ Ausrufe. Der Barranco mit seinen Pinien und üppiger Vegetation offenbarte sich immer mehr unter uns. Schon urig, dass sich da überhaupt ein Weg langschlängelt, der am Anfang nicht als Wanderweg markiert ist. Zu der einen Seite blauer Himmel und zur anderen – leider – Nebelwolken. Lange Gesichter, denn es fing so vielversprechend an. So sollte es die ganze Zeit während des Aufstiegs bleiben. Der guten Stimmung schadete es jedenfalls nicht. Sehr viele kleine Palmen säumen den Weg, der deswegen teils schlecht zu sehen und feucht ist.
Nach 2 Stunden erreichten wir das Kreuz (690m). Es war Windstill, obwohl die Wolken schnell vorüberzogen. Leider forderte der Montgó seinen Tribut, es mußten 2 Personen verarztet werden. Der Berg ist nicht leicht zu begehen. Nach ausgiebiger Pause und Fotosession – schwierig ein nebelfreies Fenster zu finden – gingen wir den Rückweg an. Als Denia immer besser in Sicht kam, ließ die Sonne sich endlich blicken. Sodann zeigten sich auch Schmetterlinge. Einem Deutschen mußten wir den Weg weisen; er hatte sich verfranzt. Zwei „Wanderer“ waren so kurios gekleidet, wir mußten einfach 2x hinsehen.
Den Ausblick auf den Golf von Valencia ließen wir hinter uns als der Abstieg begann. Gut die Hälfte steinig, später ein zementierter mit Steinplatten ausgelegter Weg. Tief unter uns der Parkplatz mit unseren Autos. Nachdem alle unten waren, wartete das Restaurant mit leckeren Gerichten auf uns.
Text u. Fotos: Suscha
2.) Umrundung des Stausees von Guadelest
Wer im Hinterland der Costa Blanca den Inbegriff alpiner Landschaft sucht, ohne sich auf schwierigen Wegen zu verausgaben, sollte einmal den Stausee von Guadalest umrunden. Hier wird ihm ein klassisches Tal mit grünen Wiesen, dunklen Waldflanken und wuchtig aufragenden Felsbastionen vor Augen geführt. Rund 700 Meter beträgt der Höhenunterschied zwischen dem Gebirgskamm der Aixorta und dem idyllischen Talboden, in den sich der fjordähnliche Stausee malerisch schmiegt. Von allen Gipfeln zieht er die Blicke auf sich und lässt den Wanderer mit Begeisterung die Kamera zücken.
Die Sonne strahlte vom blauem Himmel, als wir mit einer gut gelaunten Gruppe zu dieser herrlichen Seeumrundung aufbrachen. In leichtem Auf und Ab führte uns der von Feigen‑, Oliven‑, Mandel- und Johannisbrotbäumen gesäumte Weg durch eine grandiose Landschaft. Immer wieder machte der glitzernde, azurblaue See auf sich aufmerksam. Man baute ihn vor 50 Jahren, um die Trinkwasserversorgung der Küstenbevölkerung auf Dauer zu sichern. Mittlerweile hat sich eine äußerst interessante Vegetation rundherum entwickelt. Über die wie gemalt an den grünen Berghängen klebenden Bergdörfer Beniardá und Benimantell schweiften unsere Blicke hinauf zu den steilen Felswänden der 1558 m hohen Sierra Aitana, höchster Berg der Region. Gegenüber machte auf einem markanten Felsvorsprung das maurische Castellet von Castell de Castells auf sich aufmerksam, und auch der majestätische Malla de Llop zeigte uns seine beeindruckenden Flanken. Welch ein unvergessliches Bergpanorama!!
Mit diesen herrlichen Ein-und Ausblicken verging die Wanderzeit wie im Fluge, und so war man fast ein wenig traurig, nach 3,5 Stunden am Ausgangspunkt angekommen zu sein.
Doch ein gemeinsames Mittagessen in einem hübschen Restaurant verlängerte das nette Beisammensein und rundete diesen einzigartigen Wandertag letztendlich stilvoll ab.
Ingrid Lechner
Vorschau: 20.10. Panoramawanderung auf den aussichtsreichen Höhen der Seguili..