Unsere heutige Reise führte uns nach Anna. Bei schönstem Wetter konnten wir unsere Reise mit 48 Personen starten. Einmal mehr wurden wir begleitet von unserem Reiseführer Rolf und unserem Busfahrer Luis.
Nach einer Busfahrt von rund 1,5 Stunden erreichten wir das historische Städtchen „ANNA“, wo wir die Reisenden in zwei Gruppen aufteilten. Die erste Gruppe ging zuerst zum Kaffee und anschliessend zur Führung im Palacio de los Condes de Cervellón, die zweite Gruppe machte einen Spaziergang zum Wasserfall.
Anna kommt aus dem arabischen und heisst so viel wie Quelle. Dank dem vielen Wasser konnten sich in früheren Zeiten verschiedene Betriebe ansiedeln, wie wir später beim Besuch des Palacio erfahren durften.
Das Städtchen ist umgeben von einem schönen Naturgebiet mit Wasserfällen und einer Lagune. Der Schlosspalast wurde im 12. Jahrhundert vom Grafen von Cervellón erbaut bevor darum herum das Dorf entstand. Das schön restaurierte Gebäude (2001–2007) befindet sich im Zentrum von Anna und beherbergt jetzt das Ethnologie- und das Wassermuseum. Auf dem Streifzug durch den Palacio bekommt man vermittelt wie wichtig das Wasser war und für die verschiedenen Fabriken wie zur Herstellung von Papier, Strom und vieles mehr genutzt wurde.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde der Palacio restauriert und als Wohnhaus adaptiert, nachdem König Felipe III. der Stadt Anna den Titel einer Grafschaft an Fernando Pujades de Borja verliehen hatte, der dort am 3. Mai 1604 mit seiner Familie lebte. Die erste Erwähnung, die wir über das Gebäude haben, stammt aus dem Jahr 1244, genauer gesagt vom 4. September desselben Jahres, in dem es laut Vicente Rausell eine Schenkungsurkunde der Burg von Anna gibt, die von Jaime I. von Aragón verliehen wurde; mit ihr trat er die Villas de Anna und Enguera an den Orden von Santiago ab. Aus der Gründungsphase im 12./13. Jahrhundert sind die Grundmauern des Gebäudes auf der Rückseite erhalten, der Rest des Palacio wurde wieder aufgebaut wie er ursprünglich war.
Der arabische Innenhof und das arabische Zimmer lassen die dekorative Welt der Muslime wieder aufleben, die in dieser Gemeinde seit dem 12. Jahrhundert mit ihren prächtigen Keramikmosaiken, Kassettendecken und Stuckarbeiten siedelten. Die Moderne hält Einzug in die Räume Borja und Cervellón, um die Besucher näher an die Familien zu bringen. Speziell zu erwähnen ist das Anna-Zimmer, welches eine Hommage an die berühmten Persönlichkeiten der Villa ist. Consuela, die Führerin, und Rolf der alles sehr gut übersetzte, gab uns spannende Informationen wie damals gelebt wurde. In den prunkvollen Räumen im Arabischen Stil fühlte man sich wie in „Tausend und eine Nacht“ versetzt. Man verstand auch, warum dieser Palacio das Klein-Alhambra genannt wird.
Die zweite Gruppe machte einen kleinen Abstieg zur Wasserschlucht Gorgo de la Escalere, wo ein schöner Wasserfall besichtigt werden konnte. Leider hat es durch die vielen Regenfälle den Steg weggespült, und somit konnte man den Wasserfall nur von der Seite bestaunen. Einige nahmen jedoch noch den steilen Ab- und Aufstieg zum unteren Wasserfall unter die Füsse und wurden mit einem tollen Blick zum zweiten Wasserfall belohnt. Nachdem die Gruppen getauscht hatten, ging es mit dem Bus weiter zum idyllisch gelegenen Annasee. Aber auch dort hatte es nach der für Spanien langen Regenperiode viel Wasser, nicht nur im See sondern rund um den See.
Überrascht wurden wir dann im Chiringuito Dolce Vita. Was das Personal alles aus diesem kleinen Chiringuito brachte, war schön angerichtet und lecker. So konnten alle ein feines Mittagessen mit Dessert nach Wahl geniessen und hatten auch noch Zeit für einen kleinen Spaziergang.
Da leider die Toiletten am See noch geschlossen waren und viele Teilnehmer noch ein kleines Bedürfnis hatten, fuhr der Bus nochmals zurück nach Anna, bevor es dann auf die Rückreise ging.
Um uns die Hin- und Rückfahrt zu verkürzen bekamen wir von Rolf wieder viele allgemeine Informationen über die Unterschiede des Lebens in Spanien im Vergleich zu den nördlichen Ländern, und unser Busfahrer Luis brachte uns sicher nach Denia zurück.
Und so endete unsere Reise mit vielen schönen Eindrücken.
Eure Reiseleiterin
Ruth Egli
Fotos: Carlos Meyer und Beat Auer