Nun end­lich hat­te der Frühling auch in der Sierra de Espuña sei­nen Einzug gehal­ten. Schon der Anfahrtstag über­rasch­te uns mit strah­len­dem Sonnenschein und so blieb es auch die kom­men­den Tage. Auch dies­mal besuch­ten wir das Infozentrum, wo wir gut mit Wissen aus­ge­rüs­tet unse­re Wandertage star­te­ten. Kleine gesund­heit­li­che Zwischenfälle muss­ten gleich am ers­ten Tag gemeis­tert wer­den, wobei es sich mal wie­der zeigt, wie gut es ist, wenn man zusätz­lich einen kom­pe­ten­ten Wanderführer an sei­ner Seite hat, der die Wege kennt. So konn­ten wir uns tei­len, der Tag ver­lief letzt­end­lich für alle zufrie­den­stel­lend und ende­te mit einer lus­ti­gen Einkehr in einem uri­gen Berggasthaus. Als klei­nes will­kom­me­nes Abenteuer erwies sich dann die Fahrt auf den schma­len und kur­ven­rei­chen Straßen über den Bergpass zu unse­rem gebuch­ten Hotel. Hier war die Überraschung groß, denn mit so einem wun­der­ba­ren Hotelambiente hat­te nie­mand gerechnet. 

So genos­sen wir unse­re Wandertage in die­ser herr­li­chen Region, die man berech­tig­ter­wei­se „die grü­ne Lunge von Murcia“ nennt. Wir stie­gen hin­auf zu den Höhen des Pedro Lopez, wo wir zu unse­rer gro­ßen Überraschung einer­seits auf schnee­be­deck­te Berge, ande­rer­seits bis zum Meer bei Mazarron blick­ten konn­ten. Wir umrun­de­ten den Morron Espuña, bewun­der­ten die grü­nen Berghänge, die gut aus­ge­bau­ten und mar­kier­ten Pfade und die gepfleg­te Bergregion. Die Hänge waren über­zo­gen mit rosa und weiß blü­hen­den Zistrosen, der gel­be Ginster leuch­te­te und die Bergkräuter ver­ström­ten ihren Duft. Das Highlight aber bescher­ten uns die Tiere. Plötzlich und uner­war­tet quer­ten immer wie­der gro­ße Rudel von Mähnenspringern und ibe­ri­schen Steinböcken unse­re Pfade. Darauf hat­ten wir schon lan­ge gewar­tet und die Fotoapparate wur­den gezückt. Ein beson­de­res Kulturgut in der Sierra de Espuña sind auch die 26 Schneebrunnen, von denen wir den schöns­ten und größ­ten einen Besuch abstatteten. 

Es waren fröh­li­che und inter­es­san­te Wandertage, für die ich mich bei mei­nen Mitwanderern herz­lich bedan­ke. Es ist schön, wenn eine Gruppe immer gut zusam­men­hält und einer für den ande­ren da ist. Das bewies sich wie­der ein­mal, als uns ein gesund­heit­li­cher Zwischenfall über­rasch­te. Wir benö­tig­ten eine schnel­le Bergrettung, was Gerth selbst­los und mit viel Herzblut über­nom­men hat. Er orga­ni­sier­te die Guardia Civil, die er dann auf einem lan­gen Abstieg und in unge­wöhn­lich schnel­lem Tempo auf schma­len Bergpfaden zur Betroffenen brach­te. Ich dan­ke auch Achim und Conny N., die bis zum Hubschraubereinsatz dort aus­harr­ten, damit ich den Rest der Gruppe wei­ter­füh­ren konnte. 

Dank der schnel­len Hilfe und der guten Organisation ist alles gut aus­ge­gan­gen und wir sind um eine wirk­lich wert­vol­le Erfahrung rei­cher. So freu­en wir uns jetzt schon gemein­sam auf den nächs­ten Höhepunkt in die­sem Wanderhalbjahr, näm­lich unse­re Juni-Wanderwoche im Ordesa-Nationalpark in den Pyrenäen. 

Ingrid Lechner

10. – 13. 04. 2019 Frühlingswandertage in der Sierra Espuña – 2. Gruppe
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