Eine gut gelaun­te Schar ECD-Mitglieder saß pünkt­lich um 8 Uhr abfahr­be­reit und erwar­tungs­voll im Bus.  Gleich ging es los Richtung Benidorm. Hier stieg unser Deutsch spre­chen­der Reiseführer Guillermo zu. Kaum im Bus gab er schon ers­te Anweisungen an unse­ren Fahrer Louis. Er lots­te ihn von der Autobahn weg Richtung Hinterland. An sei­nen Ausführungen merk­te man schon bald, wie gut er sein Land kann­te und liebte.
Die Allermeisten von uns waren erstaunt, dass es hin­ter Benidorm, wo man ja immer mög­lichst rasch vor­bei­fährt, so viel Sehenswertes gibt. Zu erwäh­nen sind beson­ders die 4 gro­ßen Straßenkreisel, wovon jeder einem Element zuge­ord­net ist: Wasser, Feuer, Luft und Erde, das Asia-Gardens, das bes­te exqui­si­tes­te Hotel ganz Spaniens, gebaut für Leute, die Erholung suchen und vom guten Klima Benidorms pro­fi­tie­ren möch­ten, die Terra Mitica, deren Besuch sich auch für Erwachsene loh­ne, da sie aus ver­schie­de­nen Themenparks bestehe und viel Wissenswertes über die Geschichte Spaniens erzähle.
Die ursprüng­li­che Ortschaft Benidorm liegt hier im Hinterland, natür­lich in einem ande­ren Baustil erbaut als der uns gemein­hin bekann­te… Rechter Hand sehen wir, den Puig Campagna, das Tal Vinalopó, das frü­her ein gro­ßer Handelsweg zwi­schen Madrid und dem Mittelmeer war.
Nun ging es auf der Autobahn zügig an vie­len wei­te­ren Sehenswürdigkeiten vor­bei nach Novelda, der Stadt des Marmors, wie sie sich auch ger­ne nennt. Wer aber nun erwar­tet hat­te (so wie ich auch), dass hier über­all Marmor abge­baut wird, sieht sich getäuscht. Der hel­le und der brau­ne Marmor kommt aus ganz Spanien, der schwar­ze wird impor­tiert und hier in meh­re­ren Fabriken weiterverarbeitet.
Wir fuh­ren durch die Stadt hin­auf auf den Hügel, wo das Santuario de Santa María Magdalena im Stil von Gaudi thront. Der Baumeister José Sala Sala, aus Novelda stam­mend, stu­dier­te Gaudis Werke – ins­be­son­de­re die Sagra Familia – was sich in die­sem pracht­vol­len Bauwerk nie­der­schlägt. Er ver­wen­de­te nur ein­hei­mi­sche Baumaterialen oder sol­che aus dem Tal des Vinalopó. Die bestehen­den Orgelpfeifen sind, und die feh­len­den wer­den noch aus Marmor her­ge­stellt. Guillermo erklär­te uns alles mit viel Fachwissen und zeig­te uns noch ande­re Sehenswürdigkeiten, wie die Reste der Festung und den drei­ecki­gen Turm, der ein­ma­lig in ganz Europa sei. Und die Aussicht da oben… wunderschön.

Anschließend ging es wei­ter nach Elche in die Schuhfabrik und den Schuhladen Pikolinos. In der Fabrik konn­ten wir die ver­schie­de­nen Schritte ver­fol­gen, die benö­tigt wer­den, bis wir die Treter an den Füssen haben – unglaub­lich… Obwohl es sich um eine neue­re, mit moderns­ten Apparaten aus­ge­stat­tet Fabrik han­delt, fan­den alle die­se Arbeit sehr anstren­gend, und der Lohn ist nicht gera­de fürst­lich. Im dazu­ge­hö­ren­den Schuhladen wur­de anpro­biert und eingekauft.

Die Mägen fin­gen an zu knur­ren, also ab ins Restaurant, das, so glau­be ich, alle ange­nehm über­rascht hat. Am Aufgetischten gab es jeden­falls nichts zu meckern. Alle waren ein­fach happy.

Anschließend stand der Besuch des Huerto del Cura (Palmengarten) auf dem Programm. Diese Anlage zog alle in ihren Bann – die Ruhe, die unzäh­li­gen Palmen in ver­schie­de­nen Arten und Formen, klei­ne Teiche, Blumen, Kakteen, ein­fach zau­ber­haft. Einige Palmen tra­gen bekann­te Namen wie Reina Sophia und Rey Juan Carlos, Sissi, von Künstlern und ande­ren Persönlichkeiten, die sich um Elche ver­dient gemacht haben. Ein Teich im Huerto wird von der Dama de Elche (eine Kopie) bewacht. Elche bean­sprucht die­se Dama für sich, aber Madrid gibt sie jeweils nur für kur­ze Zeit als „Leihgabe“ an Elche. Eine etwas ver­wor­re­ne Geschichte.

Ja, und die Stadt Elche ist natür­lich auch eine Besichtigung wert. In der lei­der viel zu kur­zen Zeit ver­such­te Guillermo, uns noch einen klei­nen Überblick zu geben. Er zeig­te uns die wun­der­schö­ne Kirche, mach­te uns auf die 3 (männ­li­chen) Marien und die Apostel auf­merk­sam, das Misteri d’Elx, für Außenstehende nicht rich­tig begreif­bar. Wir bewun­der­ten ein Mosaik, das aus über 65.000 Glassteinen (unvor­stell­bar) erschaf­fen wur­de. Ich den­ke, eini­ge haben sich gesagt, nach Elche kom­me ich wie­der, denn es gäbe noch so viel zu ent­de­cken, durch die Altstadt zu schlen­dern, und das Ambiente die­ser Stadt auf sich wir­ken zu las­sen. Aber lei­der hieß es viel zu schnell Abschied neh­men und die Rückreise anzutreten.

Die Mitreisenden waren ins­be­son­de­re vom Führer so begeis­tert, dass – ent­ge­gen mei­ner Versicherung, die Trinkgelder sei­en inbe­grif­fen – eine Sammlung durch­ge­führt wur­de, weil eini­ge der Meinung waren, die­se Leistung sei spe­zi­ell zu hono­rie­ren. Danke, ihr habt die Beiden sehr verwöhnt.

Und natür­lich ein beson­ders herz­li­ches Dankeschön an alle Mitreisenden, denn ohne Teilnehmer… kei­ne Reise. Danke!

Elisabeth hat wie­der ganz tol­le Bilder geschos­sen, damit uns die­ser erleb­nis­rei­che Tag noch lan­ge in Erinnerung bleibt. Liebe Elisabeth, ganz herz­li­chen Dank. Und für mich hat der Tag einen beson­ders schö­nen Abschluss gefun­den. Elisabeth hat sich bereit erklärt, mir in Zukunft mit Rat und Tat zur Seite zu ste­hen. Super – ich freue mich auf die Zusammenarbeit.

Wir pla­nen schon den nächs­ten Trip. Wer kommt mit?

Edith Domfe, Elisabeth Bardill
Reiseleitung

zu den Fotos

05.10.2018 – Tagesausflug nach Novelda/Elche
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