Heute feiern wir den Europatag 2020, Día de Europa.
Dieser Tag wird in ganz Europa in unterschiedlicher Form gefeiert. In Spanien ist die Gestaltung des Tages den einzelnen Kommunen überlassen. In der Vergangenheit wurde dieser Tag auch in Dénia in unterschiedlicher Form seitens des Ayuntamiento bedacht; in den vergangenen beiden Jahren fielen organisierte Aktivitäten leider aus. In diesem Jahr nun können wiederum keine Veranstaltungen mit unseren spanischen Gastgebern und europäischen Mitbewohnern stattfinden.
Wir freuen uns aber, dass Catherina Celma, die Vizepräsidentin des Rates für Ausländerfragen in Dénia, uns eine Grußbotschaft hat zukommen lassen.
Wir werden ihr im Namen aller Euroclub-Mitglieder danken.
Anhängend danach findet Ihr auch eine Botschaft des deutschen Außenministers Heiko Maas.
Auch ich wünsche allen Mitgliedern des Euroclub Dénia einen friedvollen Tag und wiederhole gern die Worte von Catherine. „Akzeptieren wir einander mit unseren Unterschieden, unseren Mängeln, unseren Qualitäten und seien wir vor allem solidarisch miteinander.“
Aloys Kolbeck
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Catherine schreibt:
Liebe Freunde
Unter diesen ganz besonderen Umständen, die wir uns nie hätten vorstellen können, dass wir sie erleben würden, erscheint es mir unerlässlich, am Europatag eine Botschaft der Solidarität und Brüderlichkeit nicht nur an die in Europa ansässigen Menschen zu richten, sondern an die gesamte spanische Bevölkerung von Denia und an die ausländischen Bewohner aller Nationalitäten.
Wir haben das Privileg, in einem der Gebiete mit den geringsten Auswirkungen des Covid-19 zu leben, und wir müssen die Regeln der Auflockerung der Ausgangssperre weiterhin gewissenhaft einhalten, um nach und nach unser soziales Leben wieder in Ordnung zu bringen.
Diese Pandemie muss uns zwingen, uns anders zu verhalten. Mehr Aufmerksamkeit für andere, insbesondere für unsere Ältesten, die Schwächsten und die Bedürftigsten.
Heute ist jeder von uns verwundet, sowohl durch die Auswirkungen in unserem Heimatland als auch durch Spanien, unser Gastland. Hoffen wir, dass unsere europäischen Nationen nach Überwindung dieser Krise ihre Bindungen stärken werden, um die ernsten wirtschaftlichen Probleme anzugehen. Wir haben in diesen schwierigen Zeiten gesehen, dass Dénia eine Stadt ist, in der Solidarität ein wesentlicher Wert ist. Wir müssen daher allen Mitarbeitern des Krankenhauses, allen sozialen Wohlfahrtsverbänden, der Großzügigkeit der Freiwilligen und auch unserer Kommunalverwaltung und anderen lokalen Behörden danken, deren gute Arbeit es uns ermöglicht, den Erfolg unserer Wahl die Stadt Dénia als Ort für unser Leben außerhalb unserer Länder zu bestätigen.
Akzeptieren wir einander mit unseren Unterschieden, unseren Mängeln, unseren Qualitäten und seien wir vor allem solidarisch miteinander.
Catherine CELMA
Vizepräsidentin des Rates für Ausländerfragen
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Zum Europatag (09.05.) sagt der deutsche Außenminister Heiko Maas:
Die Europäische Einigung ist ein Geschenk – gerade für uns Deutsche. Das ist uns in diesen Tagen, in denen wir das Ende des Zeiten Weltkriegs vor 75 Jahren begehen, besonders bewusst. Am 8. Mai 1945 wurde Europa vom Nationalsozialismus befreit – wir auch. Ein grausamer Krieg mit unvorstellbar vielen Toten und Vernichtung fand endlich ein Ende. Was wir in Europa seitdem aufgebaut haben, ist einzigartig auf der Welt. Darauf sind wir stolz und es ist gleichzeitig ein Ansporn in der aktuellen Krise.
Unser Europa – vereint in Solidarität und Vielfalt – wird herausgefordert, wie vielleicht seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr. Wir kämpfen gemeinsam mit dem tödlichen Coronavirus und seinen Folgen. Die Bilder aus den besonders betroffenen Regionen haben uns in ganz Europa tief berührt. Unser Dank gilt insbesondere allen in der Kranken- und Altenpflege, die um jedes Leben ringen.
Wenn wir an den Beginn der Krise zurückschauen, müssen wir uns offen eingestehen: Europa war nicht gut vorbereitet auf diese Pandemie. Die meisten Staaten waren in den ersten Tagen sehr mit sich selbst beschäftigt – auch Deutschland. Das war aber auch notwendig, um unsere eigene Handlungsfähigkeit zu sichern und dann auch anderen helfen zu können. Aber die Europäische Union ist seitdem mit jedem Tag an der Krise gewachsen. Wir haben in vielen Bereichen gemeinsame Antworten gefunden: Wir kooperieren bei der Beschaffung medizinischer Güter und der Forschung an Impfstoffen. Wir haben zum Beispiel in Deutschland Intensivpatienten aus Italien, Frankreich und den Niederlanden aufgenommen. Und: Wir haben in kürzester Zeit über eine halbe Billion Euro zur Krisenbewältigung mobilisiert.
Diese Solidarität unter den EU-Staaten ist weltweit einzigartig, auch das gehört zur Wahrheit dazu. Das sollte uns allen Mut machen für den langen Weg, den wir noch vor uns haben. Die Europäische Union soll gestärkt aus der Krise hervorgehen, das ist die Richtschnur für die deutsche Bundesregierung. Dazu wird Deutschland auch weiter einen solidarischen Beitrag leisten.
Ich wünsche Ihnen zum Europatag 2020 alles Gute – und bleiben Sie gesund!