1. Olta Süd- und Nordgipfelbesteigung mit tierischer Komponente - geführt von Suscha
Trotz der steifen Brise wagten sich 13 mutige Wanderfreunde an die Besteigung des Olta in Calpe; für die Calpinos ein Naherholungsgebiet mit vielen Wanderwegen und Picknickplätzen. Wir starteten an Letzteren. An der Ermita vorbei und den Paso de la Canal hoch gewannen wir schnell an Höhe. Noch befanden wir uns im Windschatten, doch das änderte sich noch bevor die karstige Hochfläche erreicht war. Gut eingepackt wurde dem Sturm getrotzt, der uns hin und wieder zum Wanken brachte. Der Südgipfel, la Mola, der „Backenzahn“ unser erstes Ziel. Der Wind ließ – oh Wunder – etwas nach, und wir konnten die umwerfende Rundumsicht genießen. Vom Verkehrslärm der nahen Stadt Calpe nichts zu hören, die sich doch uns zu Füßen befand. Gute Sicht über Alicante hinaus, die Sierra Helada, der Puig Campana und Sanchet präsentierten sich links vom Bernia-Massiv. Letzteres sah ein wenig komisch aus von der dortigen Perspektive. Auch Ibiza relativ gut zu erkennen. Einige Ziegen fraßen nicht weit von uns Kräuter. Nach der Trinkpause mußten wir denselben Weg zurück, und folgten an der Weggabelung dem Hinweis zur Pinie.
Nach vielen Schlangenlinien, die Steinmännchen gut zu erkennen, war die nächste Etappe erreicht: eine imposante Pinie, einsam fast am Abhang stehend. Auf dem Weg zum Canal war sie gut sichtbar. Ringsum ein ebener Platz, wie geschaffen für ein Picknick. Da es dafür jedoch noch zu früh war, den Weg wieder zurück, und dann weiter über schwieriges Gelände (nur auf diesem Teil der Hochfläche) Richtung Nordgipfel, dem eigentlichen 2. Ziel. An einem verlassenen Corralet vorbei dem Ziel langsam näher kommend. Die Schmetterlinge tanzten von Blüte zu Blüte. Der Pfad sehr steinig, aber dann erreichten wir auf dem Höhenweg endlich den Gipfel. Nun lag uns das Olta-Massiv zu Füßen und bot wiederum eine ganz andere Aussicht. Der Wind legte sich fast gänzlich und wir konnten das Vespern genießen. Hinter uns die Solana, der Montgo und die Cumbre del Sol links gelegen. Die Städte scheinbar mit der Hand zu greifen.
Gestärkt verließen wir mit etwas Bedauern diesen herrlichen Platz, folgten später einem anderen Weg und gelangten so von anderer Seite wieder zum Corralet, von wo es wiederum teils durch Schatten an einem Barranco nach unten ging. Umgestürzte Bäume, Rosmarin und Büsche säumten den Pfad. Auf einen unscheinbaren halb verfallenen Brunnen konnten wir durchs Gestüpp einen Blick werfen. An der nächsten Kreuzung die Wahl für die Höhenpromende mit Blick auf die Calper Urbanisationen. Ab da war der Verkehrslärm zu hören. So umrundeten wir die la Mola von unten und kamen dem Calper Ifach wieder näher. Dann eine Überraschung: eine Ziegenherde versperrte uns fast den Weg. Die zeigten keinerlei Scheu, knabberten an Sträuchern und leckten an den Steinen. Der Rückweg führte uns nochmal unten am Canal vorbei und wir meisterten den letzten etwas unangenehmen Abstieg.
Suscha
2. Rund um die Sierra de Olta – geführt von Gerth
Es sollte ein schöner Wandertag werden, aber er fing zunächst unfreundlich an. An unserem Treffpunkt in Denia blies uns ein heftiger Nordwind entgegen, und unser Ziel, die Sierra de Olta bei Calpe, schien bei dieser Wetterlage nicht das geeignete Wandergebiet zu sein. So gab es dann auch einige Proteste und Bemerkungen unter den Wanderfreunden. Trotzdem fuhren wir guten Mutes los, denn unser Aufstieg fand windgeschützt auf der Ostseite im Wald statt.
Als wir oben am höchsten Punkt unserer Wanderung ankamen und aus dem Wald heraustraten, geschah das Wunder, es war fast windstill und uns bot sich ein herrlicher Blick auf die Sierra de Bernia und die umliegenden Berge. An einem alten, halb verfallenen Bauernhaus legten wir eine Rast ein und genossen die wärmenden Sonnenstrahlen.
Gemütlich ging es dann weiter, und schon bald kam das Meer in unser Blickfeld. Bei dieser Umrundung der Sierra verändert sich das Panorama ständig. Als wir zur Kapelle und somit zu unserem Picknickplatz kamen, bot sich uns der herrliche Blick auf Calpe und die Küste bis Moraira. Beim Weitergehen begann die Suche nach Ibiza, schließlich wurde es auch gesichtet.
An unserem Ausgangspunkt angekommen beschlossen wir, den Tag in einem netten Lokal in Calpe, bei einem guten Essen, ausklingen zu lassen. Wir waren uns einig, dass es eine schöne Wanderung war und hoffen, dass wir davon noch viele erleben dürfen.
Gerth R. Eichler