Gegensätzlicher könn­te die Landschaft um Pego nicht sein. Türkis blau­es Meer, lan­ge Sandstrände und eines der inter­es­san­tes­ten Feucht- und Reisanbaugebiete der Mittelmeerküste, genannt Naturpark Marjal Pego-Oliva. Dahinter bil­den unzäh­li­ge Zitrusplantagen einen grü­nen Teppich. Für Wanderer ist Pego ein hei­ßer Tipp, fin­det man doch in den steil auf­ra­gen­den Bergketten eine Fülle von Wanderungen. Ein belieb­tes Ziel ist dabei das auf 500 m Höhe gele­ge­ne Wanderheim der Naturfreunde Pego, wel­ches auch uns mäch­tig anzog. 

Vorbei an den Kletterwänden der Kletterschule Pego erreich­ten wir den Anfang des Barranco de les Coves, der sich uns gleich mit eini­gen inter­es­san­ten Relikten prä­sen­tier­te. Ein schö­ner Brunnen und eine Viehtränke erzähl­ten von ver­gan­ge­nen Zeiten, als die Bauern noch auf die­se Wasserversorgung ange­wie­sen waren, wenn sie sich mit ihren Viehherden zur müh­sa­men Bergüberquerung aufmachten. 

Recht steil ging es danach auf schma­lem und stei­ni­gem Pfad auf­wärts, aber die kon­di­ti­ons­star­ke Gruppe hat­te damit kei­ne Mühe und genoss den Aufstieg in dem immer enger wer­den­den Barranco. Aber wie schön war es dann, als wir auf der mit blü­hen­den Frühlingsblumen über­sä­ten Wiesenfläche  anka­men und unse­re Blicke ohne jeg­li­che Anstrengung über die im Sonnenlicht glän­zen­de Küste schwei­fen las­sen konnten. 

Lässt man hier sei­nen Gedanken frei­en Lauf, sieht man sich plötz­lich in die Vergangenheit zurück ver­setzt, damals als das Hinterland der Costa Blanca zum Rückzuggebiet der eins­ti­gen Eroberer aus dem Morgenland wur­de. Sie blie­ben hier, weil die Täler frucht­bar, die Quellen klar und die Berge von der Natur geschaf­fe­ne, unein­nehm­ba­re Festungen waren. Noch mit die­sen Gedanken beschäf­tigt, erreich­ten wir den gepfleg­ten Picknickplatz der Wanderfreunde Pego, wo wir unse­re son­ni­ge und fröh­li­che Mittagsrast von Herzen genossen. 

Erforderte der Abstieg auch wie­der unse­re gan­ze Aufmerksamkeit, ver­wöhn­te er uns doch auch wei­ter­hin mit herr­li­cher Aussicht. Die letz­te hal­be Stunde war dann nur noch ein gemüt­li­ches Dahinschlendern mit der Gewissheit im Gepäck, sich wie­der mal ein unbe­kann­tes Gebiet mit Enthusiasmus und Neugier erwan­dert zu haben. 

Ingrid Lechner

zu den Fotos

Wanderwoche 6. – 13. Mai:
Abfahrt: 7:30 Bar Isa,  7:45 CHG, 8:00 Restaurant Polígono

02. Mai 2018 – Rundwanderung durch den wil­den „Höhlenbarranco“
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