Bei knackiger Kälte versammelten sich die Mutigen teils gut vermummt zur ersten Wanderung im neuen Jahr unterhalb der Ermita. Diesmal war eine völlig neue Variante dran, die gut mit Farbe (grün-weiß) bzw. Steinmännchen markiert ist.
Rechts neben der Ermita geht es abwechselnd über Felsen und Pfad recht steil zum Kreuz. Die Belohnung folgt auf dem Fuße, nämlich eine super Sicht auf das Städtchen und me(eh)r. Nach kurzer Pause zum Atem holen und Teil-Entledigung der Kleidung geht es dann deutlich entspannter auf dem geschwungenen Pfad weiter. Der Blick schweift über die Schlucht, tief unter uns der ausgewiesene Hauptpfad, auf den wir weiter oben noch stoßen werden. Die Segária und das Orbatal zur Rechten.
Allmählich wird es angenehm warm, kein Lufthauch weht. Überall aufgebuddelte Erde. An einer Gabelung angekommen, links geht es runter zum Hauptpfad, wo das Schild des zum Cementerio de Burros , dem Eselsfriedhof, steht. Vielleicht ist es nur der Fantasie jemandes entsprungen, denn es gibt keinerlei Information über diesen. Einige von uns haben sich über die dortigen Mauern zu einer Art Corral durchgekämpft und einen Blick über den Abgrund geworfen. Dort hätten damals die Esel durchaus „entsorgt“ werden können. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass die Leute ihre kranken Tiere vor langer Zeit dort ließen zum Sterben.
Immer Obacht, mit den Piniennestern kommt es bald auf den Hauptweg, der an einem nach und nach zusammengebauten Häuschen vorbeiführt. Auf einem nichtmarkierten Nebenpfad wird ein Großteil des Gebietes sichtbar. Zerteilt von barrancos , an deren Rändern Ruinen und Terrassen liegen, die von harter Arbeit auf dem kargen Boden zeugen. Der Pfad führt über ein „Grundstück“ mit neuem Haus und Anpflanzungen; hier bietet sich eine Trinkpause an. All das Material muß mit Mulis hingebracht werden. Einmal ist mir einer mit seinem Herrn begegnet. Ein wenig später kommen wir an einen breiten Weg, am Rand ein Brunnen mit Wasser und versteckt gelegenen Ruinen. Der Montgó ist stets präsent, wacht über alles. An eingezäunten Terrassen mit jungen Weinpflanzen geht es vorbei. Vor der Pandemie wurde da noch das Gelände geräumt, nichts war eingezäunt. Auf einem schönen Pfad gelangten wir zum Picknickplatz, der auch für ein Nickerchen genutzt wurde. Kein Bienengesumm oder Vogelstimmen, kaum Blütenpracht. Winter!
Während des weiteren Marsches langsam bergab wiederum Einblicke in barrancos und Terrassen, alles sauber angelegt. Die Umgebung ist geprägt davon. Der Blick wurde frei auf die Urbanisationen von Gata und Pedreguer. Leider liegt eine Strecke Asphalt noch vor uns bis wir zum Park kommen, von wo aus ein Pfad an den Hintergärten vorbei führt. Vorher üppige Vegetation, nun gestutzt und gesäubert, sieht diese Gegend ganz anders aus. In der Ferne hoch oben das Kreuz der Ermita San Blais thront, wo wir hochstiegen.
Hinterher belohnten wir uns mit einem leckeren Menü.
Suscha Borchers/Wanderleitung