Und wie­der ein­mal stimm­te die Regenwarnung nicht, der Himmel zog sich zwar bestän­dig wei­ter zu, jedoch blieb das Dach der Aixorta Wolkenfrei was mich glück­lich mach­te, denn so konn­ten wir den Gipfel besteigen.

Auch wenn die Schuhe nach gut 15 Minuten Unterwegssein schon naß waren – am Vortag hat­te es gereg­net- kamen wir gut über den zer­klüf­te­ten fel­si­gen Abschnitt. Auf der ers­ten Hochfläche wur­de der Blick auf das Aixorta Massiv frei. Dann auf kaum sicht­ba­ren Pfaden eine „Etage“ höher, an Ruinen und Feldern vor­bei, bis schließ­lich der ernst­haf­te Aufstieg kam. Gut sicht­bar, hier und da Steinhäufchen,  Verschnaufspäuschen zum Aussicht bewun­dern. Krokusse zier­ten den Pfad. Ein Gutes hat­te das Wetter: die Schweißperlen hiel­ten sich in Grenzen. Bei 13°C auf­ge­bro­chen, bei 19°C zurück. Nach die­sem geschaff­ten Abschnitt ein Blick auf den Bernia gewor­fen, der eine Mütze hat­te. Auf einem Betonweg, der bis zur Feuerstation führt, ein Stück berg­auf. Ein wenig Regen setz­te ein, dau­er­te jedoch nicht lan­ge. Eine dün­ne Schlange, die wir für tot gehal­ten hat­ten, woll­te sich von dan­nen machen – sie wur­de von uns auf­ge­hal­ten. Sie war gif­tig, aber wir kei­ne Versuchskaninchen. Eine Herde Ziege mach­te ihre Aufwartung. Sie schau­ten uns genau­so inter­es­siert an wie wir sie.

Dann lag der höchs­te Punkt vor uns und hur­tig stie­gen wir ihm ent­ge­gen. Wegen der Wolken war die Sicht nicht so toll wie erhofft. Dennoch waren alle begeis­tert. Z.T. in Wolken ver­steckt die Sierra Helada, der Schlafende Löwe, Sanchet und Aitana in der Marina Baja. Zur ande­ren Seite der Cocoll . Gut zu erken­nen die Landepiste. Der Montgo ver­deckt, die Cumbre del Sol zu sehen. Schnell den Abstieg hin­ter uns gebracht, um am Fuße, wo geschütz­ter, ein Picknick abzu­hal­ten. Bevor uns kalt wur­de, Richtung Schutzhäuschen und der Quelle Font Teixos. Überall vie­le Sanddornbäume, von denen pro­biert wur­de. Da wir ein wenig geschlen­dert waren, ent­schied ich mich für einen kür­ze­ren Weg, der trotz der kräf­ti­gen Regenfälle gut in Schuss war. Es fehl­te nicht viel und wir waren wie­der zurück auf unse­rem Hauptpfad. Das Felsenfenster konn­te noch­mals bestaunt wer­den. Unten immer noch Motorsägenlärm. Viele Mandelbäume, die bereits seit Jahren von einem Virus befal­len waren, zer­teilt auf den Feldern. Es hin­ter­läßt ein ande­res Landschaftsbild – wie auch der Anblick der ver­brann­ten Berghänge ent­lang der Straße Castell de Castells nach Benichembla. Mir hat es eine Gänsehaut beschert. Die ver­flog zum Glück wäh­rend des Essens.

Suscha Borchers
Wanderleitung

05.10.2022 – Auf uri­gen Pfaden zum Dach der Aixorta, der Penya Alta, auf 1220 m
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