Nach einer kurzen Einführung in das Thema des Abends und einem kurzen Rückblick auf die bisherige Zusammenarbeit der Helfergruppe von „wir für Sie“ und dem Euroclub, stellten Ilse Kübler und Daniel Costa die Gruppe vor, die sich ehrenamtlich um soziale Probleme deutschsprachiger Bürger in der Marina Alta kümmert. Sie helfen Unterkünfte in Pflegeeinrichtungen oder auch den Alltag in Not geratener Senioren zu organisieren.
Die vor der Coronapause von Klaus Bufe gestartete Einführung eines Notfallordners wird in dieser Form nicht weitergeführt; es sind auch keine Ordner mehr verfügbar. Stattdessen wird empfohlen, eigene Ordner anzulegen. Dabei kann das von „wir für Sie“ verteilte Inhaltsverzeichnis sehr hilfreich sein (hier pdf zum Herunterladen).
Ditmar Fehlen von ServicePoint Vinyals präsentierte kurz sein in Els Poblets ansässiges Service Büro (www.servicepointvinyals.com). Neben der Bearbeitung von Steuererklärungen und behördlichen Um- und Anmeldungen, bietet das Büro vor allem auch Hilfe bei Fragen zu Krankenversicherungen, notarielle Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen an.
Zum Thema Patientenverfügung gab Rüdiger Jung den wertvollen Hinweis auf die Möglichkeit der kostenlosen Registrierung im Hospital Dénia. Antragsteller müssen dafür im Besitz einer SIP-Karte sein.
Im Anschluß an den Clubabend sandte Ilse Kübler folgenden Kommentar:
„Ein kleiner Hinweis zur Patientenverfügung:
dieses Dokument ist in Spanien wirklich sehr hilfreich und wird, wenn es vorhanden ist, im spanischen Gesundheitssystem auch sehr ernst genommen. Achtung: die deutsche und die spanische Version weichen oft ziemlich voneinander ab, daher empfehlen wir auch die original vom spanischen Gesetzgeber vorgeschriebene, spanische Version zu nehmen.
Der Hinweis von Rüdiger ist richtig: Alle, die eine SIP Karte haben (egal welcher Art) sind berechtig, sich kostenlos eine Patientenverfügung ausstellen zu lassen. Dies kann man in einem eigenen Büro im Hospital Dénia machen lassen. Dieses Dokument wird dann in Madrid gespeichert und kann im Notfall spanienweit aufgerufen werden.
Nähere Infos über diese Möglichkeit gerne auch bei uns erhältlich.
Wer keine SIP Karte hat, für den gilt, was Vinyals gestern besprach: zum Notar um die Patientenverfügung dort (mit Hilfe einer Gestoria) zu erhalten. „
Abschließend erfolgte die Präsentation von Sandra Franciska Burg, Leiterin der ‚Pflegestation Schwester Barbara‘ aus Javea (www.pflege-in-javea.com). Sandra hob in ihrem Vortrag besonders das Thema Pflegekosten, Pflegeversicherung und Pflegesachleistungen hervor. Fragen der Mitglieder verdeutlichten, dass zu diesem Themenblock noch viel Unwissenheit und Unsicherheit vorhanden ist. Neu war für die meisten wohl auch die Information, dass Pflegesachleistungen sehr wohl in Spanien bezahlt werden – allerdings nicht direkt von der deutschen Versicherung an den Empfänger, sondern über die spanische Seguridad Social.
Fazit des Abends:
Jeder sollte seine individuelle Vorsorge nicht weiter auf die lange Bank schieben.
Die Fragen zu Verfügungen und Pflege sind aus rechtlicher Sicht nicht durchgängig geklärt. Eine juristische Aufarbeitung dieses Themenblockes ist beabsichtigt und soll im Frühjahr an einem Clubabend präsentiert werden.
Aloys Kolbeck
Danke unserem Vizepräsidenten Heinz Carthaser für die Fotos.